Sparen beim Campen: Mit Camping-Rabattkarten geht das

Camping-Rabattkarten: Geld sparen im Urlaub

Wenn auch oft als Urlaub für eher sparsame Naturen angesehen, so ist Camping kein preiswertes Vergnügen – schließlich fallen neben der Miete oder dem Anschaffungspreis für das eigene Wohnmobil Übernachtungskosten auf den Campingplätzen an. Mittlerweile sind unterschiedliche Camping-Rabattkarten auf dem Markt, mit denen sich der ein oder andere Euro sparen lässt. Wir zeigen die bekanntesten Rabattkarten und auch einige weniger verbreitete Produkte, klären über mögliche Sparpotentiale auf und nennen die Vor- und Nachteile der Karten.

Camping-Rabattkarten im Überblick

Sparen möchten wir doch alle, nicht wahr? Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Nachbar auf dem Campingplatz gut gelaunt erzählt, dass er für seine Parzelle mit gleicher Ausstattung und in gleicher Lage viel weniger bezahlt hat als man selbst. Wer beim Urlaub mit dem Reisemobil sparen möchte, für den lohnt sich die Anschaffung einer Rabattkarte. Da ganz unterschiedliche Karten angeboten werden, sollte man sich vor dem Kauf über die möglichen Rabatte und eventuell weitere inkludierte Leistungen gründlich informieren.

Wohnmobile auf einem Parkplatz

Nicht jede Karte passt zu jedem:

Nicht jede Camping-Rabattkarte eignet sich für jede Form des Reisens mit dem Wohnmobil. Paare, die gerne in der Nebensaison verreisen, profitieren von einer anderen Karte als Familien mit Kindern, die auf das Reisen in der Hochsaison angewiesen sind. Manchmal sind auch Versicherungen inkludiert oder die Rabattkarte dient als Identifikationsnachweis und ermöglicht ein schnelles Einchecken auf dem Campingplatz.

Auch was den Preis angeht, gibt es im Bereich der Camping-Rabattkarten Unterschiede. Zudem sind einige der Karten mit Mitgliedschaften verbunden – das möchte nicht jeder Wohnmobilurlauber. Manche gelten auf sehr vielen Plätzen in unterschiedlichen Ländern, bei anderen ist die Auswahl an Möglichkeiten doch recht begrenzt. Wer sich rechtzeitig über die Bedingungen der Camping-Rabattkarten und die Sparmöglichkeiten informiert, findet die Karte, die am besten zu den eigenen Ansprüchen passt und kann das gesparte Geld im Urlaub für andere schöne Dinge ausgeben – oder einfach länger bleiben, denn viele der in Frage kommenden Campingplätze bieten Arrangements wie 6=5 (also 6 Nächte bleiben, aber nur 5 bezahlen) zusätzlich zum rabattierten Übernachtungspreis.

ADAC Campcard

Diese Camping-Rabattkarte gehört zu den beliebtesten ihrer Art.

Sie kann auf zwei verschiedene Arten erworben werden:
  • Entweder Sie kaufen einen Camping- oder Stellplatzführer des ADAC und erhalten die nicht personalisierte Rabattkarte mit Gültigkeit für das jeweilige Kalenderjahr beim Kauf dazu oder
  • Sie entscheiden sich für den digitalen Kauf der Karte in der praktischen App des Automobilclubs.

Das spart nicht nur Papier, denn nicht jeder benötigt ausgedruckte Beschreibungen der Campingplätze, sondern auch zusätzlich bares Geld, denn der digitale Kauf ist deutlich günstiger. Momentan kostet die Rabattkarte in Verbindung mit der App 8,99 EUR, mit einem Buch werden etwa 25 EUR fällig (alle Preise mit Stand September 2021).

ADAC Camping- und Stellplatz-App herunterladen:
Vorteile
  • sehr viele Campingplätze nehmen an dem Programm teil
  • zwei Personen, Strom bis 5 kWh und die Nutzung der Dusche sind inkludiert
  • Hunde kosten nichts extra, wenn sie auf dem Platz generell erlaubt sind
  • oft gibt es weitere Rabatte (Verleih von Fahrrädern o.ä.)
  • gilt in der Vor- und Nachsaison und auch in der Hauptsaison
  • zusätzliche Sparmöglichkeiten beim Übernachtungspreis wie 7=6 sind möglich
Nachteile
  • Rabatte fallen sehr unterschiedlich aus und sind mitunter recht gering, dazu abhängig von der Aufenthaltsdauer
  • für Kinder muss gesondert bezahlt werden
  • gilt nicht als Identifikationsnachweis beim Einchecken
  • enthält keine Versicherungen


ACSI Card

Auch die ACSI Camping-Rabattkarte ist bei vielen Wohnmobilisten sehr beliebt. Etwa 3.000 Campingplätze in Europa nehmen an dem Programm teil und locken mit satten Rabatten von bis zu 60 Prozent in der Nebensaison.

Sie kostet ab 16,95 EUR für ein Kalenderjahr. Wer neben der Rabattkarte und dem Campingführer noch einen ausführlichen Stellplatzführer mit vielen tausend Wohnmobilstellplätzen kaufen möchte, zahlt ab 25,95 EUR für die Einzelausgabe. Etwas günstiger wird die Sache, wenn man sich für ein mindestens zwei Jahre dauerndes Abo entschließt. Was immer dazugehört, ist der Zugang zur passenden App - diese kann allerdings nicht ausschließlich erworben werden.

Vorteile
  • hohe Rabatte auf vielen Mitgliedsplätzen
  • zwei Personen, ein Hund, Strom und Dusche (wenn diese mit Duschmarken funktioniert: 1mal/Tag) sind inkludiert
  • feste Preise von minimal 12 bis maximal 20 EUR
  • manchmal Staffelpreise wie 7=6 möglich
Nachteile
  • gilt nur in der Nebensaison (die jeder Platz individuell festlegen kann)
  • zählt nicht als Identifikationsnachweis, um schneller einchecken zu können
  • Versicherungen sind nicht im Leistungsumfang enthalten

Camping Key Europe (CKE)

Neben der ADAC Campcard ist dies das zweite Produkt des Automobilclubs, mit dem Sie auf Campingplätzen bares Geld sparen können. Im Gegensatz zu ihrem großen Bruder ist der CKE personalisiert: Die Adresse des Inhabers wird nach der Bestellung auf die Karte aufgedruckt und sie wird nicht, wie zum Beispiel bei der ACSI Card, eigenhändig eingetragen.

Mitglieder des ADAC erhalten die Camping-Rabattkarte zum ermäßigten Preis von 12 EUR, alle anderen zahlen 16 EUR und profitieren dann von den gleichen Vorteilen. Viele Wohnmobilisten sind von dem umfangreichen Leistungspaket überzeugt und entscheiden sich jedes Jahr wieder für diese Rabattkarte, die selbst verlängert werden muss.

Vorteile
  • Rabatt von bis zu 20% gilt auf Campingplätzen und Stellplätzen, insgesamt weit über 2000 teilnehmende Plätze
  • Leistungen entsprechen denen der ADAC Campcard (2 Personen, Hund, Dusche,...)
  • je nach Campingplatz sind auch weitere Rabatte möglich, beispielsweise ein vergünstigtes Ausleihen von Fahrrädern
  • enthält einen Versicherungsschutz mit Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Unfallversicherung, der für alle Mitreisenden gilt
  • dient auf dem Platz als Ersatz für Personalausweis oder Reisepass und ermöglicht einen schnelleren Check-In
  • gilt in der Vor- und Nachsaison sowie in der Hauptsaison
Nachteile
  • muss selbstständig verlängert werden
  • für Kinder muss gesondert bezahlt werden (wie auch bei der ADAC Campcard)

Karte vom Deutschen Camping-Club (DCC)

Hierbei handelt es sich um eine Karte, die mit einer Mitgliedschaft im "Deutschen Camping Club e.V." verbunden ist. Dieser setzt sich aus einer Vielzahl an Landes- und Ortsverbänden zusammen und erhebt eine Mitgliedsgebühr von jährlich 48 EUR. Dafür bekommt man auch Beratung zum Thema Camping und zu Wohnmobilen, Wohnwagen und Zelten – je nach Urlaubsanspruch steht der Verein gerne informierend zur Seite.

Die Sparmöglichkeiten sind dabei unterschiedlich, denn die teilnehmendem Campingplätze dürfen zwischen verschiedenen Rabattsystemen auswählen.

Vorteile
  • beim "DDC Vorteilsplatz PLUS" 14,50 EUR in der Nebensaison, 16 EUR in der Hauptsaison
  • beim "DDC Vorteilsplatz" meist 10% Rabatt auf die Personengebühr oder günstiger Pauschalpreis
  • Rabatte werden zu allen Saisonzeiten genehmigt
  • jeden Monat eine Clubzeitung inkludiert
  • enthält Haftpflichtversicherung für die Zeit auf dem Platz für alle Familienmitglieder
Nachteile
  • Nebenkosten werden stets separat abgerechnet, die Rabatte gelten nur für die Personengebühren
  • ist relativ teuer
  • Mitgliedschaft kann nur zum Jahresende gekündigt werden

Camping Card International (CCI)

Dabei handelt es sich um die erste Camping-Rabattkarte auf dem deutschen Markt, die bis ins Jahr 2012 sogar Monopolstellung hatte. Um diese Karte günstig kaufen zu können, ist eine Mitgliedschaft im Deutschen Camping-Club (DCC) oder einem anderen Automobilclub wie dem Autoclub Europa (ACE), dem Automobilclub von Deutschland (AvD), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) oder dem Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) notwendig - der ADAC gehört nicht dazu.

Dann kostet die Camping-Rabattkarte 6 EUR, für Kinder 3,20 EUR. Je nach Verein ist ein Erwerb dieser Karte auch ohne Mitgliedschaft möglich, kostet dann aber etwas mehr.

Vorteile
  • wird in über 40 Ländern, zum Teil auch außerhalb Europas, akzeptiert
  • bei jährlicher Zahlung der Beiträge unbegrenzt gültig
  • unterschiedlich hohe Rabatte, im Idealfall bis zu 40% Ersparnis
  • gilt auf dem Platz auch als Identifikationsnachweis
  • eine Haftpflichtversicherung ist inkludiert
  • wird zu allen Saisonzeiten akzeptiert
Nachteile
  • für Partner und Kinder müssen gesonderte Beiträge gezahlt werden
  • zu der Kartengebühr kommt meist noch die Mitgliedsgebühr für den jeweiligen Verein

Mein PLATZ Clubkarte

Hierbei handelt es sich nicht um eine Camping-Rabattkarte im klassischen Sinn, sondern eher um ein Marketingsystem. Mit dieser Karte profitiert man nicht von Rabatten auf die Übernachtungspreise, sondern kommt in den Genuss kleiner Vergünstigungen rund um die Campingplätze: Stadtführungen, Sporteinrichtungen, Restaurants - die Angebote sind von Stadt zu Stadt ganz unterschiedlich und spülen zwar keine großen Summe in die Reisekasse, können aber helfen, ein paar Euro einzusparen. Dadurch, dass die Karte nicht für den Campingplatz als solchen gilt, lässt sie sich bestens zusätzlich zu einer Camping-Rabattkarte einsetzen.

Mein PLATZ App
Vorteile
  • Karte samt App ist kostenlos für jeden erhältlich
  • wird in mittlerweile 10 Ländern akzeptiert, vorrangig aber in Deutschland
  • unbegrenzte Gültigkeit
Nachteile
  • keine Rabatte auf Camping- und Stellplätzen
  • oft lange Wartezeit nach Bestellung der Karte
  • nur sehr minimale Sparmöglichkeiten

Geld sparen ohne Camping-Rabattkarte

Vielleicht sind Sie so gar kein Freund von Rabattkarten und möchten nicht noch eine weitere in Ihrem Portemonnaie mit sich führen? Wenn auch teilweise satte Rabatte mit diesen Karten zu erzielen sind, so gibt es aber natürlich Möglichkeiten, auch ohne eine dieser Karten beim Urlaub mit dem Wohnmobil Geld zu sparen. Eine Alternative ist dabei das sehr beliebte Freistehen - also das Übernachten auf (Park)plätzen außerhalb eines Campingplatzes. Gerade mit kleineren Mobilen oder einem Kastenwagen wird das gerne gemacht. Dabei aber bitte immer darauf achten, ob das Freistehen im Reiseland grundsätzlich erlaubt ist!

Stellplätze nutzen

Ansonsten ist es eine Möglichkeit, öfter auf einfache, aber offizielle Stellplätze auszuweichen. Diese haben zwar deutlich weniger Ausstattung als ein Campingplatz, sind aber auch viel günstiger und manchmal dürfen die Sanitäranlagen und die übrige Infrastruktur eines angeschlossenen Campingplatzes benutzt werden. Speziell In Deutschland gibt es immer mehr solcher Stellplätze und auch in vielen anderen europäischen Ländern wird die Auswahl stets größer.

Landvergnügen

Wenn Sie im Urlaub in Deutschland gerne in Kontakt mit den Einheimischen treten und noch dazu Geld sparen möchten, bieten sich Übernachtungen auf Bauernhöfen oder Weingütern an. Hierzu gibt es einen speziellen Stellplatzführer (www.landvergnuegen.com), der mit einem einmaligen Anschaffungspreis verbunden ist und dann ein kostenloses Übernachten meist nach telefonischer Voranmeldung mit dem Wohnmobil in ländlichen Gegenden ermöglicht.

Eine für alle? Ein Fazit zum Thema Camping-Rabattkarten

Wenn man auch mit Rabattkarten viel sparen kann, so gibt es sie nicht: die EINE Karte, die allen Bedürfnissen genügt. Paare, die in der Nebensaison verreisen, fahren mit der ACSI Card gut, für Familien mit Urlaub in den Sommerferien eignet sich diese Karte hingegen nicht. Am besten, Sie vergleichen rechtzeitig vor Antritt der Reise die Angebote der Kartenanbieter und entscheiden sich dann für die Karte, die am besten zu Ihrem Reiseprofil passt – ob mit oder ohne Mitgliedschaft in einem Automobilclub.

FAQ

Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Camping-Rabattkarten: Geld sparen im Urlaub'

Brauche ich unbedingt eine Camping-Rabattkarte?

Natürlich ist eine Camping-Rabattkarte kein Muss - wer aber auch auf Reisen nicht gerne mehr zahlt als nötig, fährt mit einer zu den persönlichen Bedürfnissen passenden Karte immer gut.

Muss ich noch einen Ausweis beim Check-In vorlegen, wenn ich eine Rabattkarte habe?

Das ist unterschiedlich. Der Camping Key Europe (CKE) und die Camping Card International (CCI) werden als Identifikationsnachweis auf Campingplätzen anerkannt.

Ich verreise ausschließlich in der Vor- und Nachsaison - welche Karte ist für mich geeignet?

Für Reisende, die nicht auf Urlaub in der Hauptsaison angewiesen sind, ist die ACSI Card zu empfehlen.

Bekomme ich einen schlechteren Platz, wenn ich meine Camping-Rabattkarte vorzeige?

Wenn prozentuale Rabatte auf den Personenpreis gewährt werden, sind diese unabhängig von der gewählten Parzelle auf dem Platz. Bei einem Pauschalpreis entscheidet der Betreiber, welche Plätze er zum rabattierten Preis vermietet - die erste Reihe am Meer ist da meist ausgeschlossen. Oft aber kann man sich, genügend Kapazitäten vorausgesetzt, einen Platz aussuchen.

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