Wohnmobil mit "Kinderzimmer"

Dreamer Camper Five: Zu fünft durch die Welt

Wer, wie unsere Autorin, zu fünft im Wohnwagen verreisen möchte, muss erst einmal den richtigen Camper finden. Wenn es ein Kastenwagen sein soll, der 5 Schlafplätze ohne Umbau bietet und das Gewicht unter 3,5 t bleiben soll, kommt für sie am Ende nur ein Fahrzeug infrage: der Dreamer Camper Five. Was ihn so besonders macht und wie das Reisen als Familie mit drei kleinen Kindern im Wohnmobil funktioniert, erzählt sie uns heute.

Campen mit Kindern: Aber wie?

Als wir vor der Wahl standen, auf unsere geliebten Wohnmobilreisen zu verzichten oder ein kindertaugliches Reisemobil zu finden, war unser Ehrgeiz geweckt: Auch mit drei Kindern wollten wir weiter mobil und flexibel reisen, das geht für uns nur im Wohnmobil. Denn hier sind wir sicher, auch wenn es draußen mal regnet – ein Zelt bietet uns einfach nicht das, was wir wollen.

Das waren unsere Kriterien für ein familientaugliches Wohnmobil:
  • Am liebsten ein Kastenwagen
  • Unter 3,5 t Gewicht, da “nur” B-Führerschein vorhanden
  • 5 feste Schlafplätze, um nicht umbauen zu müssen
  • 5 zugelassene Sitzplätze – viele Wohnmobile haben nur 4 und wir wollten definitiv ohne “Zusatzauto” verreisen
  • Familientaugliche Sitzecke
  • Getrennte Schlafplätze für Privatsphäre
  • Sinnvoll nutzbares Badezimmer

Die Auswahl ist dann schon nicht so besonders groß. Fündig wurden wir bei Dreamer. Was der Camper Five bietet (und was nicht), haben wir zusammengefasst:

Dreamer: Made in France

Die Marke Dreamer gehört zu der französischen Rapido-Gruppe, die bereits seit 1961 Campingfahrzeuge herstellt. Die unter Dreamer vermarkteten Reisemobile sind große ausgebaute Kastenwagen zwischen 4,97 m und 6,36 m Länge. Als Basisfahrzeug wird meist ein Fiat Ducato oder ein Ford Custom Modell verwendet. Für die verschiedenen Ansprüche existieren zwei Produktlinien: Dreamer Fun und Dreamer Select. Bei beiden werden Funktionalität und ein raffinierter Grundriss großgeschrieben – die Select-Modelle sind jedoch exklusiver gehalten und teilweise mit patentierten Verstaumöglichkeiten ausgestattet. Alle Fahrzeuge der Marke Dreamer sind mit einem normalen B-Führerschein fahrbar. Die Dieselfahrzeuge verfügen in jedem Fall über einen AdBluetank, um Stickoxide in den Abgasen zu reduzieren.

Camper Five: der Längste in seiner Linie

Mit seinen 6,36 m ist der Camper Five der längste Camper der Fun-Linie. Er hat, wie alle Camper mit Fiat-Ducato-Basis, eine überschaubare Breite von 2,05 m und ist durch das Hubbett 2,88 m hoch. Das wirkt sehr imposant, wenn man davor steht.

Doch sitzt man einmal hinterm Lenkrad, so stört die Höhe selbst Unerfahrene nicht. Die Länge ist durch die hervorragenden Rückspiegel gut abschätzbar, sogar ein Blick aus dem Rückfenster ist beim Heckfenster möglich und durchaus hilfreich – eine Rückfahrkamera, sofern sie nicht schon durch ein Zusatzpaket vorhanden ist, nachzurüsten, ist dennoch keine schlechte Idee.

Wie viel wiegt der Dreamer Camper Five?

Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 3,5 t, das Leergewicht 2,99 t, womit sich eine Nutzlast von 505 kg ergibt. Das ist auf den ersten Blick viel, auf den zweiten aber auch nötig. Der Name verspricht hält nämlich, was er verspricht: Im Camper Five haben tatsächlich fünf Personen Platz, und zwar sowohl während der Fahrt also auch beim Essen und Schlafen.

Personenzahl: Auf der Straße und zu Tisch

Um alle Passagiere während der Fahrt sicher unterzubringen, verfügt der Camper Five über zwei drehbare Sitze in der Fahrerkabine und zwei Plätze auf der Rücksitzbank. Einen zugelassenen fünften kann man am Gaskasten festmachen, hier bestreitet man die Fahrt rückwärts.

Die Rücksitzbank zieht sich die Wand entlang fast bis zum Fahrersitz nach vorne, sodass auch hier beim Essen oder Beisammensein Platz genommen werden kann. Unter ihr befinden sich verschiedene Fächer. Auch auf dem Gaskasten kann man Platz nehmen, er fungiert als bequeme Bank. Der Wohnraumtisch ist angenehm groß und bietet allen Passagieren genug Platz.

Die Küche bietet im Grunde alles, was eine Wohnmobilküche bieten muss: Spüle, Kochstelle, Gewürzregal, ausreichend Stauraum, doch das wahre Highlight ist der Kühlschrank: inklusive Gefrierfach fasst er 133 l und verfügt über eine automatische Energieauswahl. Essen und Trinken für fünf Personen kaltzustellen ist damit ein Klacks.

Wellnessbereich Nasszelle

Es gibt definitiv größere Nasszellen – hier schielt das neidische Auge in Richtung Pössl Vario 545, der aber nur vier Personen zulässt – es gibt aber auch kleinere. Wie alles am Camper Five ist auch das kleine Badezimmer gut durchdacht. Man findet genügend Platz, einmal für sich selbst, und dann auch für die Badutensilien einer fünfköpfigen Familie. Es gibt einen hohen Ablageschrank mit Spiegeltüren, und auch Ablagefächer muss man nicht vermissen.

Ein kleines Fenster im Dach, eine sinnvolle LED-Beleuchtung sowie intelligent ausgerichtete Sanitärobjekte (rechteckiges Waschbecken und ein WC mit herausnehmbarer 18 l-Kassette) schaffen Platz, wo wenig ist und engen auf kleinstem Raum nicht ein.

Schlafen: Eine Höhle unterm Dach und eine Überraschung im Heck

Nachdem Dreamer schon die Sitzplatzsituation für fünf Personen zufriedenstellend gelöst hat, darf man sich auch über die Schlafplätze freuen. Über Dinette und Fahrerhaus befindet sich ein klappbares Hubbett, das dank kleiner Regale auch über Ablagen ähnlich einem Nachttisch verfügt. Es ist 1,30 m breit und 1,80 m bis 1,90 m lang. Gerade größere Menschen stoßen schnell mit dem Kopf an die Decke, jedoch nur im Sitzen. Im Liegen ist genügend Platz vorhanden und auch rein und raus kommt man ohne Blessuren. Ein Vorhang am Fußende sorgt für ein wenig Privatsphäre, während LEDs und ein Dachfenster für gemütliche Helligkeit sorgen. Selbst wenn das Hubbett heruntergeklappt ist, kann man als großer Mensch ganz gut und als kleiner Mensch hervorragend die Essecke nutzen.

Im Heck befindet sich ein Etagenbett. Das obere weist neben einem Rausfallschutz eine Liegefläche von 70 cm Breite und 1,75 m Länge auf, das untere ist 1,85 m lang und je nach Nutzung 70 cm oder 1,17 m breit. Wird die breitere Variante nicht benötigt, kann hier eine kleine Sitzecke samt Tisch entstehen, die von Dreamer als Kinderzimmer gedacht wurde. Hier können die Kleinen malen und spielen, ohne dass der Wohnraumtisch in Beschlag genommen und zum Essen abgeräumt werden muss.

Diese Schlafplätze gibt es im Dreamer Camper Five:
  • Hubbett im Frontbereich: 2 Schlafplätze (ca. 1,90 x 1,30 m)
  • Etagenbett im Heck: 2-3 Schlafplätze (1,75 x 70 m & 1,85 x 70-1,17 m)

Alternative: Clever Vario Kids

Wer sich für ein Wohnmobil mit Kastenwagenaufbau interessiert, tut dies häufig wegen der Wendigkeit. Dass ein Kastenwagen nicht so viel Platz bietet, wie ein Vollintegrierter oder ein klassischer Alkoven, das ist klar. Doch nicht jede Familie möchte den Urlaub auf dem Campingplatz (oder zumindest nicht nur auf einem einzigen) verbringen oder einfach zwischendurch mobil sein.

Wäre es kein Dreamer geworden, stünde noch die Marke Clever zur Auswahl. Was den Dreamer Camper Five vom Clever Vario Kids abhebt, ist das kleine bisschen mehr Platz und Komfort.

Auch bei Clever setzt man auf Etagenbetten, allerdings ausschließlich. So befindet sich im Heck ein Doppelbetten-Stockbett, man schläft dicht auf dicht. Das obere Bett ist variabel, so kann zu einem Einzelbett zusammengeschoben oder bei Bedarf ganz entfernt werden – letzteres gilt aber auch für den Dreamer. Eine separate Sitzecke gibt es beim Clever Vario Kids nicht, dafür ist er gute 37 cm kürzer als der Dreamer und somit vielleicht ein wenig stadttauglicher.

Kein fester 5. Schlafplatz:

Was auffällt: Ein fester, fünfter Schlafplatz ist nicht vorhanden, hier müsste eine weitere Schlafstätte, die in der Dinette Platz findet, oder eine Schlaflösung im Fahrerhaus dazu gekauft werden, ebenso ein weiterer Einzelsitz. Durch diesen erforderlichen Umbau kam der Clever Vario Kids für unsere Autorin nicht infrage.

In der jeweiligen Basisausstattung trennen die beiden 6.000 Euro (der Dreamer ist teurer), wobei hier beim Clever noch fünfter Sitz- (+1.500,00 €) und Schlafplatz (Dinette: + 400,00 €) fehlen.

Fazit: Wer die Wahl hat…

... und das Kleingeld, hat die bekanntlich die Qual. Im Grunde kann man auf eine separate Sitzecke verzichten. Und dann fallen einem wieder die nicht enden wollenden Regentage ein, die in einem kleinen Kastenwagen noch länger dauern. Das Kinderzimmer von Dreamer schafft einfach mehr Raum, mehr Möglichkeiten, sich auch drinnen aufzuhalten. Das gilt auch für die Bettensituation, die allen mehr Luft gibt. Natürlich kann man rund 4.000 Euro weniger zahlen – die könnten es auf Dauer aber wert sein, dass man nicht jeden Abend Dinette oder Fahrerhaus umbauen muss. Im Zweifel müsst ihr beide Möglichkeiten mit einem Mietmobil testen und schauen, für welches Fahrzeug ihr bereit seid, tief in die Tasche zu greifen. Denn günstig sind Wohnmobile für Familien mit Kindern nicht – dafür aber unsere liebste Art, Urlaub zu machen!

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