Welche Heizung für das Wohnmobil

Wohnmobilheizungen: Welche Heizung für das Wohnmobil wählen?

Welche Heizung zum Camper passt, hängt von den eigenen Ansprüchen und Plänen ab. Wir klären in diesem Beitrag, wo die Unterschiede von beispielsweise Diesel- und Gasheizung liegen und welche grundsätzlichen Heizsysteme und -möglichkeiten es gibt. Außerdem beleuchten wir Vor- und Nachteile der einzelnen Heizungstypen. So können Sie entscheiden, welche Heizung am besten zu Ihnen passt.

Wärmeübertragung: Unterschiede & Eigenschaften

Bei Heizungen im Wohnmobil wird nicht nur nach dem Energieträger unterschieden, sondern auf, auf welche Art und Weise die Wärme im Camper verbreitet wird.

Luftheizung

Bei einer Luftheizung erwärmt die Heizung die Luft über einen Brenner oder ein Heizelement.

Es gibt Umluftheizungen und Direktheizungen.

Umluftheizung

Heizungsausströmer der Umluftheizung

Bei einer Umluftheizung wird die erwärmte Luft mit einem Gebläse im Wohnraum verteilt. Für eine gleichmäßige Verteilung der Warmluft sind Umluftheizungen mit Schlauchsystemen versehen und können so auch den Heckbereich oder das Bad beheizen. Durch das Gebläse ist die Umluftheizung etwas lauter als andere Heizungen, außerdem benötigt das Gebläse Strom.

Eine Umluftheizung bleibt eher kühl und kann so auch in einem geschlossenen Staufach verbaut werden.

Es gibt auch Kombiversionen, die gleichzeitig das Wasser erhitzen (z. B. Truma Combi, Truma VarioHeat, Eberspächer Airtronic, Webasto Air Top 2000 STC).

Vorteile & Nachteile im Überblick:
Pro
  • Warme Luft kann gleichmäßig verteilt werden1
  • Heizung selbst gibt kaum Abwärme ab
  • Kann in Fächern verstaut werden
Contra
  • Lautstärke durch Gebläse
  • Stromverbrauch durch Gebläse

Direktheizung / Konvektionsheizung

Direktheizung Truma S 3004

Die Direktheizung (auch Konvektionsheizung) erwärmt die Luft in der Heizung, die Wärme kann dann durch Lamellen in den Wohnraum entweichen. Diese Direktheizungen werden oft mit Gas betrieben und werden offen im Wohnraum platziert. Um weniger aufzufallen, können sie oft farblich passend verkleidet werden. Allerdings dürfen sie nicht verhängt werden, beispielsweise mit Kleidung, die trocknen soll.

Da sich die erwärmte Luft selbstständige im Raum verteilen muss, sind Direktheizungen vor allem für kleinere Wohnmobile geeignet.

Auch Direktheizungen können oft um ein Gebläse erweitert werden, das dann aber ebenfalls wieder Strom benötigt.

Die Truma S ist eine Direktheizung.

Vorteile & Nachteile im Überblick:
Pro
  • Einfache Installation
  • Günstig
  • Geringer Wartungsaufwand
Contra
  • Dürfen nicht verstellt oder verkleidet werden
  • Warme Luft verteilt sich nicht automatisch
  • Für große Fahrzeuge ungeeignet

Wasserheizung

Bei Wasserheizungen wird Wasser erwärmt und die Wärme über einen Wärmetauscher an die Luft abgegeben. Vergleichbar ist das Prinzip von Wasserheizungen mit Zentralheizungen in Häusern.

Fußbodenheizung

Warmwasserheizungen können sogar als Fußbodenheizung verlegt werden. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass Fußbodenheizungen zwar im Fußbereich angenehm sind, die Raumtemperatur im Wohnwagen nur geringfügig beeinflussen.

Hierbei wird ein Heizkessel mit Gas oder Strom betrieben. Während der Fahrt kann beispielsweise auch Motor-Abwärme genutzt werden, um zu heizen. Im Inneren zirkuliert ein Wasser-Gykol-Gemisch, was die Warmwasserheizung wartungsintensiver macht.

Warmwasserheizungen erzeugen kein Warmwasser für Ihr Wohnmobil.

Bekannt sind die Alde Compact 3020 HE, die Webasto Thermo Top oder die Eberspächer Hydronic.

Vorteile & Nachteile im Überblick:
Pro
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung
  • Betrieb mit Gas oder Strom
Contra
  • Groß & schwer
  • Hohe Kosten
  • Muss regelmäßig gewartet werden

Energieträger von Campingheizungen

Grundsätzlich wird zwischen drei Arten von Energieträgern unterschieden:
  1. Strom
  2. Gas
  3. Diesel

Wintercamping - mit der richtigen Heizung & Isolierung kein Problem

Jeder dieser Brennstoffe bzw. Energieträger bietet eigene Vor- und Nachteile, die vor dem Kauf eines Wohnmobils oder einer Heizungsanlange überlegt werden sollten. Wichtige Punkte für die Entscheidung sind die geplanten Urlaubsorte sowie -zeiten. Wer vor allem im Sommer verreist, trifft vielleicht eine andere Heizentscheidung als passionierte Wintercamper.

Ist die Entscheidung für eine Heizung einmal getroffen, ist ein hoher finanzieller Aufwand nötig, um den Camper umzurüsten. Am besten entscheidet man sich direkt beim Kauf des Wohnmobils für das passende Heizsystem.

Gasheizung

Gasheizungen sind oft standardmäßig in Wohnmobilen und auch in Wohnwagen verbaut. Praktisch ist, dass mit Gas auch andere Geräte betrieben werden, beispielsweise ein Absorberkühlschrank oder der Herd, sodass ohnehin Gasflaschen an Bord sind. Alternativ können auch feste Gastanks verbaut werden, die ein höheres Volumen fassen.

Gasheizungen können als Luft- oder Warmwasserheizung konzipiert sein.

Diese Gasheizungen sind bekannt:
  • Truma S-Reihe
  • Truma VarioHeat-Reihe

Ist eine Gasheizung mit einem Gebläse ausgestattet, verbraucht sie neben Gas auch Strom. Ist kein Strom angeschlossen, funktioniert die ganze Heizungsanlage nicht, weil sich die Luft nicht verteilen könnte. Gerade bei kalten Temperaturen ist der Stromverbrauch eher hoch, wenn auch nicht mit dem einer Dieselheizung zu vergleichen. Sie müssen den Stromverbrauch aber im Auge behalten, um die Batterie nicht leer zu heizen.

Gasverbrauch berechnen

Wichtig: großer Vorrat an Gas - optimal: 2 x 11KG

Im Sommer ist der Heizbedarf nicht so hoch, zwei 11 kg Gasflaschen halten etwa drei bis vier Wochen. Beim Wintercamping ist der Gasflaschentausch teils nach weniger als einer Woche notwendig.

Um Ihren voraussichtlichen Gasverbrauch zu berechnen, müssen Sie den Gasverbrauch pro Stunde kennen. Diesen finden Sie in der Betriebsanleitung des Geräts. Teilen Sie den Gasverbrauch pro Stunde durch 60 für den Gasverbrauch pro Minute und multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Anzahl an Minuten, die das Gerät pro Tag im Einsatz ist. So erhalten Sie den Gasverbrauch pro Tag. Bei einer 11 Kilo Gasflasche teilen Sie 11.000 durch den Tagesverbrauch. Das Ergebnis ist die Anzahl der Tage, bis eine neue Gasflasche benötigt wird.

Dabei handelt es sich natürlich immer nur um einen Schätzwert. Die Heizstufe, die Isolierung, die persönliche Wohlfühltemperatur oder das Wetter haben ebenfalls Einfluss auf den Gasverbrauch.

BeispielDie Heizung verbraucht 250 g/h und läuft an einem kühlen Sommerabend etwa drei Stunden, also 180 Minuten.

250 / 60 * 180 = 750 g
11.000 / 750 = 14,6 Tage

Sicherheit von Gasheizungen

Safety first: Gasmelder sollten immer verbaut werden

Gasheizungen funktionieren so, dass aus der Gasflasche das Gas über einen Druckregler und Hochdruckschläuche zur Heizung geführt wird. Hier wird es entflammt. Luft von außen (außerhalb des Wohnmobils) wird in die Heizung gesaugt und darin erhitzt. Der Wärmetauscher erwärmt die Luft in der Heizung, die dann austritt oder im Innenraum des Wohnmobils verteilt wird. Abgase werden über einen Kamin nach außen abgeleitet.

Bei Gasheizungen haben viele Camper Angst vor Explosionen oder Verpuffung. Tatsächlich sind nicht alle Gasheizungen für den Gebrauch in geschlossenen Räumen – und so etwas ist ein Wohnmobil – geeignet. Es müssen hier also bestimmte Standards erfüllt werden, beispielsweise müssen die Gasflaschen senkrecht in einem separaten Flaschenschrank stehen. Bei einer entsprechend zertifizierten Heizung, die fachmännisch eingebaut, korrekt betrieben und regelmäßig kontrolliert wird, sind aber keine Probleme zu erwarten.

Mehr über Vorschriften finden Sie auf der Seite des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.)

Sicherheit bei einer Gasheizungen

Bei einer Gasheizung ist die Anschaffung eines Gas- und Kohlenmonoxid-Warnmelder sinnvoll.

Verfügbarkeit von Gas

Gas ist in der Regel in bewohnten Gebieten gut erhältlich und kann regelmäßig recht günstig nachgefüllt werden.

UmschaltautomatikWer genügend Platz im Wohnmobil hat, sollte am besten zwei Gasflaschen mitführen und eine bequeme Umschaltautomatik installieren, sodass direkt auf die volle Flasche umgeschaltet wird, wenn die erste leer ist.
Beim Hersteller Truma heißt diese Vorrichtung Duocontrol. Sie verfügt neben der Umschaltautomatik auch über einen “Crashsensor”. Bei Unfällen während der Fahrt wird die Gaszufuhr unterbrochen.

Nachteil der Umschaltautomatik: Ist eine Gasflasche leer und wird automatisch auf die zweite umgeschaltet, erfolgt das ohne Benachrichtigung. Im ungünstigsten Fall sind “überraschend” plötzlich beide Gasflaschen leer. Der Füllstand sollte also regelmäßig kontrolliert werden (mehr dazu unten).
Gas nachfüllenIn einigen Ländern sind Adapter nötig, um die deutschen Flaschen zu befüllen oder um ausländische Flaschen im Wohnmobil nutzen zu können. Es gibt Adaptersets zum Befüllen und zur Entnahme. (Typenbezeichnung D1, D2, D3, D4). In Frankreich beispielsweise können Gasflaschen gar nicht aufgefüllt werden, sondern werden geliehen.

Adapter der Länder

Land Adapter
Belgien nicht erforderlich
Dänemark D4
Finnland Wiederbefüllung nicht erlaubt, Erwerb einheimischer Gasflaschen nötig
Frankreich Wiederbefüllung nicht erlaubt, Nutzung einheimischer Leihgasflaschen nötig
Griechenland D2
Großbritannien Wiederbefüllung nicht erlaubt, Erwerb einheimischer Gasflaschen nötig (Adapter regional unterschiedlich)
Italien unterschiedlich, D1 bis D4
Island Wiederbefüllung nur durch wenige Tankstellen, teils aber Tausch möglich
Kroatien D4
Luxemburg nicht erforderlich
Niederlande D4, Tausch gegen deutsche Flaschentypen aber meist problemlos möglich
Norwegen D3
Österreich nicht erforderlich
Polen nicht erforderlich
Portugal Wiederbefüllung nicht erlaubt, Nutzung einheimischer Leihgasflaschen nötig (Adapter D3)
Schweden D3
Schweiz Adapter oft nicht erforderlich, Mietflaschen aber möglich
Spanien Wiederbefüllung nicht erlaubt, Nutzung einheimischer Leihgasflaschen mit Zusatzequipment (z. B. span. Gasregler) nötig (Adapter D4)
Tschechien Wiederbefüllung deutscher Gasflaschen durch Gashändler
Ungarn nicht erforderlich

LPG-Tankstelle

Gastanks können an LPG-Tankstellen problemlos wieder aufgefüllt werden.

Vorteile und Nachteile von Gasheizungen

Pro
  • Günstige Lösung
  • Einfache Bedienung
  • Hohe Verfügbarkeit von Gas
Contra
  • Gasflaschen brauchen Platz
  • Höheres Zusatzgewicht durch Gasflaschen und Gas
  • Nicht überall im Ausland ohne Adapter nachfüllbar
  • Wechsel der Gasflaschen kann aufwändig sein

Für wen eignet sich eine Gasheizung?

Gasheizungen sind günstig und können sinnvoll sein, wenn ohnehin Kühlschrank und Kochstelle mit Gas betrieben werden – so reicht ein Energieträger im Wohnmobil aus. Allerdings muss immer der Füllstand im Blick behalten werden (das geht auch mit Technik, z.B. der Truma LevelControl) – an kalten Tagen kann es sein, dass eine voll aufgedrehte Gasheizung die Gasflasche in 48 Stunden leert.

Wer sich viel im Ausland aufhält, muss bei einer Gasheizung außerdem darauf achten, wie und wo er an neues Gas oder an Leihflaschen kommt. Mit geschickter Planung ist das aber kein Problem.

Dieselheizung

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Diese Dieselheizungen kennt man
  • Truma-D-Reihe (z. B. Truma Combi D 6)
  • Autoterm 2D

Eine Dieselheizung ist für Wohnmobile und Campingbusse möglich. Der Diesel wird dabei direkt aus dem Fahrzeugtank entnommen, alternativ kann – wenn viel Platz ist – auch ein separater Dieseltank verbaut werden, der für die Heizung genutzt wird.

Dieselheizungen können als Gebläseheizung oder Warmwasserheizung aufgebaut sein.

Dieselheizungen sind immer dann interessant, wenn der Platz für eine große Gasflasche fehlt.

Beachten müssen Sie aber, dass für eine Dieselheizung auch immer Strom benötigt wird, um das Gebläse anzutreiben oder das Wasser zu erhitzen. Hier kann ein Solarpanel helfen, den Strombedarf für die Dieselheizung zu decken.

Benzinheizung

Wird ein Wagen mit Benzin betrieben (das betrifft in der Regel selbst ausgebaute Kastenwagen), kann auch eine Benzinheizung verbaut werden. Die funktioniert ähnlich wie eine Dieselheizung und entnimmt den Brennstoff aus dem Tank.

Dieselheizungen können riechen – die neuen Modelle deutlich weniger als ältere. Dafür müssen sie aber regelmäßig laufen, auch wenn das Fahrzeug beispielsweise im Winter nicht oder wenig genutzt wird. So können sie sich freibrennen und es entsteht kein unangenehmer Dieselgeruch.

Verfügbarkeit von Diesel

Diesel ist fast überall auf der Welt, auch in entlegenen Gegenden, gut verfügbar. Ein Problem kann allerdings die Dieselqualität sein, allem voran der Schwefelgehalt. Das ist nicht nur für die Motoren problematisch, sondern auch für die Heizung. Einen Überblick zur Dieselqualität gibt das UN Environment Programme. Innerhalb Europas ist die Qualität aber größtenteils in Ordnung.

Vorteile und Nachteile von Dieselheizungen

Pro
  • Hohe Verfügbarkeit von Diesel
  • Tank ist sowieso immer eingebaut
  • Günstiger Treibstoff
  • Geringer Verbrauch
Contra
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Geräuschkulisse (Dieselheizungen “klacken” im Betrieb)
  • Hoher Stromverbrauch

Für wen eignet sich eine Dieselheizung?

Wer keinen Platz für Gasflaschen hat oder besonders sparsam heizen möchte (z. B. weil er auch länger in kalten Regionen wie Skandinavien unterwegs ist), findet in einer Dieselheizung oft die passende Heizlösung. Dieselheizungen werden mit dem Diesel aus dem Fahrzeugtank betrieben und können so leicht und günstig betankt werden.

Allerdings benötigt eine Dieselheizung immer auch Strom. Die Stromversorgung muss also sichergestellt sein. Ganz autark ist man mit Diesel nicht – außer mit einer Solaranlage auf dem Dach.

Stromheizung

Diese Stromheizungen kennt man
  • Eberspächer-Heizungen
  • Truma E-Kit (Zusatzheizung für Truma VarioHeat)
  • Truma Ultraheat (Zusatzheizung für Truma S)

Stromheizungen werden teils als Zusatzheizung, teils als einzige Heizlösung, in Reisemobilen und Wohnwagen verbaut. Sie haben einen recht hohen Stromverbrauch und sind darum weniger geeignet, wenn man auch außerhalb von festen Stellplätzen campen möchte.

Diese Stromheizungen kennt man:
  • Eberspächer-Heizungen
  • Truma E-Kit (Zusatzheizung für Truma VarioHeat)
  • Truma Ultraheat (Zusatzheizung für Truma S)

Elektroheizungen erzeugen keine Abgase, es muss also kein Kamin für entweichende Luft eingebaut werden.

Infrarotheizung

Als Alternative zur herkömmlichen Elektroheizung kann eine Infrarotheizung dienen. Hier wird direkt die angestrahlte Oberfläche erwärmt, nicht erst die Luft.

Verfügbarkeit von Strom

Strom ist natürlich über die Bordbatterie verfügbar, allerdings benötigen die meisten Stromheizungen 230 V, da reicht der Bordstrom mit 12 V nicht aus. Hier ist also ein Stromanschluss Pflicht, beispielsweise auf Stellplätzen.

Stromheizungen eignen sich also für Camper, die oft auf Stellplätzen mit einer ausreichend abgesicherten Stromversorgung stehen. Stromheizungen werden oft aber auch als Zusatzheizung mitgenommen. Sie dient dabei dem schnelleren Aufheizen, also einer Unterstützung der regulären Heizung, oder kommt als Notheizung zum Einsatz, etwa dann, wenn die Gasflasche leer ist.

Mobile Elektroheizungen

Es gibt mobile Heizlüfter, die mit 12V betrieben werden. Für den gelegentlichen Einsatz über kurze Zeit oder als Zusatzheizung ist das möglich – als Dauerheizlösung im Winter aber nicht zu empfehlen, das schafft die Batterie nicht.

Mittlerweile gibt es auch Heizteppiche, die recht schmal sind und somit gut in Wohnmobile passen. Diese heizen das Fahrzeug aber nicht auf, sondern sorgen eher für eine Wohlfühltemperatur im Bodenbereich.

Vorteile und Nachteile von Stromheizungen

Pro
  • Weder Gas noch Diesel müssen nachgefüllt werden
  • Keine lange Anlaufzeit: es wird sofort warm
Contra
  • Hoher Verbrauch
  • Feste und stabile Stromzufuhr ist nötig

Für wen eignet sich eine Stromheizung?

Elektroheizungen sind vor allem dann interessant, wenn das Wohnmobil oft auf Plätzen steht, die einen günstigen Stromtarif oder ein Pauschalpreis anbieten. Der Stromverbrauch ist recht hoch und kann allein über Solarpanels in der Regel nicht gedeckt werden.

Heizung steuern

Viele Wohnmobilheizungen kommen mit separaten Bedienelementen, quasi Fernbedienungen. Einige Modelle können auch per Smartphone gesteuert werden. Je nach Heizung kann die Temperatur gradgenau eingestellt werden.

Achten Sie immer darauf, ob das Bedienpanel im Preis enthalten ist oder separat hinzugebucht werden muss.

Heizen mit Ofen?

Wer seinen Kastenwagen selbst ausbaut, hat vielleicht schon über einen knisternden Ofen nachgedacht, der nachts und an kalten Tagen heizt. Ja, es gibt Mini-Kamine, die als Feststoffheizung eingesetzt werden können, aber recht teuer sind.

Wichtig ist bei der Beheizung mit Holz, dass ein Schornstein vorhanden ist, um Abgase abzuleiten, und dass durch die entstehende Hitze kein Brand ausgelöst werden kann. Die Frischluftzufuhr muss ebenfalls gesichert sein.

Lautstärke beim Heizen

Wie laut eine Heizung im Wohnmobil ist, hängt vom Modell ab. Dieselheizungen sind oft lauter als Gasheizungen, besonders dann, wenn es sich um ältere Modelle handelt. Einige Heizungen können aber in einen geräuscharmen Modus versetzt werden.

Auf niedriger Stufe ist die Geräuschkulisse in der Regel deutlich leiser als wenn die Heizung mit voller Power arbeiten muss.

Heizungen mit Gebläse sind naturgemäß etwas lauter als solche, bei denen die erwärmte Luft einfach aus der Heizung entweicht, beispielsweise über Lamellen.

Isolierung beachten

So leistungsstark eine Heizung auch sein mag: Ist die Isolierung des Wohnmobils unzureichend, geht auch die entstehende Wärme schnell verloren. Speziell bei Wohnmobilen auf Basis eines Kastenwagen ist dies der Fall. Auch bei teilintegrierten Wohnmobilen ist die Isolierung im Fahrerhaus nicht optimal. Je nach Hersteller wird der Isolierung mehr oder weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht nur über die dünneren Außenwände, auch über die Fenster kann sich die Luft im Inneren leichter abkühlen.

Folgende günstige Möglichkeiten gibt es, die Zugluft zu reduzieren & die Isolierung zu verbessern:

  • Thermomatten für das Fahrerhaus
  • Vorhang zum Fahrerhaus im Innenraum
  • Vorhang an der Hecktür (beim Kastenwagen)
  • Vorhang an der Schiebetür (beim Kastenwagen)
  • Isoliermatten für die Fenster (innen)
  • Isoliermatten für die Fenster (außen)
  • Fahrerhaus-Jacket (außen)

Welche Heizung passt zu mir?

Mit unserer Checkliste können Sie schnell prüfen, welche Heizlösung für Sie in Frage kommt:

Feature Gas Diesel Strom
Strom erforderlich ✓ (bei Gebläse)
Über Solaranlage möglich X
Gasbetrieb X X
Geräusche leise laut leise
Betriebskosten günstig günstig teuer

Fazit: Heizen im Wohnmobil

Welche Heizung die richtige für Ihr Wohnmobil ist, hängt von den Reiseplänen ab. Wer eher autark unterwegs sein will, sollte auf eine Elektroheizung verzichten und sich für Diesel entscheiden (mit entsprechender Stromversorgung). Finden die Reisen vor allem in den wärmeren Monaten statt, ist eine Gasheizung oft optimal, denn wenn ohnehin andere Geräte im Wohnmobil mit Gas betrieben werden und die Heizung nur selten zum Einsatz kommt, sind keine zusätzlichen Antriebsquellen nötig.

Wichtig ist, sich selbst genau zu hinterfragen und ehrlich zu sein, was die Ansprüche und Pläne angeht.

FAQ

Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Wohnmobilheizungen: Welche Heizung für das Wohnmobil wählen?'

Stinken Dieselheizungen wirklich so immens?

Im Gegensatz zu Gasheizungen entsteht hier definitiv ein Geruch. Der stört aber nicht alle Camper. Hier sollten Sie selbst überprüfen, ob Sie einen Geruch bemerken oder ob Sie dadurch nicht beeinträchtigt werden.

Wie hoch ist die Geräuschbelastung bei Dieselheizungen?

Viele Dieselheizungen geben deutlich hörbare Geräusche von sich. Wer dabei nicht schlafen kann oder sich dadurch belästigt fühlt, kann nach modernen und leisen Modellen Ausschau halten. Die Geräusche der Heizung hängen übrigens auch davon ab, ob sie mit Umluft läuft oder nicht. Ist ein Gebläse verbaut, – das ist auch bei Gasheizungen möglich – steigt die Geräuschbelastung.

Welche Heizung im Wohnmobil ist am besten?

Grundsätzlich wird in Gas-, Diesel- und Stromheizungen unterschieden. Am üblichsten sind Gas und Diesel. Jede Heizung hat aber eigene Vor- und Nachteile, die von den eigenen Vorlieben und dem Reiseverhalten abhängig sind. Wer gern autark unterwegs ist, sollte über Diesel (mit Solar für Strom) nachdenken. In anderen Fällen ist Gas oft eine einfache und sichere Wahl.

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