Kastenwagen als Wohnmobil - Kälteschutz, Kältebrücken & Isolierung fürs Wintercamping
Der Kastenwagen als Wohnmobil erfreut sich immer größerer Beliebtheit, denn der Kastenwagen ist praktisch: Einfach zu fahren, unauffälliger als ein “großes weißes Wohnmobil”, vergleichsweise preiswert und geringer Dieselverbrauch. Doch das ganze hat auch seinen Preis: Die Dämmung und die vorhandenen Kältebrücken des “Lieferwagen-Rohlings” sind vergleichsweise anfällig für Hitze und Kälte.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die größten Kältebrücken des Kastenwagens und geben Anregungen, wie man diese in den Griff bekommen kann.
- 1. Kältebrücken
- 1.1. Hecktür
- 1.2. Schiebetür
- 1.3. Fahrerhaus
- 2. Was tun gegen Kältebrücken?
- 2.1. Dämmung der Hecktür
- 2.2. Dämmung der Schiebetür
- 3. Kondenswasser
Kältebrücken
Eine Kältebrücke, auch Wärmebrücke genannt, ist ein Bereich oder Teil des Fahrzeugs, das Wärme bzw. Kälte schneller nach draußen leitet, als das Material drumherum. Hierdurch kühlt dieses Teil schneller ab und gibt die Kälte an den Innenraum ab. Sollte der Taupunkt unterschritten sein, kondensiert an diesen Stellen die Feuchtigkeit aus der Luft und die Gefahr von Schimmel entsteht.
Ein Kastenwagen hat viele Kältebrücken, die konstruktionsbedingt vorhanden sind. Die Isolierung ist hier also grundsätzlich nicht so gut wie bei anderen Wohnmobiltypen: Hier spielen die teil- oder vollintegrierten Wohnmobile ihre Vorteile aus, da diese einen großteils dichten GFK-Korpus besitzen.
Hecktür
Besonders in der Nacht fällt die Kältebrücke in der Hecktür auf. Hier kann die Kälte direkt beim Bett ins Wohnmobil ziehen. Durch das große Umlaufmaß der Hecktür und den Türspalt in der Mitte ist dieser Bereich also besonders zu beachten, wenn es um Maßnahmen gegen die Kälte geht.
Schiebetür
Die große Schiebetür im Kastenwagen ist sehr praktisch und beliebt: Im geöffneten Zustand lässt diese viel Luft & Licht ins Wohnmobil und man holt sich die Natur quasi ins Wohnzimmer.
Es handelt sich bei der Schiebetür nicht um eine Aufbautür, wie bspw. bei den vollintegrierten Wohnmobilen, sondern um die “LKW-Standardschiebetür” ohne spezielle Dichtigkeit oder Dämmung. Diese Schiebetüren sind nicht auf Luft- oder Kältedämmung optimiert. Oftmals zieht es im unteren Bereich der Schiebetür besonders stark.
Fahrerhaus
Sowohl beim Kastenwagen als auch auch beim teilintegrierten Wohnmobil oder Alkoven gehört das Fahrerhaus zu den größten Kältebrücken. Der ungedämmte Motorraum mit seinen vielen Öffnungen und Lüftungen, die bis in den Innenraum reichen, sind nur schwer zu isolieren. Auch die Glasscheiben des Fahrerhauses sind große Kältebrücken. Ebenfalls ist der Boden des Fahrerhauses nicht isoliert und lässt so die Kälte gut in das Fahrzeug.
Was tun gegen Kältebrücken?
Mit wenig Aufwand können Kältebrücken minimiert oder sogar eliminiert werden. Wie umfangreich die Maßnahmen sind, die Sie für eine bessere Kastenwagen-Isolierung treffen müssen, hängt aber auch von der geplanten Nutzung des Wohnmobils ab. Wer vor allem im Sommer reist, kann hier anders arbeiten als passionierte Wintercamper.
Dämmung der Hecktür
- Isolierung in den Hohlräumen mit bspw. ArmaFlex (Hier erhältlich)
- Überlappend schließende Hecktüren
- Aufwändige Verkleidung der Hecktüren
Wenn Sie geplant haben den Kastenwagen auch im Winter zu nutzen, informieren Sie sich über die Dämmung des Kastenwagens und erfragen Sie auch, wie die Hecktüren und Schiebetüren gedämmt sind. Hersteller wie zum Beispiel Robeta bieten hochwertige Dämmung mit 25mm starken ArmaFlex (Hier erhältlich) an.
Eine einfache und praktische Möglichkeit das Heck weiter zu dämmen ist ein passender Thermovorhang.
Heckisolierung mit Thermovorhang:- Einfache Montage
- Rückstandslos Rückbaubar
- Relativ Preiswert
- Fenster im Heck werden verdeckt
- Zugang zur Heckgarage wird etwas komplizierter
So ein Thermovorhang kann entweder im Fachhandel bestellt werden, alternativ können diese teilweise “ab Werk” mitbestellt werden.
Eine weitere, etwas günstigere, Möglichkeit ist die Hecktürdämmung mit einer dicken Decke, die als Vorhang genutzt wird.
Dämmung der Schiebetür
Da besonders der untere Bereich der Schiebetür viel Zugluft durchlässt, kann ein vorgelegter Zugluftstopper bereits einiges bewirken. Diesen gibt es schon für ca. 20€ im Versandhandel.Auch für die Schiebetür gibt es passende Thermovorhänge – die jedoch etwas unpraktisch in der Benutzung sein können, wenn man Nachts mal schnell raus will oder muss. Ein Vorhang den man schnell zur Seite schieben kann, wäre hier die praktikablere Lösung.
Die erhältlichen Lösungen für das Fahrerhaus sind zahlreich. Hier eine Liste an Möglichkeiten, die helfen sollen, dass Fahrerhaus etwas besser zu isolieren:
- Isoliermatten für die Scheiben: Von Innen angebrachte Isomatten, die auf das Innenmaß der Fenster zugeschnitten sind. Diese sind ebenfalls blickdicht und schützen so die Privatsphäre.
- Boden des Fahrerhauses isolieren mit Isomatten oder Teppich.
- Dicker Vorhang vor dem Fahrerhaus: Vorteil ist die günstige und praktisch zu benutzende Lösung. Nachteil: Innenraum wird kleiner und das Raumgefühl leidet darunter.
- Motorraumdämmung / Fahrerhaus-Jacket: Deckt Fenster und Motorhaube ab. Vorteil: Fenster sind frei von Eis und Schnee, weniger Kondenswasser im Fahrzeug im Vergleich zu den Dämmmatten im Innern. Nachteil: Dämmung außen nässt durch und muss getrocknet werden, bevor diese eingelagert wird.
Kondenswasser
Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Kastenwagen führt ebenfalls zu einer gefühlten Kälte und beeinflusst das Raumklima negativ. Je mehr Personen sich im Wohnmobil aufhalten und schlafen, desto mehr Feuchtigkeit entsteht schon alleine durch die Transpiration.Auch Kochen und Duschen lässt die Luftfeuchtigkeit im Wohnmobil deutlich ansteigen. Des Weiteren bringen nasse Kleidung und Schuhe weitere unerwünschte Feuchtigkeit ins Fahrzeuginnere.
Tipp: Die nasse Kleidung im Badezimmer aufhängen, Heizung im Bad einschalten und das Dachfenster einen Spalt öffnen. So kann die Feuchtigkeit schnell aus dem Wohnmobil abziehen.Ebenfalls bieten Luftentfeuchter eine zusätzliche Möglichkeit die Kondenswasserbildung im Fahrzeug zu reduzieren. Hier gibt es chemische und elektrische Lösungen mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit.
Wichtig: Auch im Winter sollte regelmäßig per Stoßlüftung gelüftet werden. Das hilft am besten gegen unerwünschte Feuchtigkeit.Frühjahrscheck: Wohnmobil zum Saisonstart reisetauglich machen
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