Freundliche Menschen beim Camping

Camper-Knigge: 15 Dos & Don'ts für das Verhalten auf dem Campingplatz

Meine letzten Wohnmobiltouren haben mir bewiesen, dass es auf Stellplätzen immer wieder Situationen gibt, die einfach „nicht gehen“. Dabei will ich niemandem schlechte Vorsätze vorwerfen, sondern stecke es eher in die Schubladen „Unwissenheit“ oder „In-Vergessenheit-Geraten“. Gleiches gilt natürlich auch für Campingplätze, wobei da die Platzbetreiber schon eher mal ein Auge auf „Fehlverhalten“ werfen und darauf aufmerksam machen. Nun kam mir die Idee, in unserem Ratgeber mal die 15 wichtigsten Dinge zu nennen, die du als Neu-Camper (aber auch als erfahrener Camper) auf dem Stellplatz (natürlich auch auf dem Campingplatz) vermeiden beziehungsweise einhalten solltest.

Neu im Camper:

Wenn du zum ersten Mal mit dem Wohnmobil unterwegs bist, vielleicht nur eines geliehen hast und unsicher bist: Gar kein Problem. Die meisten Wohnmobilisten sind echt nett und offen und helfen dir gerne weiter. Du hast Probleme beim Einparken? Einfach fragen, dich weist bestimmt jemand ein. Du weiß nicht, wohin mit dem Grauwasser? Dein Nachbar weiß bestimmt Rat. Man muss ja nicht direkt beste Freunde werden, aber alle anderen zu ignorieren ist auch nicht die feine Art. Das richtige Verhalten auf Camping- und Stellplätzen ist auch darum wichtig, damit sie für die Zukunft erhalten bleiben.

Grüß mal wieder!

Ein nettes Wort hilft weiter!

Es „gehört sich einfach so“, tut nicht weh und macht anderen – sowie letztendlich auch dir – Freude: Man grüßt sich! Schließlich „wohnen“ wir am Stellplatz alle relativ eng beieinander und haben die gleichen Interessen. Es müssen keine langen Reden sein, ein einfaches „Hallo“ oder „Guten-Tag“ ist vollkommen ausreichend.

Nicht jeder kuschelt gern!

Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, solltest du deinen Platz so wählen, dass du nicht unbedingt direkt neben einem anderen Wohnmobil stehst. Ist der Platz ziemlich belegt, halte mindestens zwei Meter Abstand – wenn es die Markierungen zulassen –, dann kann jeder von euch noch seine Fenster hochklappen und die Tür öffnen, ohne dass der Nachbar behindert wird.

Übrigens: Eine freundliche Nachfrage, ob es dem anderen so angenehm sei, knüpft nicht nur Kontakte, sondern zeugt von Höflichkeit.

Alle (Wohnmobil-)Augen nach vorn!

Tür-an-Tür geht gar nicht! Damit jeder, trotz Enge an manchen Stellplätzen, noch seine Privatsphäre hat, beim Essen nicht unbedingt den Speiseplan mit dem Nachbarn teilen oder beim entspannten Lesen nicht dessen Kniffel-Spiel-Ergebnisse mitbekommen muss, ist es sinnvoll, dass alle Wohnmobile in die gleiche Richtung zeigen. Entgegen der Parkrichtung deines Platznachbarn zu stehen ist also ein No-Go, es sei denn, der Nachbar ist Engländer. Der hat nämlich normalerweise seine Aufbautür „auf der falschen“ Seite…

Wohnmobile auf einem Stellplatz am Hafen

Platzbereich respektieren!

Immer wieder kommt es vor, dass Camper beim Überqueren des Platzes „abkürzen“, und dabei den Platz der anderen betreten. Das klappt bei Eckgrundstücken besonders gut, aber das geht gar nicht! Schließlich läufst du zu Hause ja auch nicht zur Abkürzung über Nachbars Garten…

Gleiches gilt natürlich fürs Einhalten der Markierungen. Diese sind nicht da, um sie zu ignorieren! Ist dein Wohnmobil zu groß, um innerhalb der Markierungen zu stehen, musst du dir eben einen anderen Platz suchen.

Auch Sturmverspannungen an der Markise etc. gehören nicht bis auf den benachbarten Platz. Zudem bergen die eingeschlagenen Heringe ein gewisses Unfallrisiko.

Davon, einen zweiten Platz zu blockieren für seine eigenen Bedürfnisse, wie Tische und Stühle auszubreiten oder den Anhänger mit Zweirädern zu parken, rede ich gar nicht erst. Nur zu oft wird es gemacht! Es ist jedoch vollkommen unkollegial und geht gar nicht!

Zäune und Gartenzwerge, des Deutschen Lieblinge…

Wenn du einen Gartenzwerg oder ein anderes Accessoire auf deinem Platz aufstellen möchtest, hat sicherlich niemand etwas dagegen, aber einen Zaun oder eine ähnliche Absperrung zu ziehen, das geht gar nicht! Wer sich derart häuslich einrichten möchte, sollte auf einen dauerhaften Campingplatz ausweichen!

Auch Freundschaft hat ihre Grenzen!

Du befindest dich auf einem Stellplatz, zu dem jeder autarke Camper Zugang hat. Wenn ein Platz frei ist, kannst du dich dort ungefragt installieren. Für Freunde, die vielleicht irgendwann in den nächsten Stunden oder gar Tagen kommen, mittels abgestellter Stühlchen o.ä. freizuhalten ist keineswegs legal und schon gar nicht anderen Campern gegenüber fair. Anders sieht es natürlich aus, wenn die Platzbetreiber Reservierungen entgegennehmen. Dann jedoch ist es deren Aufgabe, die Plätze entsprechend zu kennzeichnen.

Geiz ist nicht geil!

Immer wieder muss ich auf Stellplätzen, deren Gebühren von einem Platzwart zu einer bestimmten Zeit abkassiert werden, registrieren, dass es Wohnmobilfahrer gibt, die möglichst erst nach Anbruch der Dunkelheit (Da kommt keiner mehr!) anreisen und ganz früh morgens (Da ist auch noch niemand unterwegs!) abreisen ohne zu bezahlen. Das geht gar nicht! Wer sich ein Wohnmobil leisten kann, muss auch die paar Euro Stellplatzgebühren erübrigen können!

Fahrzeugpflege: Wer sein Womo liebt…

…pflegt und wäscht es. Ja, aber nicht auf dem Stellplatz! Zum einen ist es unnötige Wasservergeudung, zum anderen Umweltverschmutzung sowie der falsche Ort für diese Aktion.

Bello reist mit!

Mit Hund auf dem Stellplatz

Beinahe jeder zweite Wohnmobilist reist mit Hund. Auch ich bin mit einem, manchmal sogar zwei Hunden unterwegs und sehe mit „Hundeblick“ auf das Verhalten von Herrchen, Frauchen und Vierbeiner. Um Ärger zu vermeiden, solltest du den Hund an die Leine nehmen, ihn am Platz festbinden, sein „Geschäft“ immer mit einem Kot-Beutel aufnehmen und an entsprechender Stelle entsorgen. Auch das Urinieren an den Reifen fremder Wohnmobile ist zu unterbinden.

Natürlich lebt es sich für alle wesentlich leichter, wenn dein Hund gehorcht, mit anderen Artgenossen gut auskommt und nicht permanent bellt.

Ungefragte Einparkhilfe: Typisch Frau!

Nein, in diesem Fall „typisch Mann“! Ich als Frau muss immer wieder erleben, wenn ich alleine auf einem Stellplatz einparke, entsorge o.a., dass die Herren des anderen Geschlechts plötzlich aufspringen und mir helfen wollen. Im Prinzip lieb gemeint, für mich jedoch bedeutet das, dass sie glauben, „frau“ könne nicht Wohnmobil fahren. Tipp an die Herren: Abwarten, wenn jemand Hilfe benötigt, fragt sie (oder auch er)!

Achte auf deine Umwelt!

Die meisten Stellplätze halten verschiedene Müllcontainer für ihre Gäste bereit. Mach dir also bitte im eigenen sowie im Interesse unserer nachfolgenden Generation die Mühe, und trenn auch im Wohnmobil den Müll!

Dass der Müll generell nicht einfach am Platz liegengelassen, in die Büsche oder andernorts geworfen wird, dürfte wohl selbstverständlich sein!?

Übrigens gehören auch weder Nudel- noch Kartoffelwasser, Tee- oder Kaffee beziehungsweise Kaffeesatz in die Büsche!

Lautstärke: Des einen Freud, des anderen Leid!

Nicht jeder legt unterwegs das gleiche Freizeitverhalten an den Tag. Respektiere, dass andere Ruhe haben wollen, selbst wenn du eher für Action bist. Stereoanlage laut aufdrehen, Fernseher vors Womo stellen, um Fußball zu schauen und laut „Tor!“ zu schreien, lautes Türenschlagen oder bei geöffneten Fenstern bis tief in die Nacht geräuschvolles Kniffeln, an all dem mag dein Nachbar bestimmt nicht teilhaben!?

Entsorgung, das Problemkind vieler Neulinge!

Ver- aber vor allem Entsorgen will gelernt sein!

Zusammenfassend kann ich folgende hauptsächliche No-Gos nennen:
  • WC-Kassette und Abwasser nicht im Gully entleeren!
  • WC-Kassette nicht am Frischwasserhahn ausspülen!
  • Nie den Frischwasserschlauch in die WC-Kassette halten!
  • Kein Trinkwasser mit dem WC-Schlauch beziehungsweise an entsprechendem Wasserhahn auffüllen!
  • Keine Hinterlassenschaften für den Nachfolger zurücklassen!
Wenn du Genaueres wissen willst: Wir haben auf unserer Seite dazu wichtige Tipps und Tricks für dich zusammengetragen.

Anreise: Spät, aber laut…

Es kann jedem von uns passieren, dass man erst sehr spät am Abend oder in der Nacht, wenn die meisten schon schlafen, am Stellplatz ankommt. Problematisch wird es nur dann, wenn du minutenlang den Motor im Stand laufen lässt, bis du einen passenden Platz gefunden hast, die Türen unnötig oft und laut knallst, mit dem Markisengestänge lautstark klapperst oder dich draußen laut mit deinem Mitfahrer unterhältst. So machst du dich auf dem Platz bestimmt nicht beliebt, sondern bist am nächsten Morgen Gesprächsthema Nummer 1!

Kinder und Kindgebliebene

Rücksicht auf die Nachbarn nehmen

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene spielen gerne mit dem Ball. Zwischen den parkenden Wohnmobilen jedoch ist Fußballspielen und ähnliches tabu. Gleiches gilt natürlich für laute, abendliche Trinkgelage.

Fazit

Rücksichtnahme, Respekt und Tolerant sind die Zauberwörtchen, die im ganzen Leben zählen. Warum also soll es auf dem Stellplatz anders sein!?

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