Tragbare Bio-Campingtoilette

Wohnmobiltoilette: Das „Stille Örtchen“ im Wohnmobil und beim Outdoor-Urlaub

Wohnmobilisten sind nicht nur allgemein vom Wohnmobilleben, von der Gemütlichkeit und dem Komfort im Wohnmobil begeistert, viele von ihnen wissen gerade den „Luxus“ der eigenen Bordtoilette zu schätzen. Wer früher öfters auf einfachen Campingplätzen die dortigen Toiletten benutzen musste, weiß, wovon ich rede… Aber Campingtoilette ist nicht gleich Campingtoilette. Daher stellen wir dir hier verschiedene Modelle vor, informieren über Funktionsweisen, vergleichen, heben Vor- und Nachteile hervor und geben vielleicht noch den ein oder anderen nützlichen Tipp.

Eigene Toilette an Bord oder nicht?

Natürlich geht es auch ohne bordeigene Toilette. Wäge selber ab, denn wie so oft, haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile:

Vorteil öffentlicher/campingplatzeigener Toilette gegenüber eigener Bordtoilette:
  • Du musst dich weder um die Reinigung noch um die Entsorgung kümmern.
Nachteil öffentlicher/campingplatzeigener Toiletten gegenüber eigener Bordtoilette:
  • Nicht überall sind öffentliche Toiletten nahe an deinem Stellplatz zu finden.
  • Die hygienischen Verhältnisse lassen häufig zu wünschen übrig.

Wenn du also mit Toilette reisen möchtest, folgt nun der Überblick über das, was dich erwartet.

Verschiedene Arten von Campingtoiletten

So funktionieren alle Campingtoiletten:

Die Fäkalien werden in einem Auffangbehälter gesammelt, um später an entsprechenden Stellen entsorgt zu werden.

Im Prinzip unterscheidet man zwischenEinbautoiletten und mobilen Camping-WCs, beziehungsweise zwischen Chemietoiletten und solchen ohne Chemie, also Trockentoiletten oder Zerhackertoiletten.

Kassette zur Entsorgung aus dem Wohnmobil entnehmen

Mobile Campingtoiletten

Gerade kleinere, oft selbst ausgebaute Kleintransporter beziehungsweise Campingmobile von bis zu rund 5 m Länge besitzen keine geschlossene Nasszelle, in der ein Camping-WC fest eingebaut ist. Wer da seine Notdurft nicht immer in freier Natur verrichten (was man auch seinen Mitbürgern ohnehin nicht unbedingt zumuten sollte) oder öffentliche Toiletten beziehungsweise Campingplatz-WCs benutzen möchte, entscheidet sich in der Regel für die Anschaffung einer mobilen Campingtoilette.

Sie ist frei aufstellbar, man ist mit ihr autark und sie kann sogar unter einer Art Beistell-Sitzhocker „versteckt werden“. Ich kenne selbst Camper, die fahren mit einem PKW, in dem sie den hinteren Bereich mit einer Schlafmatratze ausgelegt haben, unter der eine mobile Campingtoilette platziert ist, die auf einem Campingplatz in einem kleinen Extrazelt verschwindet. So hat man seine eigene Toilette an Bord und muss nicht die – manchmal nicht sehr hygienischen – des Campingplatzes benutzen.

Mobile Campingtoiletten bestehen aus zwei Teilen: Im oberen Bereich befinden sich eine Sitzfläche, eine Toilettenschüssel sowie ein Frischwassertank, der untere Teil besteht aus dem abnehmbaren Fäkalientank. Beide Teile sind mittels eines Schiebers voneinander getrennt. Für die Spülung, die meist per Handpumpe funktioniert, wird keinerlei Stromanschluss benötigt. Entleert werden die Fäkalientanks an den entsprechenden Entsorgungsstellen.

Klassiker unter den portablen/mobilen Campingtoiletten ist das altbewährte Porta Potti von Thetford.

Vorteile gegenüber einer fest installierten Kassettentoilette
  • findet selbst im kleinsten Camper Platz
  • kann daheim rausgenommen werden, um das Fahrzeug für den Alltag zu verwenden
  • ist stromunabhängig
Nachteil gegenüber einer fest installierten Kassettentoilette
  • Man hat im Camper so gut wie keine Privatsphäre beim Toilettengang, wenn andere mitreisen (Geräusch- und Geruchsbelästigung, selbst wenn optische Abtrennung durch Vorhang vorhanden)

Bei mobilen Campingtoiletten hast du die Alternative zwischen mobiler Chemietoilette, mobiler Trockentoilette oder mobiler Trenntoilette.

Mobile/Portable Chemietoiletten

Die portablen – auch „mobil“ genannten – Chemietoiletten findest du in unterschiedlichen Größen, mit verschiedenen Tankvolumen und Spülsystemen sowie in unterschiedlicher Sitzhöhe. Ausschlaggebend ist der Wortteil „Chemie“.

Unter der Sitzfläche befindet sich ein Auffangbehälter, in dem die „menschlichen Hinterlassenschaften“ inklusive des Toilettenpapiers gesammelt und mittels einer speziellen, geruchshemmenden, chemischen Sanitärflüssigkeit zersetzt werden. Anstatt der umweltbelastenden Chemie werden mittlerweile verschiedene biologisch abbaubare Zusätze angeboten. Im Prinzip geht es jedoch auch ganz ohne Zusätze, dann zersetzen sich die Fäkalien jedoch nicht und es kann zu unangenehmen Gerüchen kommen. Mittels einer Kolben-, seltener Balgen- oder auch batteriebetriebener elektrischen Pumpenspülung wird zusätzlich noch Wasser ins Auffangbecken gepumpt.

Der Fäkalienbehälter muss regelmäßig – je nach Bedarf – an speziell dafür vorgesehenen Entsorgungsstellen geleert werden. Auf keinen Fall darf mit Chemikalien zersetzter Tankinhalt ins Abwasser geschüttet werden!

Es empfiehlt sich, zum Nachfüllen immer einen Kanister mit der entsprechenden Sanitärflüssigkeit an Bord zu haben.

Vorteile
  • immer vor Ort und praktisch überall einsatzbereit
  • Benutzer gehören zum engen Familien- oder Freundeskreis, daher hygienisch unbedenklich
  • Hygiene durch Wasserspülung
  • nur geringe Geruchsbelästigung Dank der dazugehörigen Chemikalien
Nachteile
  • Chemiezufuhr belastet die Umwelt
  • relativ kurzes Entleerungsintervall
  • Entleerung nur an dafür vorgesehenen Stellen
  • im Vergleich zur Trockentoilette viel Wasserbedarf
  • teurer als Trockentoiletten
  • trotz großer Dichtigkeit immer ein Hauch chemischen Geruchs vorhanden

Mobile Trockentoiletten

Mobile Trockentoiletten gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Auch sie besitzen einen Auffangbehälter, werden jedoch ohne Chemie betrieben und sind somit umweltfreundlicher. Vielerorts findet man sie auch unter der Bezeichnung „Komposttoilette“ wieder, da die Fäkalien ebenso wie das Toilettenpapier zusammen mit Torf, Mulch, Katzenstreu oder Späne in den Behälter – was ein Eimer oder ein Beutel sein kann – kommen, wo sie gebunden und somit kompostiert werden. Im weitesten Sinne sind sie mit einem althergebrachten „Plumpsklo“ vergleichbar.

Generell arbeiten sie ohne Wasser, also auch ohne Pumpe. Entsorgt werden müssen die „Hinterlassenschaften“ in der Biotonne (ohne Plastiktüte!) oder im Restmüll.

Im Handel werden kompakte Trockentoiletten mit aufklappbarem Schemel-Gestell für wenig Platz oder auch „Eimer-Toiletten“ angeboten.

Vorteile
  • einfache, problemlose Entsorgung fast überall
  • Kompostieren möglich
  • umweltschonend
  • kein Wasser nötig
  • teils sehr preiswert
Nachteile
  • Kompostierung benötigt viel Zeit (ca. 2 Jahre)
  • geruchsintensiv
  • feste „Hinterlassenschaften“ sollten so schnell wie möglich entsorgt werden
  • Entsorgung ist „Ansichtssache“

Mobile Trenntoiletten

Im Prinzip sind Trenntoiletten ebenfalls Trockentoiletten, denn auch sie benötigen kein Wasser. Trenntoiletten trennen jedoch, wie der Name verrät, Flüssiges von Festen, also Urin vom Stuhl. Das geschieht in zwei unterschiedlichen Einsätzen/Behältern.

Vom eher schicken Holz- bis hin zum einfachen Plastikmodell ist beinahe alles im Handel vorhanden.

Wer aus den festen Fäkalien Kompost gewinnen möchte, benötigt Zeit und Geduld. Die Firma Nature’s Head hat sich da etwas ganz Besonderes einfallen lassen: WC mit Urinkanister und Komposteimer mit eingebauter Kurbel, mittels derer man die festen Stoffe auflockern kann, was der Zersetzung behilflich ist. Mehr unter www.natureshead.de.

Vorteile
  • kaum Geruchsbildung
  • umweltfreundlich
  • keine Chemie
  • einfache Entsorgung (fast) überall
Nachteile
  • mögliche Kompostierung ist zeitaufwändig

Kassettentoiletten

Diese fest im Wohnmobil montierten Campingtoiletten gibt es in unterschiedlichen Arten. Der obere Teil der Kassettentoilette – die Toilettenschüssel – ist jedoch meist gleich, lediglich die Form der Fäkalienverarbeitung beziehungsweise -entsorgung sowie die Spülung sind unterschiedlich. Die am meisten verbaute Marke dürfte eine Thetford-Toilette sein.

Mit Schwerkraftspülung

Hierbei handelt es sich um die ursprünglichste und auch immer noch am häufigsten verbaute Toilette im Wohnmobil.

Die sehr kompakten Toilettenschüsseln – die es sogar in Keramik gibt – sind fest im Wohnmobil installiert und ähneln dem WC, das du sicherlich daheim im Bad hast. Sie befinden sich über einem von außen herausnehmbaren Fäkalientank. Mittels einer mit 12-Volt betriebenen Pumpe (manchmal auch einer mechanischen) werden die Fäkalien in den darunterliegenden Tank gespült (Schwerkraftspülung). Dazu wird ein unten an der Toilettenschüssel befindlicher Schieber betätigt, der die Verbindung zwischen Kloschüssel und Auffangbehälter öffnet.

Sanitärzusätze sorgen für Geruchshemmung sowie Zersetzung. Dabei kann man zu umweltbelastenden chemischen Mitteln oder aber auch zu biologisch abbaubaren greifen. Wie bei den portablen Campingtoiletten gilt auch hier: Es geht auch ganz ohne…

Die Fäkalienkassette muss regelmäßig beziehungsweise nach Bedarf an entsprechenden Entsorgungsstationen entleert werden. Das geschieht durch die Serviceklappe an der Fahrzeugaußenseite. Die meisten Toiletten besitzen eine Füllstandsanzeige, die dir signalisiert, wann entleert werden muss.

Manche Wohnmobile haben einen getrennten Frischwasser- und Spülwassertank, andere nehmen zum Spülen das benötigte Wasser aus dem Frischwassertank.

Vorteile
  • vergleichsweise großes Fassungsvermögen
  • bequem
  • hygienische Wasserspülung
  • relativ einfache Entsorgung & Wartung des Fäkalientanks (Serviceklappe außen)
Nachteile
  • benötigt relativ viel Platz
  • fachmännischer, fester Einbau notwendig
  • teurer als mobile Campingtoiletten in der Anschaffung
  • bei Chemiezusatz nicht umweltfreundlich

Zerhackertoiletten

Motorbetriebene Klingen zerhacken die Fäkalien und das Toilettenpapier zu einer Art dickflüssigem Schlamm, welcher abschließend mit Druck in einen größeren, meist fest verbauten Fäkalientank abgegeben wird. Der Tank sitzt nicht zwingend unter der Toilettenschüssel. Benötigt werden dafür sowohl ein 12-Volt Stromanschluss als auch Wasser. Auf chemische Zusatzmittel kann verzichtet werden. Auch hier gibt es in der Regel eine Füllstandsanzeige. Entsorgt wird mittels eines Schlauchs.

Zerhackertoiletten benötigen pro Toilettengang mehr als einen bis hin zu zwei Litern Wasser. Der Fäkalientank ist in der Regel größer als bei einer Kassettentoilette mit Schwerkraftspülung und besitzt somit ein größeres Fassungsvermögen. Letzteres bedeutet, dass du nicht so häufig leeren musst.

Eine herkömmliche Kassettentoilette kann theoretisch durch eine gesonderte Zerhackerpumpe zu einer Zerhackertoilette umgerüstet werden. Was jedoch in der Praxis nicht unbedingt ratsam ist, da die vorhandene Abwasserkassette im Prinzip zu klein ist, um die viele benötigte Flüssigkeit aufnehmen zu können.

Vorteile
  • längeres Entsorgungsintervall
  • relativ geringe bis keine Geruchsbelästigung
  • umweltfreundlich
  • einfach zu entsorgen
  • Nachrüstung möglich (nicht ganz billig)
  • getrennte Platzierung von Toilette und Fäkalientank möglich
Nachteile
  • eher für größere Wohnmobile geeignet
  • hoher Wasserverbrauch (für autarkes Stehen daher weniger geeignet)
  • großer Wasservorrat vonnöten
  • Zerhackungsvorgang verursacht störende Geräusche
  • viel Platz für Fäkalientank notwendig
  • hohes Gewicht der Toilette (ca. 16-25 kg)

Vakuumtoiletten

Bei diesem System wird der Inhalt der Toilettenschüssel mit voller Kraft (durch Unterdruck) angesogen, durch einen Vakuumbehälter sowie eine zerhackende Vakuumpumpe transportiert und letztendlich in einen großen Fäkalientank geführt. Auch hierbei können Fäkalientank und Toilette getrennt voneinander untergebracht werden, was eine hohe Flexibilität bezüglich der Platzierung der Toilette im Wohnmobil mit sich bringt.

Vakuumtoiletten benötigen ebenfalls keinerlei Chemie. Im Vergleich zur Zerhackertoilette wird hier jedoch weitaus weniger Wasser benötigt.

headline:
  • umweltfreundlich
  • geruchsarm
  • einfache Entsorgung
  • getrennte Platzierung von Toilette und Fäkalientank möglich
  • wenig Wasserverbrauch

Alternativen für Outdoor-Urlaub

Zu den zuvor genannten Campingtoiletten gibt es noch einige andere Möglichkeiten, seine „Notdurft“ im Bereich seines Campers beziehungsweise beim Outdoor-Urlaub zu verrichten. Dazu gehören unter anderem:

Reise-Klapptoiletten

Hier gibt es unterschiedliche Modelle, die jedoch alle nach dem gleichen Prinzip fungieren: Sie sind klein, kompakt, zusammenklappbar und zweckmäßig, wobei die „Hinterlassenschaften“ in der Regel in Toilettenbeuteln aufgefangen werden. Die meisten Modelle sind sehr preisgünstig.

So gibt es beispielsweise eine sehr schlichte, zusammenklappbare Toilette, bestehend aus einer Art Klapphocker als Untergestell, einem Toilettensitz mit Deckel sowie dazugehörigen Toilettenbeuteln, die man einmalig verwendet und nachkaufen kann. Diese platzsparende Reise-Klapptoilette wiegt lediglich knapp über 2 kg, hat eine Sitzhöhe von rund 50 cm und misst zusammengeklappt 9 cm x 62 cm x 39,5 cm. Andere Varianten haben beispielsweise die Form eines Eimers. Auch dieser ist auf ein kleines Maß zusammenklappbar.

Frauen-Urinal

Eine praktische Sache für Wanderungen oder auch mal „zwischendurch“ fürs „Pipi-Machen“ für Frauen (damit sie wie Männer im Stehen urinieren können und sich nicht auf versiffte Toiletten setzen oder unbequem hinhocken müssen) ist das Frauen-Urinal. Es ist wiederverwendbar, diskret verpackt, passt in jede Handtasche, ist leicht und unauffällig zu handhaben sowie einfach zu reinigen.

Toilettenwissen: Wichtig zu wissen…

Welches sind die bekanntesten Hersteller/Modelle?

Der Markt für Camping- und Outdoor-Toiletten ist mittlerweile breit gefächert.

Zu den namhaftesten Herstellern gehören :
  • Thetford (Hersteller seit den 1960er Jahren, Porta Potti ist jedem Camper bekannt)
  • Dometic
  • Enders
  • Brunner
  • BC Footwear
  • BranQ
  • Sanimarin (Zerhackertoiletten)

Wichtiges zum Thema Chemie-Toiletten

Klassiker bei den Kassettentoiletten in Wohnmobilen sowie bei portablen Campingtoiletten sind die Chemie-Toiletten. Die Hersteller raten hier zum Einsatz von geruchshemmenden sowie zersetzenden chemischen Sanitärzusätzen. Aber es geht auch anders.

Und das solltest du wissen:
  • Die wirklich „starken“ chemischen Sanitärzusätze beinhalten Ammoniumverbindungen, Formaldehyd sowie Glutaraldehyd, sind wirkungsvoll jedoch giftig und somit umweltschädlich.
  • Biologisch abbaubare Sanitärzusätze, etwa solche mit Mikroorganismen und natürlichen Seifenstoffen, tun es auch. Zwar sind sie in der Regel etwas teurer, schonen aber die Umwelt und somit auch unser aller Gesundheit.
  • Zwischendurch mal eine oder mehrere Gebissreiniger-Tabs in den Fäkalientank geben zeigt eine verblüffend gute Wirkung.
  • Etwas Essig oder Zitronensäure ins Toiletten-Spülwasser mildert ebenfalls unschöne Geruchsbildungen.
  • Nicht zuletzt solltest du deinen Fäkalientank lieber einmal öfters leeren – wir sind dazu übergegangen, gerade bei großer Hitze, möglichst täglich zu entleeren. Das verhindert unschöne Gerüche und wirkt einer extremen Keimbildung entgegen.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Folgende Dinge solltest du beim Kauf einer Campingtoilette berücksichtigen:

Art

Benötigst du eine portable oder eher eine fest zu installierende Campingtoilette? Dabei spielt natürlich nicht nur der Preis sondern auch das Modell deines Campers eine wichtige Rolle.

Außerdem hast du die Wahl zwischen Toiletten, die mit chemischen (idealerweise biologisch abbaubaren) Sanitärzusätzen „arbeiten“ oder solchen, die ganz ohne Zusätzen auskommen.

Mitreisende

Fährst du alleine, reicht eine kleinere Toilette aus, bist du hingegen mit der ganzen Familie unterwegs, solltest du schon darauf achten, dass das Fassungsvermögen größer ist. Es sei denn, ihr steht fest auf Campingplätzen und benutzt die dortigen Toiletten.

Maße

Die Maße der Toilette richten sich nach dem dir zur Verfügung stehenden Platz. Fest zu installierende benötigen entsprechend Platz im Fahrzeug. Mobile Campingtoiletten, die wenig bewegt werden, dürfen ruhig etwas größer und auch schwerer, also stabiler, sein, bei anderen ist weniger Gewicht von Vorteil.

Gewicht

Hier ist auch das zulässige Gesamtgewicht deines Campers oder Wohnmobils zu berücksichtigen. Fest installierte Kassettentoiletten – vielleicht sogar noch solche aus Keramik – sowie solche mit einem großen Fäkalientank machen da schon einiges aus, was gerade bei Wohnmobilen unter 3,5 t ins Gewicht fallen kann. Am leichtesten dürften Reise-Klapptoiletten beziehungsweise Trockentoiletten sein. Hier kannst du von einem Gewicht von 1-4 kg ausgehen.

Beim Gewicht mitberechnen:

Nicht nur der Toilettensitz ist zu berechnen, sondern auch ein gefüllter Fäkalientank!

Abwassertank

Das Fassungsvermögen der Abwassertanks ist sehr unterschiedlich: Während die mobilen Chemie-Toiletten beziehungsweise die herkömmlichen fest verbauten Kassettentoiletten einen Abwassertank mit einem Fassungsvermögen von etwa 20 l haben, fasst eine Trockentoilette lediglich wenige Liter. Die gesondert liegenden Fäkalientanks – etwa beim Zerhackersystem – hingegen haben ein größeres Fassungsvermögen, wiegen dann gefüllt jedoch auch wesentlich mehr, was auf Kosten des zulässigen Gesamtgewichts gehen kann.

Außerdem: Je kleiner der Fäkalientank, desto häufiger muss entleert werden. Was die Reinigung des Tanks anbelangt, so lassen sich herausnehmbare, kleine Tanks wesentlich einfacher reinigen.

Spülsystem

Es gibt verschiedene Spülsysteme. Wenn mit Wasser aus dem Frischwasser- oder dem Extratank nachgespült wird, erscheint mir das am hygienischsten.

Zu bedenken ist ferner, dass es Spülpumpen, die über 12-Volt laufen aber auch stromunabhängige Kolbenpumpen gibt.

Füllstandsanzeige

Eine Füllstandsanzeige ist praktisch, denn so weißt du rechtzeitig, wann Zeit zum Entleeren und Reinigen ist.

Fazit: Welche Toilette für wen?

Welche Campingtoilette nun die richtige für dich ist, das kannst und musst nur du alleine entscheiden. Sicherlich sprechen einige Umstände in deinem Leben sowie dein Campingverhalten und deine Ansprüche für das eine Systeme, andere wiederum fürs andere. Letztendlich ist es natürlich auch eine Kostenfrage.

Generell kann man vielleicht davon ausgehen, dass kleine Vans, Camper u.ä. mit wenig Platz und solche, die im Alltag als „normales“ Fahrzeug im Einsatz sind, mit einer portablen Campingtoilette am besten bedient sind. Wer ein (großes) Wohnmobil besitzt, greift sicherlich auf eine fest installierte Kassettentoilette zurück.

Stehst du gerne frei und/oder hältst dich häufig in Regionen mit knapp bemessenen Entsorgungsstationen auf, ist ein Chemie-WC die denkbar ungünstigste Lösung. Es sei denn, du verzichtest auf Chemiezusätze, dann findest du schneller Entsorgungsmöglichkeiten.

Ist dein Platz im Camper extrem begrenzt, eignen sich klappbare Trockentoiletten am besten. Auch Naturfreunde greifen vermehrt zu Trockentoiletten, sehen sie zudem noch einen Nutzen in der möglichen Kompostierung. Allerdings darfst du hier keine extrem empfindliche Nase haben.

Hat bei dir der Erholungswert Priorität und/oder stehst du längere Zeit auf einem festen Platz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, so bist du mit der herkömmlichen Chemietoilette – vor allem in Form einer fest verbauten Kassettentoilette – gut beraten. Sie macht wenig Arbeit, hat eine geringe bis keine Geruchsbelästigung, funktioniert gut und lässt sich bequem leeren.

FAQ

Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Wohnmobiltoilette: Das „Stille Örtchen“ im Wohnmobil und beim Outdoor-Urlaub'

Was unterscheidet eine Toilette im Wohnmobil von der Zuhause?

Fest verbaute Toiletten im Wohnmobil funktionieren in der Handhabung genauso wie daheim: Du klappst den Deckel hoch, setzt dich auf die Brille und tust, was immer drängt. Je nachdem, was für eine Art Toilette verbaut ist, lässt du dann über einen Griff die Hinterlassenschaften verschwinden oder spülst mit Wasser nach. Lediglich die Entsorgung ist besonders: Es gibt keine Abwasserleitungen, durch die alles "verschwindet", sondern du musst den Fäkalientank entleeren.

Wie leert man eine Wohnmobiltoilette?

Alles, was in die Toilette hineingeht, muss auch wieder heraus. Dafür gibt es bei Wohnmobilen meist den Fäkalientank, den du an Entsorgungsstationen leeren kannst. Die gibt es an Campingplätzen, auf Stellplätzen, aber auch manchmal an Autobahnraststätten. Auf keinen Fall einfach in die Natur entsorgen!

Wie oft muss man die Campingtoilette leeren?

Je nachdem, wie viele Leute die Toilette im Wohnmobil benutzten und wie warm es ist, entstehen schneller oder weniger schnell unangenehme Gerüche und umso schneller oder langsamer füllt sich der Tank. Im Sommer solltest du präventiv jeden Tag entsorgen, ansonsten reicht alle 2-4 Tage meist aus.

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