Rauchmelder

Gas- und Rauchmelder fürs Camping – Was ist sinnvoll … und was nicht?

Kastenwagen, Wohnmobile und Wohnwagen bestehen aus vielen Materialien. Einige von ihnen sind leicht entflammbar. Wenn es auf begrenztem Raum brennt, kann schnelles Handeln Leben retten. Gas-, Rauch- und CO2-Melder sind daher wichtig, um früh zu warnen und um die Bewohner eventuell zu wecken. Wir zeigen dir, welche Dinge bei Brandmeldern für das Wohnmobil zu beachten sind.

Gefährliche Stoffe, die im Reisemobil vorkommen

Wir müssen ehrlich sein, auch wenn wir Wohnmobilfans sind: Ein Kastenwagen, Teilintegrierter, Vollintegrierter oder auch ein Wohnwagen besteht aus einer ganzen Reihe brennbarer Materialien. Die Alu-Außenhaut eines Freizeitfahrzeugs lässt nicht unbedingt vermuten, dass hinter der dünnen Metallwand Styropor zur Isolierung und ein Holzständerwerk für den Innenaufbau stecken. Auch die modernen GFK-Aufbauten sind damit aus Kunstharz und brennbar. PVC, Laminat und weitere Kunststoffe im Innenraum ebenso. Kurzum: Sollte ein Feuer entstehen, ist es wichtig, frühzeitig gewarnt zu werden. Auch in der Nacht und während eines tiefen Schlafs.

Dafür gibt es eine ganze Reihe von Warnmeldern für das Wohnmobil. Doch nicht alles ist geeignet oder sinnvoll. Ebenso kommt es darauf an, wo und wie man die Gas- und Rauchmelder installiert.

Muss ich einen Brandmelder oder ähnliches einbauen?

Gesetzlich bist du zu gar nichts verpflichtet. Ob dein Reisegefährt über diverse Warneinrichtungen verfügt, sind TÜV, DEKRA & Co egal. Das sollte es aber dir nicht sein. Daher unsere kleine Hilfe zur Einordnung.

Gas und Rauch – was ist das überhaupt und woraus besteht es?

Rauch und Gas unterscheiden sich

Gas ist keine bestimmte Substanz, sondern ein physikalischer Zustand. Grundsätzlich kann jeder feste und vor allem flüssige Stoff sich „in Luft auflösen“, also in den gasförmigen Zustand übergehen. Und genau das findet statt, wenn etwas brennt. Sei es ein Stück Holz oder ein Fahrzeug – ab einer gewissen Temperatur entflammen die Materialien und gehen in den gasförmigen Zustand über. Die dabei mittransportierten Schwebstoffe, wie Asche, geben diesem Gas dann eine gewisse Undurchsichtigkeit. Hier spricht man von Rauch.

Richtig gefährlich wird es allerdings, wenn bestimmte Stoffe in den gasförmigen Zustand übergehen, ohne dass es offensichtlich brennt und diese Stoffe vielleicht sogar unsichtbar sind und auch keinen Geruch hinterlassen. Doch ein Feuermelder warnt auch vor Rauch, und zwar ab einem sehr frühen Zeitpunkt. Dann nämlich, wenn ein Mensch vielleicht selbst noch nichts feststellt. Das ist vor allem nachts wichtig und für alle Menschen, die keinen guten Geruchssinn mehr haben. Diese Fähigkeit, Gase und Düfte selbst zu erkennen, lässt mit dem Alter nach. Man wird sprichwörtlich „geruchsblind“.

Warum sind Frühwarnysteme wichtig?

Gerade in Wohnmobilen oder Kastenwagen ist es aus zweierlei Gründen daher sehr wichtig, frühzeitig gewarnt zu werden: Erstens sind die Materialien sehr leicht entflammbar. Und was nützt es, wenn die Polsterstoffe brandhemmend sind, die Vertäfelung aber aus Holz mit Lack besteht? Wenn erst einmal ein Feuer entstanden ist, ist das Löschen fast gar nicht mehr möglich. Dann geht es nur noch darum, das Gefährt möglichst schnell zu verlassen. Schnelligkeit, und damit frühzeitige Warnungen, sind also Trumpf.

Zweitens sind die Räume in einem Reisemobil sehr klein. Es steht nur wenig Luftraum zur Verfügung, den man sich in der Regel sogar noch mit mehreren Personen teilt. Vergiftungserscheinungen sind schnell möglich, auch wenn es nicht brennt.

Welche Arten von Warnmeldern gibt es für Wohnmobile?

Womit wir bei den gefährlichen Gasen wären und welche Warnmelder man am besten einsetzen sollte.

CO2-Melder

Zunächst zu einem Gas, das schon gefährlich werden kann, auch wenn es noch gar nicht brennt. Kohlendioxid kommt in der frischen Luft reichlich vor (ca. 70 %) und ist für den Menschen grundsätzlich auch nicht gefährlich. Doch der Mensch selbst „produziert“ dieses Gas bei der Verstoffwechslung in seinem eigenen Körper. Das bedeutet, dass bei jedem Atemzug mehr Kohlendioxid ausgeatmet als eingeatmet wird. Schlafen mehrere Personen in einem engen Raum und besteht kein ausreichender Luftaustausch, kann die Kohlendioxidkonzentration ansteigen. Das ist riskant. Denn der Mensch stirbt dann nicht an Sauerstoffmangel, wie oft behauptet wird, sondern an einer Kohlendioxidvergiftung.

Melder für Kohlendioxid sind daher gut und sinnvoll. Allerdings darf man dabei auch nicht vergessen, dass Wohnmobile über eine Zwangsentlüftung verfügen. Diese befindet sich meist rund um die Oberlichter und ist an der kleinen Gitterstruktur im Rahmen der Heki-Dachfenster zu erkennen. Der Aufenthalt und das Schlafen in handelsüblichen Caravans vom Hersteller ist also problemlos und vollkommen ungefährlich.

Anders sieht das schon bei Do-it-yourself-Ausbauten aus. Weder das Fahrzeug an sich noch die eingebauten Seitenfenster verfügen über eine Zwangsentlüftung für die Standphase des Fahrzeugs. Hier ist also ein CO2-Melder dringend erforderlich, wenn man das Dach nicht für ein handelsübliches Oberlicht durchschneiden möchte.

Gasmelder

Haupthahn der Gasflasche

Ein Gas, welches ebenfalls regelmäßig in Wohnmobilen und Caravans vorkommt, ist Propangas. Damit werden Heizungen und Herde sowie Kühlschränke betrieben. Zwar ist hiesigen Gasflaschen ein starker Geruchsstoff zugesetzt, sodass man austretendes Gas normalerweise selbst riechen kann. Aber bei älteren, geruchsblinden Menschen reicht das nicht aus. Hier ist ein Gasmelder sinnvoll.

Vorsicht bei der Montage:

Gas entweicht nach unten. Rauch und Kohlendioxid steigen nach oben. Ein kombinierter Gas- und Rauchmelder oder eine Montage nebeneinander sind daher weniger sinnvoll. Ein Gasmelder gehört im Wohnmobil in Bodennähe, ein Rauch- und CO2-Melder an die Decke.

Narkosegasmelder

Auf eine besondere Art von Warnmeldern möchten wir ebenfalls hinweisen, obwohl es gar nichts mit Brand, aber sehr wohl mit Gefahr zu tun hat. Häufig wird berichtet, dass Wohnmobile auf Rastplätzen oder Tankstellen während der Reise überfallen werden, während die Reisenden eine kurze Pause machen oder übernachten wollen. Narkosegase werden dann angeblich über Lüftungsschlitze beim Kühlschrank, an der Aufbautür oder über die das Fahrzeugcockpit eingeleitet. Wenn die Insassen dann narkotisiert sind, wird das Wohnmobil aufgebrochen und ausgeraubt. Hier findet man sowohl glaubhafte Berichte über solche Vorfälle im Internet als auch Skepsis und Kritik. Wir können die Frage nicht beantworten, ob das Phänomen tatsächlich existiert, oder nicht (in unserem Ratgeber zur Sicherheit im Wohnmobil gibt es auch einen Abschnitt mit Rechenbeispielen dazu). Auf jeden Fall gibt es für diesen Einsatzzweck spezielle Warnmelder, die man dann am besten an den wahrscheinlichsten Eintrittsstellen installieren sollte.

Warnmelder – erschwinglich, aber lebensrettend

Bei all diesen Warnmeldern gilt ein Prinzip: Sie sind erschwinglich. In der Regel sind sie auch batteriebetrieben. Damit sind die Geräte auch leicht zu installieren. Ein doppelseitiges Klebeband (welches den Geräten meist beiliegt) reicht, um für mehr Sicherheit im Wohnmobil zu sorgen.

Fazit: Warnmelder sind zu empfehlen

Das schnelle Ausbreiten von möglichen Bränden in den kleinen Räumlichkeiten eines Wohnmobils lässt am Nutzen von Gas- und Brandmeldern zweifeln. Zwischen einem möglichen Alarm und einer Gefährdung der Insassen liegt nur eine sehr geringe Zeitspanne. Aufgrund der günstigen Kosten sollte man dennoch auf diese Sicherheitsfeatures zurückgreifen. Es kostet nicht viel Geld und Mühen und rettet im Zweifel Leben.

FAQ

Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Gas- und Rauchmelder fürs Camping – Was ist sinnvoll … und was nicht?'

Was für Warnmelder gibt es für das Wohnmobil?

Sinnvoll sind Gasmelder, Rauchmelder oder CO2-Melder. Auch eine Alarmanlage kann nützlich sein. Es gibt bei einigen Herstellern auch Kombigeräte, die mehrere Funktionen abdecken, also Propan, Butan, Narkosegase und Kohlenmonoxid erkennen.

Wie viel Strom verbraucht ein Gasmelder?

Es gibt Warnmelder, die per Batterie betrieben werden und solche, die an das 12V-Stromnetz angeschlossen werden. In allen Fällen ist der Energieverbrauch sehr gering, sodass dir deswegen nachts die Batterie nicht leerläuft. Wechselbatterien musst du etwa jährlich tauschen.

Wo sollte man einen Gasmelder anbringen?

Wenn es um Kohlenmonoxid geht, sollte der Melder über den Schlafplätzen angebracht werden, denn dort wird es für die Reisenden kritisch. In anderen Fällen kann es aber sinnvoll sein, den Gasmelder 20 - 30 Zentimeter über dem Boden anzubringen, um die Gase am Boden schnell zu entdecken.

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