Gasflaschen beim händler

Propan oder Butan: Welches Gas eignet sich im Wohnmobil?

Gas im Wohnmobil ist ein spannendes Thema, mit dem man sich entweder sehr viel oder sehr wenig beschäftigen kann. Du kannst einfach Gasflaschen kaufen, auffüllen oder tauschen und darauf vertrauen, dass schon alles passt – oder bewusst entscheiden, welches Gas wann und wie zum Einsatz kommt. Beim Camping sind dabei Propan und Butan die Gase, die du kennen solltest. Und mehr darüber erklären wir dir hier.

Unterschiedliches Gas für Wohnmobile

Gas: Wichtig zum Kochen & Heizen

Um die Gasanlage im Wohnmobil zu betreiben, nutzt du Flüssiggas. In Gasflaschen oder Gastanks gespeichert kannst du so den Herd nutzen und – je nach Ausstattung des Wohnmobils – damit heizen, kühlen oder Warmwasser bereiten.

Gas wird genutzt von:

Als Campinggas kommen dafür Propan oder Butan in Betracht. Welche Vorteile welches Gas hat und wann sich der Unterschied bemerkbar macht, verstehst du im Folgenden.

Keine Mehrkosten zu befürchten:

Übrigens: Da Propangas und Butan als “Abfallprodukte” in Raffinerien anfallen, handelt es sich dabei um etwas anderes als Erdgas. Aktuell ist daher nicht mit einer Verknappung zu rechnen und auch die Gasumlage ist für Campinggas irrelevant.

Was ist Propangas?

Propan ist ein Flüssiggas und gehört zu den Alkanen, ist also ein gesättigter Kohlenwasserstoff. Tritt es aus der Gasflasche oder -kartusche aus, dehnt Propan sich aus, geht in den gasförmigen Zustand über und ist leicht brennbar.

Propan hat im Wohnmobil den klaren Vorteil, dass es auch bei sehr niedrigen Temperaturen noch brennfähig ist, denn der Siedepunkt liegt bei -42,1 °C.

In Deutschland erhält man meist Propangas oder eine Mischung aus beiden Gasen mit hohem Propananteil.

Fakten zu Propan:
  • Chemische Formel: C3H8
  • Brennwert: 13,98 kWh/kg
  • Heizwert: 12,87 kWh/kg
Vorteile
  • Auch bei Minustemperaturen geeignet
  • In Deutschland meist günstiger
Nachteile
  • Mehr Druck erforderlich: Flaschen sind schwerer

Was ist Butangas?

Butan ist genauso wie Propan ein Flüssiggas, hat jedoch einen anderen Siedepunkt. Schon ab einer Temperatur von -0,5 °C geht es nicht mehr in den gasförmigen Zustand über, kann also im Wohnmobil dann nicht mehr genutzt werden, um die Heizung oder den Kocher zu befeuern.

Das hat zur Folge, dass Butan – je südlicher du dich in Europa oder auf der Welt befindest – weiter verbreitet ist als Propangas. Campinggaz hat beispielsweise ein Butan-Propan-Verhältnis von 80/20. Doch auch, wenn du sonst Butangas kaufst, ist es in den meisten Fällen eine Gasmischung aus Butan, Isobutan und Propan.

Fakten zu Butan:
  • Chemische Formel: C4H10
  • Brennwert: 13,74 kWh/kg
  • Heizwert: 12,69 kWh/kg
Vorteile
  • Hoher Brennwert
  • Bei Plusgraden gut verwendbar
  • Insgesamt oft günstiger
Nachteile
  • Im Winter nur eingeschränkt geeignet
  • In Deutschland manchmal etwas kostspieliger

Was ist Autogas?

LPG Tankstelle

Autogas ist vor allem als LPG bekannt. Wenn du einen Gastank am Wohnmobil eingebaut hast, kannst du an Tankstellen LPG tanken. Es ist eine Mischung aus Propan und Butan, wobei in der kälteren Jahreszeit bei uns auf einen höheren Propananteil umgestellt wird.

Wenn du also im Sommer LPG nachfüllst, ist der Butananteil etwas höher. Planst du nun eine Fahrt nach Nordeuropa oder ins Hochgebirge, ist das Butan dort eventuell nicht ganz so gut verfügbar. In dem Fall solltest du von vornherein eine Tankstelle anfahren, an der du ganzjährig Gas mit einem hohen Propananteil nachfüllen kannst.

Welches Gas ist beim Camping besser?

Da Propan und Butan jeweils Eigenschaften mitbringen, die vorteilhaft und nachteilig sind, ist Campinggas schlicht meist eine Mischung aus Propan- und Butangas. In Deutschland ist der Propananteil häufig höher, in anderen Ländern kann die Mischung aber eine andere sein.

Brenn- und Heizwert bei Propan und Butan unterscheiden sich nur geringfügig voneinander, sodass es vor allem im Sommer nahezu egal ist, welches Gas du nutzt.

Wenn du im Ausland eine neue Gasflasche brauchst oder Gas nachfüllen musst, achte auf die passenden Adapter, denn in vielen Ländern sind die Anschlüsse andere:

Welches Gas eignet sich im Wohnmobil im Winter?

Gasflaschen können getauscht werden

Im Winter solltest du ein Gasgemisch nutzen, das einen hohen Propananteil hat. Ein Propan-Butan-Verhältnis von 95/5 ist, was klassischerweise unter Wintergas verstanden wird. So kannst du auch bei bis zu -40 °C heizen. Auch wenn diese Extremtemperaturen natürlich selten vorkommen, bist du mit Wintergas aber auch im Norden und in den Bergen gut gewappnet und musst nicht frieren.

Auf unserer Wintergas-Karte haben wir Tankstellen in Europa gesammelt, an denen du Wintergas tanken kannst:

Zusammenfassung

Propan und Butan sind Gase, mit denen du als Wohnmobilist öfter in Kontakt kommen wirst. Sie unterscheiden sich in der chemischen Zusammensetzung genauso wie in den Eigenschaften, sodass sich in nördlichen Gefilden Propan in vielen Fällen als Mittel der Wahl durchgesetzt hat. Je südlicher du dich befindest, desto höher ist meist der Butan-Anteil im Gasgemisch, was dir beim Nachfüllen oder Austausch der Gasflasche oder des Gastanks bewusst sein sollte – vor allem in Hinblick auf zukünftige Reisen.

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