Alkoven, Querbett, Längsbett, Einzelbetten oder Doppelbett - Das richtige Bett fürs Wohnmobil finden!
Schlafen Sie lieber quer oder längs, nebeneinander oder getrennt? Was sich zuhause problemlos umsetzen lässt, ist im Wohnmobil manchmal eine Herausforderung. Denn nicht jeder Betttyp eignet sich für jedes Reisemobil. Welches Wohnmobil zu Ihnen passt, hängt also auch davon ab, wie Sie sich den idealen Schlaf vorstellen. Entscheidend ist ebenfalls die Anzahl der Mitreisenden. Je nach Bettkonstellation können bis zu 7 Schlafplätze in Wohnmobilen realisiert werden.
- 1. Grundsätzliche Fragen bei der Bettenwahl
- 2. Lage des Betts
- 2.1. Heckbett
- 2.2. Alkovenbett
- 2.3. Wohnbereich oder Bug
- 2.4. Dachbereich mit Hubdach / Aufstelldach
- 3. Ausrichtung des Betts
- 3.1. Querbett
- 3.2. Längsbett
- 3.3. Entscheidungshilfe: Längs oder quer?
- 4. Raumgefühl beachten
- 5. Wohnmobilbetten in der Zusammenfassung
Grundsätzliche Fragen bei der Bettenwahl
Bei der Entscheidung für das individuell passende Bett im Wohnmobil gibt es zwei fundamentale Entscheidungen zu treffen: Möchten Sie längs oder quer (und gegebenenfalls allein oder nebeneinander) schlafen? Und: Wo soll sich das Bett im Wohnmobil befinden?
Reisen Sie allein oder zu zweit, haben Sie hier die meisten Wahlmöglichkeiten. Sobald Kinder mitreisen, werden Sie mindestens zwei Optionen nutzen müssen, um alle Schlafenden unterzubringen.
- Längsbett oder Querbett
- Fest eingebautes Bett oder regelmäßiger Umbau
- Doppelbett oder Einzelbetten
- Hoher Einstieg, ggf. mit Leiter, oder einfacher Zustieg
- Wie viel Stauraum benötige ich?
Machen Sie am besten eine Liste – egal ob auf Papier oder im Kopf – mit den Punkten, die Ihnen wichtig sind. Häufig ergibt dann eine Entscheidung mehrere weitere.
Lage des Betts
Grundsätzlich ist ein Bett im Wohnmobil fast überall realisierbar. Je nach Fahrzeugtyp und -länge gibt es Optionen, die eher besser oder eher schlechter sind. Im Prinzip können Sie aber vom Bug bis über die Sitzgruppe und zum Heck überall schlafen.
Heckbett
In vielen Wohnmobilen ist das Doppelbett klassisch im Heck. Hier ist es fest verbaut und muss abends nicht heruntergefahren oder umgebaut werden. Oft ist darunter praktischer Stauraum, der sich sogar als Fahrradgarage eigenen kann.
Auch zwei Einzelbetten finden hier Platz. Es gibt im Heck auch die Möglichkeit, Stockbetten (Etagenbetten) einzubauen. Diese sind oft etwas schmaler oder kürzer, da hier typischerweise Kinder schlafen. Auch Hubbetten können hier realisiert werden.
Im Heck ist eine Lösung als Längs- oder Querbett denkbar. Beide Varianten hängen auch mit der Lage des Bads zusammen, hier kann platzsparend gebaut werden.
- Bett ist fest eingebaut, kein abendlicher Umbau erforderlich
- Viel Kopffreiheit
- Stauraum unter dem Bett möglich
- Bei festem Heckbett recht hoher Platzbedarf
- Schlafplatz direkt neben dem Bad kann nachts unangenehm laut sein
Alkovenbett
Früher war der Alkoven Standard in Wohnmobilen: Der klassische Aufbau findet sich darum immer noch in vielen Zeichnungen. Heute gibt es zahlreiche Alternativen, doch der Alkoven hat noch immer Fans.
Der Alkoven in Wohnmobilen ist eine Schlafnische, die oberhalb des Fahrerhaus ist. Zur Bettnische gelangt man über eine Leiter vom Wohnraum aus. Da das Bett nicht im unteren Bereich des Wohnmobils ist, bleibt im Wohnraum selbst mehr Platz für Gemütlichkeit. Darum sind viele Wohnmobile mit Alkoven auch recht kurz und somit wendig und können auch auf gängigen PKW-Stellplätzen parken. Gleichzeitig sind sie natürlich höher, weswegen man mit einem Alkoven-Wohnmobil besonders auf die Durchfahrtshöhe von Tunneln, oder bei Schranken achten muss.
In langen Fahrzeugen ist der Alkoven im Wohnmobil aber nicht der einzige Schlafplatz, sondern einfach eine zusätzliche Schlafgelegenheit für zwei Personen. Camper mit Alkoven sind häufig für vier, teilweise sogar für sechs oder mehr Personen geeignet. So können auch Familien bequem in den Urlaub fahren.
Wer im Winter campen möchte, muss beachten, dass bei einem Wohnmobil mit Alkoven der Wohnraum vom Fahrerraum abgetrennt ist. Das sorgt zwar für eine bessere Isolierung des Wohn- und Schlafbereichs, das Fahrerhaus kühlt aber schnell aus.
- Mehr Platz im Wohnraum
- Relativ günstig
- Breites Querdoppelbett oder zwei komfortable Einzelbetten
- Motorraum gut zugänglich
- Wohnmobil ist insgesamt höher
- Deckenhöhe im Alkoven niedrig
- Einstieg über die Leiter kann beschwerlich sein
- Höherer Luftwiderstand: Windgeräusche und höherer Kraftstoffverbrauch
Wohnbereich oder Bug
Auch im vorderen Bereich des Wohnmobils kann man schlafen. Teils gibt es die Möglichkeit, die Sitzgruppe zu einem (meist schmalen und kurzen) Bett umzubauen. Das ist von den Herstellern eher als Zusatzbett gedacht und heißt auch Dinettenbett oder Sitzgruppenbett. Der Umbau muss jeden Morgen und Abend erfolgen – denn teils kommt man sonst nur schwer vorbei oder aus dem Fahrzeug heraus. Das Umbaubett ist aber für Kinder oder als Gelegenheitslösung optimal.
Zusätzlich gibt es im vorderen Bereich aber auch die Option, Hubbetten einzubauen. Hubbetten sind höhenverstellbar, sie werden meist von der Decke abgesenkt. Das ist bei teil- und vollintegrierten Wohnmobilen möglich. Nachteilig ist hier manchmal die geringe Stehhöhe, vorteilhaft in jedem Fall das “versteckte” Bett, das im Wohnmobil viel Platz für Sitzgruppen lässt. Ist das Bett aber heruntergelassen, ist der Raum darunter natürlich gar nicht mehr nutzbar.
Hubbetten sind oft Doppelbetten, aber auch als Einzelbett möglich. Auch im Heck kann das Doppelbett als Hubbett konzipiert sein, um den Stauraum darunter flexibel zu nutzen.
Dachbereich mit Hubdach / Aufstelldach
Gerade bei Kastenwagen gibt es die Möglichkeit, ein Aufstelldach zu installieren. Das ist eine zeltähnliche Konstruktion, die sich bei Bedarf aufstellen lässt. Auch hier kann man bis zu zwei Schlafplätze schaffen. Nachteil sind hier vor allem Sicherheit und Isolierung, schließlich schläft man nicht mehr im rundum geschützten Fahrzeug. Außerdem müssen Sie hier definitiv kletten, denn der Zustieg ist nicht immer einfach. Dafür genießen Sie häufig einen tollen Ausblick – nicht nur deswegen ist das Hubdach mit Dachbett eher nichts für die Stadt.
Ausrichtung des Betts
Wie das Bett im Wohnmobil eingebaut ist, hängt von unterschiedlichen Punkten ab. Oft hängt eine gewisse Fahrzeuglänge mit der Option eines Quer- oder Längsschläferbetts zusammen. Auch der Schlafort ist entscheidend für die Ausrichtung des Betts, denn ein Längsbett ist nur als Heckbett oder als Umbaubett im Wohnbereich realisierbar.
Querschläfer finden – je nach Fahrzeug und Modell – überall einen Platz zum Schlafen, allerdings gibt es hier große Unterschiede.
Querbett
Querschläferbett bedeutet, dass Sie nicht in oder gegen die Fahrtrichtung liegen, sondern quer dazu. Sie nutzen in der Regel die volle Breite des Fahrzeugs für die Länge des Betts. Die Bettbreite variiert dann und hängt vom Modell und der Lage des Betts ab.
Ein Querbett ist möglich als:- Heckbett
- Hubbett (im Heck, im Wohnbereich oder im Frontbereich)
- Alkovenbett
Im Heck ist das Querschläferbett immer dann interessant, wenn es Fenster in der Hecktür gibt. So sind nämlich weder Füße noch Kopf am Rollo – das sorgt für eine längere Lebensdauer der Verdunklung und auch mehr Bequemlichkeit.
Zudem ist diese Variante als Etagenbett realisierbar, beispielsweise für Kinder.
Querbetten gibt es aber auch als Hubbetten: in Vollintegrierten sogar im Frontbereich, bei Teilintegrierten über der Sitzgruppe. Auch im Alkoven schläft man in der Regel quer.
- Länge entspricht ca. voller Fahrzeuginnenbreite (außer bei Hubbetten)
- Als Hubbett oder Alkovenbett möglich: es bleibt mehr Wohnraum
- Geringe Breite von meist nicht mehr als 1,40 m
- Oft muss einer über den anderen klettern, um aufzustehen
Längsbett
Ein Längsbett nutzt die Fahrzeugbreite als Bettbreite und ist somit in der Länge – abhängig vom sonstigen Setup – variabel.
Bei den Längsbetten gibt es unterschiedliche Varianten: Es gibt Längs-Doppelbetten (auch: französisches Bett), aber auch – recht schmale – Einzelbetten und sogar Etagenbetten. Diese können häufig durch eine mittige Matratze zu einer großen Liegefläche verbunden werden. Oft kann man über eine praktische Treppe ins Bett steigen, teilweise sogar von beiden Seiten aus.
Längsbetten brauchen meist ein längeres Fahrzeug, da Sie sicherlich auf mindestens 1,95 m Länge schlafen möchten. Das braucht mehr Raum als die rund 1,40 m Breite eines Querschläferbetts.
In großen Fahrzeugen können Längsschläferbetten als komfortables Queensbett realisiert werden. Das ist von beiden Seiten zugänglich und hat oft Nachttische und Kleiderschränke auf beiden Seiten.
- Mehr Platz
- Getrennte Schlafplätze möglich
- Nächtliches Aufstehen stört den anderen (eher) nicht
- Geringe Länge von meist nicht mehr als 1,95 m
- Teils abgeschrägtes Fußende
- Länge von Einzelbetten manchmal unterschiedlich (abhängig vom Bad)
- Schlafplatz direkt neben dem Bad kann nachts unangenehm laut sein
- Fahrzeug muss länger sein
Entscheidungshilfe: Längs oder quer?
Wenn du noch unsicher bist, ob du lieber ein Wohnmobil mit Querbett oder eines mit Längsbett wählen solltest, kann dir unsere Entscheidungshilfe vielleicht einen Hinweis geben:
Raumgefühl beachten
Wo und wie Sie schlafen wollen, hängt nicht nur vom Bett allein, sondern vom gesamten Wohnmobil ab. In einigen ist der Schlafbereich eher offen, in anderen deutlich abgetrennt. Die Lage des Bads, die Größe der Küche, die Ausrichtung der Sitzgruppe und die Anzahl der Mitreisenden sind ebenfalls wichtige Punkte, die bei der Auswahl des perfekten Schlafplatzes zu berücksichtigen sind.
Überlegen Sie, was Ihnen besonders wichtig ist. Manchmal sind Kompromisse nötig, aber durch eine durchdachte Priorisierung finden Sie sicherlich eine passende Lösung.
Wohnmobilbetten in der Zusammenfassung
Für das richtige Bett im Reisemobil gibt es nicht die eine, perfekte Lösung – sonst bräuchte es die unterschiedlichen Varianten nicht. Wie viele Leute mitreisen, ist ein wichtiger Punkt für die Auswahl des Betts, es gibt aber zahlreiche weitere Faktoren. Der eine benötigt viel Stauraum unter dem Bett, der andere will eine besonders breite oder lange Liegefläche … Wer nicht klettern kann oder will, für den fällt ein Alkovenbett heraus. Und wer zwar gemeinsam reist, aber keinen Schlafpartner direkt neben sich möchte, braucht zwei Einzelbetten. Schauen Sie sich unterschiedliche Fahrzeuge und Schlaflösungen an, um das Wohnmobilbett zu finden, in dem Sie gerne und gut schlafen können.
FAQ
Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Alkoven, Querbett, Längsbett, Einzelbetten oder Doppelbett - Das richtige Bett fürs Wohnmobil finden!'
- Ist ein Querschläfer oder ein Längsbett im Wohnmobil besser?
Entscheidend ist, wer im Bett schlafen soll. Querbetten können (fast) über die volle Fahrzeugbreite gehen und sind somit meist etwas länger als Längsbetten. Längsbetten hingegen haben oft eine breitere Liegefläche.
- Wo kann man im Wohnmobil schlafen?
Je nach Modell gibt es Schlafmöglichkeiten im Heck, im Alkoven oder über der Sitzgruppe bzw. anstatt der Dinette.
- Wie breit ist ein französisches Bett im Wohnmobil?
Französische Betten sind ca. 1,30 m breit.
- Was ist ein Festbett im Wohnmobil?
Festbetten sind den ganzen Tag über vorhanden und müssen abends und morgens nicht umgebaut werden.
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