Mit dem Wohnmobil in Frankreich tanken: Besonderheiten beim Tanken in Frankreich
Wer erstmals mit dem Wohnmobil nach Frankreich fährt, ist manchmal überwältigt ob der unterschiedlichen Preise und Tankmöglichkeiten. Welcher Kraftstoff der richtige ist und welche Probleme sich ergeben können, beschreibt Ihnen unsere Frankreichexpertin Esther Vergenz.
- 1. Große Preisunterschiede
- 2. Ungewohntes aber risikoloses System
- 3. Kraftstoff-Wörterbuch / Übersetzung
- 4. Und wenn’s doch mal Probleme gibt?
- 5. Infos & Tipps
- 6. Fazit zum Tanken in Frankreich
Große Preisunterschiede
Frankreichfahrer müssen zurzeit noch tiefer als bei uns in die Tasche greifen, wenn sie tanken wollen. Das war früher einmal ganz anders …
Die Kraftstoffpreise in Frankreich sind regional sowie lokal sehr unterschiedlich. Momentan (Stand: Juli 2021) liegt der Literpreis für Diesel durchschnittlich zwischen 1,40 € und 1,48 €. Andere Kraftstoffarten sind entsprechend teurer. Ähnlich wie bei uns sind die Preise an Autobahnen besonders hoch.
Wer sparen möchte, tankt an einer Tankstelle, die einem Supermarkt – einem hypermarché – angegliedert ist. Hier kann man bis zu 10 Cent pro Liter sparen. Das Tanken geht hier in der Regel ganz ohne Personal vonstatten. Man ist ganz auf sich gestellt und muss einen Tankautomaten bedienen. Von Vorteil ist, dass man dort rund um die Uhr tanken kann.
Aber keine Angst, die Handhabung ist nicht besonders kompliziert. Der Automat „spricht“ bei Bedarf sogar deutsch. Bezahlt werden kann ausschließlich mit Karte.
- Man braucht eine Kredit- oder eine Maestro-Karte. Master- oder Visa-Cards werden in der Regel nicht akzeptiert.
- Zunächst muss die Karte in den Automaten geschoben werden, wobei man dann oft auch die Sprache auf „Deutsch“ umstellen kann. Manche Automaten schalten selber um, wenn sie merken, dass sie es mit einer deutschen Karte zu tun haben.
- In den meisten Fällen muss nun die PIN eingegeben werden.
- Anschließend wird nach dem gewünschten Kraftstoff gefragt.
- Viele Tankstellen nennen einen limitierten Betrag, bis zu dem getankt werden kann. Häufig liegt dieser bei 100 € bis 120 €.
- Abschließend taucht am Display die Frage nach einem Beleg auf. Diesen sollte man sich immer geben lassen, falls es mal Probleme gibt.
- Die Zapfsäule ist nun freigegeben und man kann tanken.
Ungewohntes aber risikoloses System
Meine Bank bietet mir den Service eines „Kontoweckers“ an, der mir zeigt, wenn größere Summen von meiner Kreditkarte oder von meinem Konto abgehen. Und so kam ich auf einer meiner Reisen in eine für mich unschöne Situation: Ich tankte mein Wohnmobil für 98 € und bekam später auf meinem Handy vom „Kontowecker“ die Nachricht, dass der Supermarkt von mir 130 € wolle. Leider war ich bereits ca. 100 Kilometer weit weg und konnte nicht mehr direkt reagieren. Das müsste ich wohl irgendwie von Daheim erledigen, so dachte ich. Zum Glück hatte ich ja den Beleg mit der Supermarktadresse und dem richtigen Betrag…
Ein paar Tage später, beim nächsten Tankvorgang an einer anderen Supermarkt-Tankstelle, das gleiche Dilemma: Ich tankte für 86 €, 100 € Umsatzanfrage wurde mir gestellt.
Was ich erst jetzt las: „…Bitte beachten Sie, dass der angefragte Betrag vom eigentlichen Rechnungsbetrag abweichen kann. Einige Unternehmen (z.B. Hotels oder Mietwagen) können ggf. eine Sicherheitsleistung (Kaution) anfragen, die in der oben genannten Transaktion beinhaltet sein kann.“ Fakt ist, dass beim Online-Kreditkarten- oder Girokonto das zuvor festgesetzte Limit aufgeführt und ein paar Tage später der tatsächlich getankte Betrag abgebucht wird.
Ich habe es nun mehrmals durch: Ein sicheres, risikoloses System…
Kraftstoff-Wörterbuch / Übersetzung
- Benzin: Essence
- Bleifreies Benzin: Benzine sans plomb (SB)
- Diesel: Gazole, Gasoil oder Diesel
- Super: SP95
- Super Plus : SP98
- Super E10: E10 & SP95
- Flüssiggas: GPL
Und wenn’s doch mal Probleme gibt?
Das größte Problem könnte sein, nicht die richtige Karte zur Hand zu haben. Und Bargeldzahlungen funktionieren nicht überall. Am besten, man tankt rechtzeitig und wartet nicht erst, bis die Tankanzeige auf Reserve steht. So besteht die Möglichkeit, in Ruhe eine weitere Tankstelle anzufahren.
- An Tankstellen mit Tankautomat kann man nicht mit Bargeld bezahlen. Am besten fährt man mit einer oder besser noch mit mehreren Zahlkarten in den Frankreich-Urlaub.
- An einigen freien Tankstellen, werden manche deutsche Karten nicht akzeptiert. Gut ist es dann, wenn man im Besitz mehrerer verschiedener Karten ist. Dann kann man einfach alle ausprobieren, manchmal klappt es dann mit einer der Karten doch noch.
- Sollte keine der mitgeführten Karten funktionieren, so bleibt nur, die nächste Tankstelle anzufahren. Gut, wenn man rechtzeitig tanken wollte! Wichtig ist, sich den Namen der Tankstelle zu merken, denn Tankstellen mit gleichem Namen haben das gleiche Abrechnungssystem, und man braucht sie gar nicht erst anzufahren.
- Wer bar bezahlen möchte, muss Tankstellen mit Personal anfahren. Hier gibt es in der Regel auch einen kleinen Shop.
Infos & Tipps
- Sämtliche französische Tankstellen sind verpflichtet, ihre aktuellen Treibstoffpreise zu veröffentlichen. Diese findet man dann auf der Website des französischen Wirtschaftsministeriums wieder. Zu finden unter: www.prix-carburants.gouv.fr
- Anders als hierzulande können französische Zapfhähne nicht so eingestellt werden, dass sie bei vollem Tank automatisch abschalten. Das heißt, dass der Zapfhahn während des kompletten Tankvorgangs mit der Hand festgehalten werde muss.
- Es ist verboten, gefüllte Reservekanister mitzuführen.
- Esso-Express-Tankstellen akzeptieren lediglich französische Kreditkarten.
- Man sollte sein Fahrzeug – speziell an Autobahn-Tankstellen – niemals unbeaufsichtigt lassen, da sich hier gerne Langfinger herumtreiben.
Fazit zum Tanken in Frankreich
In Frankreich gibt es ein gut ausgebautes Tankstellennetz, allerdings unterscheiden sich hier sowohl Preise als auch Bedienbarkeit. Wer gern mit Bargeld zahlt, sollte immer Tankstellen mit Personal anfahren. Günstiger ist es aber meist an Tankomaten ohne Personal – allerdings kann es hier Einschränkungen bei der Akzeptanz von Zahlkarten geben. Gerade, wenn Sie zum ersten Mal in Frankreich sind, sollten Sie darum frühzeitig tanken, um notfalls auf eine andere Tankstelle ausweichen zu können, sollte es Probleme bei der Zahlung geben.
FAQ
Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Mit dem Wohnmobil in Frankreich tanken: Besonderheiten beim Tanken in Frankreich'
- Wie teuer sind Benzin und Diesel in Frankreich?
Wer in Frankreich tanken möchte, muss meist mit etwas höheren Preisen als in Deutschland rechnen. Die genauen Preise werden immer veröffentlich, Sie finden sie auf der Website des französischen Wirtschaftsministeriums wieder: www.prix-carburants.gouv.fr
- Wie funktionieren Tankautomaten in Frankreich?
Die Tankautomaten führen Sie im Normalfall durch den kompletten Tankprozess und können auch umgestellt werden, sodass sie eine deutsche Bedienungsanweisung bieten. Nach dem Einstecken der Kreditkarte und der PIN-Eingabe können Sie die Zapfsäule und den gewünschten Kraftstoff auswählen. Erst, wenn Sie alles eingegeben haben, wird der Zapfhahn freigeschaltet. Halten Sie ihn während des gesamten Tankvorgangs fest. Einen automatischen Stopp wenn der Tank voll ist, gibt es in Frankreich nicht.
- Welche Tankstellen gibt es in Frankreich?
Die großen Tankstellen-Ketten in Frankreich sind Avia, BP, Elan, Elf, Eni (Agip), Esso, Shell und Total. Aber auch größere Supermärkte haben eigene Tankstellen, beispielsweise Carrefour oder Auchan.
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