Fiat Ducato

5 (gute) Gründe Fiat Ducato zu fahren

Der Fiat Ducato ist fast schon Standard beim Wohnmobil – auch wenn es natürlich andere Möglichkeiten des Basisfahrzeugs gibt. Wir wollen dir vorstellen, warum es keine schlechte Entscheidung ist, einen Fiat Ducato als Basisfahrzeug zu wählen. Doch dies hier wird kein Loblied, sondern eine knallharte „Abrechnung“.

Punkt 1: Beliebtheit – So viele Wohnmobilanbieter können nicht irren

Rund die Hälfte aller in Deutschland verfügbaren Wohnmobile fahren auf einer Fiat Ducato Basis. Das ist ein überragender Wert. Denn: es gibt eine ganze Reihe von Herstellern, die ihre Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen als Basis den Produzenten von Wohnmobilen anbieten.

Hier eine (nicht abschließende) Liste von Basisfahrzeugen für Wohnmobile:

Dass die Modelle Citroën Jumper und Peugeot Boxer so gut wie baugleiche siamesische Zwillinge sind, spricht nicht gegen den Fiat Ducato als Basisfahrzeug – eher im Gegenteil!

Doch was haben die Mitarbeiter von Fiat (besser) gemacht, dass unter jedem zweiten Wohnmobil ein Fiat brummt? Es ist teilweise der Historie geschuldet. Fiat kam 1982 mit einem damals revolutionären und konkurrenzlosen Konzept daher. Ein Fronttriebler, während andere Transporter noch mit Heckantrieb und Kardanwellen arbeiteten.

Ein kompromisslos auf Leichtbau ausgerichtetes Konzept, das insbesondere der gewichtssensiblen Caravaningbranche einiges mehr an Flexibilität und Möglichkeiten für die Ausrüstung brachte. Gepaart mit einer auf die Bedürfnisse dieser Branche zugeschnittenen Modellpolitik und preisgünstigen Angeboten bei großvolumigen Bestellungen.

Punkt 2: Ducatos sind der Standard – das lohnt sich auch für Kunden

Die bisher genannten Punkte waren (und sind) die Vorteile für die Hersteller. Bleibt dabei auch etwas „übrig“ für den Fahrer und Nutzer des Fiat Ducato? Durchaus! Alle vorgenannten Vorteile zahlen sich auch für den Endkunden aus. Ein leichtes und leistungsfähiges Basisfahrzeug schlägt sich im Verbrauch und bei der Zuladung nieder. Und wer zwei ähnlich ausgestattete Fahrzeuge, einmal auf Ducato-Basis, einmal auf VW oder Mercedes-Basis, vergleicht, der wird sehen, dass sich der Unterschied gehörig im Preis niederschlägt.

Natürlich bauen auch andere Hersteller gute Alternativen und vielfach ist davon die Rede, dass die Konkurrenzmodelle ja etwas „ganz anderes“ seien und sich auf „einem anderen Niveau“ bewegen würden. Doch Hunderttausende von zufriedenen Campern und Dutzende von Wohnmobilherstellern – und das über Jahrzehnte hinweg – werden nicht irren. Man kann man ganz beruhigt den Fiat Ducato als Maßstab nehmen.

Punkt 3: Dichtes Werkstattnetz

Du wirst eine Fiat-Werkstatt wahrscheinlich nicht sehr häufig in Anspruch nehmen müssen. Die Wartungszyklen liegen bei 50.000 Kilometern oder zwei Jahren. Aber falls doch einmal ein außerplanmäßiger Besuch notwendig sein sollte, verfügt Fiat über ein sehr dichtes Werkstattnetz in Deutschland. Hier wirst du fündig, wenn du an deinem Ort oder unterwegs mal einen Fiat-Händler oder eine Werkstatt suchst. International bietet Fiat über sein „Camper Assist“-Netz rund 18.000 Werkstätten an.

Punkt 4 : Neues Facelift oder besser „Update“ für den neuen Fiat Ducato 8

„Never change a winning team” – das dachte sich auch Fiat und war mit seinem (nach wie vor hochattraktiven Fahrzeugkonzept) doch ein wenig in die Jahre gekommen. Das Außendesign wird nun seit immerhin 16 Jahren produziert. Doch dieses „in die Jahre gekommen“ betrifft gar nicht so sehr die fahrphysikalischen Eigenschaften. Dort gibt es kaum etwas weiter zu optimieren. Auch die Motoren passten sich in den letzten Jahren nicht mehr in Leistung und Verbrauch der neuen Zeit an, sondern durch immer geringere Emissionswerte. Wo andere Hersteller in den vergangenen Jahren aber tatsächlich ein wenig mehr „die Nase vorn“ hatten, das waren die technischen Details.

Fiat Ducato Fahrerhaus

Inzwischen hat Fiat nachgerüstet. Doch statt neuem Blechkleid und mehr oder weniger PS hat man viel Wert auf Software & Co gelegt. So bietet sich Neukunden das Paket „Round View“ an. Es kommt einher mit Totwinkelassistent, digitalem Rückspiegel und aktivem Parkassistent. Inzwischen ist sogar teilautomatisiertes Fahren möglich. Spurhalteassistent und das Erkennen von Verkehrszeichen sind ebenso möglich wie eine sehr hilfreiche dynamische Autopilot-Assistenz, die sich der Geschwindigkeit des Vordermanns automatisch anpasst.

Ebenso heute obligatorisch und optisch wohl am auffälligsten ist das große 10-Zoll-Display in der Cockpitmitte. Hier ist der Ducato also ebenfalls im Jahr 2022 angekommen. Weiterhin rätselhaft ist jedoch, warum das hauseigene Navigationssystem immer noch keine optionale Routenführung für Wohnmobile anbietet und die Gefährte weiterhin durch enge Wohnstraßen führt, als wäre das Fahrzeug ein Smart Fortwo. Diese Mikrocars werden allenfalls auf einem Autoanhänger mitgeführt und sollten nicht vorne im Cockpit den Ton angeben, ob es an der nächsten Kreuzung nun rechts oder linksherum geht.

Doch lässt man diese Kleinigkeiten außer Acht (schließlich gibt es spezielle Navi-Apps für Wohnmobile) ist der neue Ducato ein nun wieder sehr konkurrenzfähiges Angebot. Sowohl in Sachen Hardware wie auch Software. Ein Grund mehr, warum Ducato seine Dominanz auf dem Wohnmobilmarkt wohl auch weiterhin behaupten wird.

Punkt 5: Ducato mit sanfter Wandlerautomatik

Fast nur in der Oberklasse der Nutzfahrzeuge zu Hause, kommt auch der Ducato mit einer sehr sanften 9-Gang-Wandlerautomatik daher. Seit 2019 bekommt man ein wenig „E-Scooter-Feeling“, wenn das Fahrzeug wie an einem Expander gezogen von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt. Ruckelfrei ohne spürbare Gangwechsel. Gut, die Beschleunigungswerte sind immer noch die eines Nutzfahrzeuges, welches für den Transport hoher Lasten konzipiert wurde. Aber in Sachen Komfort stößt die Wandlerautomatik in die automobile Luxusklasse vor.

Für was und wen der Fiat Ducato als Basisfahrzeug nicht geeignet ist

Wir hatten eine „knallharte Abrechnung“ versprochen. Dazu gehört auch eine ehrliche Schilderung darüber, was der Fiat Ducato als Basisfahrzeug eben nicht kann oder für welchen Einsatzzweck das Fahrzeug nicht geeignet ist.

Frontantrieb mit Schwachstellen

Zunächst der gewichtsoptimierte Frontantrieb. Wohnmobilhersteller lieben ihn, weil hinter dem Cockpit alles an Aufbauten möglich ist. Lediglich ein Leiter-Rahmen bildet die notwendige Verbindung zur Hinterachse. Diese Konstruktion macht sicher 90 Prozent aller Camper glücklich. Doch es gibt auch solche, die mit ihrem Kastenwagen oder Wohnmobil in entlegenere Gefilde verreisen wollen. Für eine Wüstentour ist der Ducato nicht geeignet. Manchmal bereitet schon eine glitschige nasse Wiese Schwierigkeiten und die Vorderräder drehen durch.

Körpergröße als Faktor

Ebenso wenig(er) geeignet ist der Fiat Ducato für sehr große Personen. Das Cockpit ist für den Dienst als Kurierfahrzeug ausgelegt. Kein Kurierfahrer braucht einen Drehteller, auf dem der Fahrer- und Beifahrersitz um 180° nach hinten geschwenkt werden können. Doch bei Campingfahrzeugen ist das Standard. Nur so kann man die Sitze zur gemütlichen Sitzgruppe umfunktionieren und zu Abend essen oder Fernsehen schauen. Dieser obligatorische Drehteller wird unterhalb des Sitzes montiert und hebt den Sitz damit um entscheidende Zentimeter nach oben. Sehr große Menschen haben damit Probleme mit der Sicht auf die Straße.

Dies trifft aber nur für hochgewachsene Menschen ab einer Körperhöhe von 190 Zentimetern zu. Auch hier gilt, wie immer: Eine Probefahrt oder sogar ein Testurlaub mit einem ähnlichen Vermietungsfahrzeug bringen wichtige Ein- (und in diesem Fall auch) Ausblicke.

Fazit – Warum wir den Fiat Ducato empfehlen können

Der Fiat Ducato ist der Standardsetter unter den Basisfahrzeugen für Wohnmobile. So viele Menschen und Hersteller können nicht irren. Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis ist schwer zu finden. Du kannst also ganz beruhigt einsteigen und losfahren. Der Fiat Ducato wird dich sicher, gut und günstig in den Urlaub bringen.

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