Gasversorgung in Europa

Gasversorgung im europäischen Ausland

Viele Wohnmobilfahrer reisen innerhalb Deutschlands, mindestens ebenso viele zieht es jedoch auch ins europäische Ausland, und das nicht nur im Sommer. Manche Reisende sind dabei viele Wochen oder Monate unterwegs. Prinzipiell ist das in der Europäischen Union kein Problem. So könnte man jedenfalls glauben, und teilweise stimmt es auch: Mit grundlegenden Sprachkenntnissen in Englisch, Französisch oder Spanisch kommt man gut zurecht. Verpflegungstechnisch besteht ebenfalls kein Problem, und auch die medizinische Versorgung stimmt, denn gute Ärzte und Apotheker gibt es in anderen Ländern genauso. Darüber hinaus fehlt es ebenfalls nicht an Autowerkstätten, sollte mal etwas am Wohnmobil kaputt gehen. Und natürlich gibt es in anderen Ländern auch ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings besteht noch ein großes „Aber“: Die größte Herausforderung beim Reisen mit Wohnmobil ist die Gasversorgung in anderen Ländern.

Gasversorgung: Bereits vor der Abfahrt planen!

Gasversorung fürs Wohnmobil im Ausland

In der Regel hat jeder Wohnmobilist zwei 11-kg-Gasflaschen an Bord. Diese sollten im Prinzip auch über einen längeren Zeitraum reichen. Damit wird gekocht – vielleicht auch gegrillt – sowie gekühlt und geheizt.

Bei sommerlichen Temperaturen sind zwei Flaschen – je nach Reisedauer – ausreichend. Da kommt man gut sechs bis acht Wochen über die Runden, je nachdem, ob man zwischendurch den Kühlschrank über Landstrom laufen lässt und wie oft man Warmwasser benötigt. Bei niedrigen Temperaturen kommt man nicht umhin, die Heizung laufen zu lassen. Das bedeutet: Bei großer Kälte – also beispielsweise im Winter – muss spätestens alle zwei Wochen für Gas-Nachschub gesorgt werden.

Und genau da könnte das Problem liegen: In Europa oder der EU gibt es nämlich leider (immer noch) keine einheitlichen Gasflaschen beziehungsweise Anschlüsse. Quellen sprechen von 300 verschiedenen Anschlusssystemen innerhalb Europas. Aber selbst wenn es nicht so viele sein sollten, kann die Unterschiedlichkeit auf Reisen zu einem – allerdings nicht unlösbaren – Problem werden.

Aus diesem Grund sollte man sich vor Fahrtantritt mit den Gepflogenheiten bezüglich der Gasversorgung im entsprechenden Reiseland vertraut machen.

Folgende Vorüberlegungen sind rechtzeitig anzustellen::
  • Wie sind die ungefähren Temperaturen während meiner Reise?
  • Wie lange möchte ich bleiben?
  • Welche Gasflaschen gibt es, respektive welche Anschlüsse brauche ich?
  • Wie ist das Gasversorgungsnetz im Urlaubsland?

Unterschiedliche Gasflaschen auch in Deutschland

Auch in Deutschland existieren verschiedene Gasflaschen. Hier eine kurze Auflistung der für den Campingbetrieb möglichen Flaschen.

Graue Stahlflaschen

Die grauen Flaschen sind mit Propangas gefüllt. Es handelt sich dabei um Eigentumsflaschen, die anfangs gekauft werden müssen. Anschließend können sie umgetauscht oder privat verkauft werden, es sei denn, ein Händler nimmt sie aus Gefälligkeit zurück. Die meisten Wohnmobile und Wohnwagen fahren mit grauen Stahlflaschen.

Erhältlich sind sie mit einer Füllmenge von 5 kg oder 11 kg. Das bedeutet, dass sie in gefülltem Zustand etwa 12 kg beziehungsweise 24 kg auf die Waage bringen. Graue Stahlflaschen sind genormt und haben als Euro-Gasflaschen ein eingeprägtes E – die sogenannte “Epsilon-Markierung”.

Eine leere graue Gasflasche wird hierzulande im Baumarkt, im Fachhandel, auf Camping- und Stellplätzen oder an Tankstellen gegen eine andere, volle, eingetauscht. Der zu zahlende Betrag bezieht sich dabei auf die Propangasfüllung. Ein Tausch kann nur erfolgen, wenn die rote Schutzkappe vorhanden ist.

Vorteile
  • Graue Stahlflaschen gibt es in Deutschland an vielen Stellen zu kaufen.
  • Tauschen kann man sie überall dort, wo es eine Verkaufsstelle gibt.
Nachteil
  • Bereits im Leerzustand sind die Flaschen relativ schwer (fast 7 kg die kleine und 13 kg die große Flasche).

Rote Stahlflaschen

Rote Stahlflaschen: Die Pfandflasche

Auch die roten Flaschen werden mit Propangas gefüllt. Sie sind jedoch Leih- beziehungsweise Pfandflaschen. Das bedeutet, dass die rote Flasche im Eigentum des Händlers – genauer des Gasversorgers – bleibt. Der Kunde hat sie lediglich ausgeliehen und bekommt – wenn er nicht gerade eine leere gegen eine volle austauscht – letztendlich sein gezahltes Pfand bei der Rückgabe erstattet.

Nicht alle Gas-Verkaufsstellen handeln mit roten Stahlflaschen, was bedeutet, dass man sie dort weder getauscht noch gekauft oder zurückgenommen bekommt. Eine Rücknahme kann auch hier nur erfolgen, wenn die rote Schutzkappe vorhanden ist.

Ein echter Vorteil gegenüber der grauen Flasche besteht offensichtlich nicht.

Rote Stahlflaschen:
  • Sowohl voll als auch leer recht schwer
  • Nicht alle Gasverkaufsstellen tauschen, erst recht nicht im Ausland.

Aluminium-Gasflaschen

Aluminium-Gasflaschen – auch kurz Alu-Flaschen oder Alu-Gasflaschen genannt – sind hellgrau mit einem roten Streifen, einer roten Schutzkappe sowie blauem Schriftzug „Alugas“.

Was ist Alugas?

Die Bezeichnung „Alugas“ ist irreführend, denn es gibt kein “Alugas”: Einzig die Flasche ist aus leichtem Aluminium. Gefüllt ist auch sie mit Propangas.

Sowohl Gewinde als auch Anschlüsse der Alu-Gasflaschen sind mit denen der Stahlflaschen identisch. Entsprechend können sie auf die gleiche Art im System angeschlossen werden. Lediglich äußerlich sowie vom Gewicht her unterscheiden sich Stahl- und Alu-Flaschen voneinander.

Auch hier wieder kaufen Wohnmobil- und Wohnwagenfahrer mehrheitlich 11-kg-Flaschen. Diese haben ein Eigengewicht von etwa 5,5 kg, womit sie weniger als halb so schwer sind wie Stahlflaschen gleichen Füllgewichts. Gefüllt wiegt eine Alu-Flasche 17 kg.

Nicht überall bekommt man Alu-Flaschen zu kaufen und/oder getauscht. Bei Rücknahme ist ebenfalls darauf zu achten, dass die rote Schutzkappe nicht fehlt.

Vorteile
  • Alu-Gasflaschen haben ein niedrigeres Leergewicht und sind aus rostfreiem Material.
  • Durch diesen Materialvorteil besteht keinerlei Gefahr, dass die Gaszufuhr durch sich lösende Rostpartikel im Inneren verstopft.
  • Das leichtere Gewicht ist für den Besitzer beim Wechsel ein rückenschonender Vorteil. Außerdem minimiert sich der Kraftstoffverbrauch aufgrund des geringeren Gewichts und eine minimale Erhöhung der Nutzlast ist impliziert.
Nachteile
  • Nicht überall bekommt man Alu-Gasflaschen, erst recht nicht im Ausland.
  • Die Oberfläche ist weicher, was sie anfälliger für Kratzer und Beulen macht
  • Niedriger Schmelzpunkt: Alu-Flaschen einen niedrigeren Schmelzpunkt (600°C) im Vergleich zu Stahlflaschen (1.400°C) haben, fällt beim Camping so gut wie nicht ins Gewicht.
  • Preis: Beim Kauf sind sie wesentlich teurer. Leer kosten sie zwischen 99 € ( im Angebot) bis hin zu 140 €. Im Vergleich: Stahlflaschen gibt es ab etwa 42 € bis hin zu 65 €. Beim Tausch bleibt der Preis natürlich gleich, da es sich um die gleiche Füllmenge des Propangases handelt.

Campingaz® Gasflaschen

Blaue Campingaz® Gasflaschen sind Eigentumsflaschen, die mit Butangas gefüllt werden. Das heißt, dass auch hier zunächst die Flasche gekauft werden muss. Ist die Flasche leer, kann sie nur bei einem der Campingaz® Vertriebspartner gegen eine volle eingetauscht werden.

Campingaz®-Verkaufsstellen:

Verkaufsstellen für Campingaz® Gasflaschen gibt es über ganz Europa – im Prinzip sogar über die ganze Welt – verteilt. Man erhält sie nicht nur im Fachhandel sondern sogar in einigen Supermärkten und Warenhäusern. Campingaz® Gasflaschen werden jedoch exklusiv nur von Campingaz® befüllt.

Will man diese Flaschen im Wohnmobil oder im Wohnwagen anschließen, braucht es ein Sicherheitsflaschenventil, das es im Fachhandel zu kaufen gibt. Beim Tausch ist auch hier darauf zu achten, dass der – diesmal blaue – Schraubverschluss nicht fehlen darf.

Vorteil
  • Blaue Campingaz® Gasflaschen sind nahezu in aller Welt zu haben.
Nachteile
  • Die Flaschen können lediglich ein Notbehelf sein, da es sie nur mit einem maximalen Inhalt von 2,75 kg gibt.
  • Außerdem sind sowohl die Flasche selbst als auch die Wiederbefüllung vergleichsweise teuer.
  • Butangas eignet sich nicht für den Einsatz bei Minusgraden, demnach sind die blauen Campingaz® Gasflaschen nicht fürs Wintercamping geeignet.

Kontrolle & Planung vor Reiseantritt

Will man mit dem Wohnmobil – oder dem Wohnwagen – ins europäische Ausland reisen, sollten folgende Vorkehrungen getroffen beziehungsweise Dinge überlegt sein:

  • Rechtzeitig kontrollieren, wie viel Gas noch in den Flaschen bzw. im Tank ist. Zur Not nachfüllen oder eine neue Flasche kaufen.
  • Beim Errechnen des eventuellen Gasverbrauchs die Dauer der Reise sowie die herrschenden Temperaturen einkalkulieren.
  • Bei einer längeren Reise oder bei einem Aufenthalt während der kalten Jahreszeit lieber eine Reserveflasche mitnehmen.
  • Ein Europa-Entnahme-Set besorgen.
  • Ein Europa-Füll-Set kaufen.
Entnahme- und Füllsets:
  • Europa-Entnahme-Set:
    Dieses Set besteht aus vier unterschiedlichen Adaptern, die dazu dienen, andere europäische Gasflaschen an unseren deutschen Gasregler anschließen zu können.
  • Europa-Füll-Set:
    Auch hier wieder vier verschiedene Adapter, die in anderen Reiseländern das Befüllen der deutschen Gasflaschen ermöglichen.
Jedes Set kostet – je nach Angebot – zwischen 14 Euro und 26 Euro.

Es empfiehlt sich, beide Sets bereits in Deutschland entweder im Camping-Fachgeschäft oder online zu besorgen.

Mit Gas unterwegs: Kaufen, Tauschen und Befüllen

Im Folgenden ein Überblick über die momentane Situation bezüglich der Gas-Versorgung in den wichtigsten europäischen Urlaubsländern und -regionen.

Baltikum

Das Baltikum macht es uns Wohnmobilisten entgegen aller Erwartungen einfach: Unsere deutschen Gasflaschen können problemlos mit einem passenden Euro-Adapter aufgefüllt werden.

Belgien

Belgische Gasflaschen können sogar ohne Adapter an unsere Regler angeschlossen werden. Somit sind sowohl Tausch als auch Befüllen an den dafür vorgesehenen Stationen kein Problem.

Dänemark

Nahezu jeder größere dänische Campingplatz tauscht deutsche 5-kg- und/oder 11-kg-Euro-Gasflaschen. Der Tausch wird auch von der Firma BP-Gas an einigen Stationen übernommen. Mancherorts werden bei Kosan Gas As grauen Flaschen wieder aufgefüllt.

Estland

Mithilfe eines Euro-Adapters können in Estland alle handelsüblichen Gasflaschen aufgefüllt werden.

Finnland

Im Prinzip lassen sich skandinavische Gasflaschen problemlos an unser System anschließen. Gasflaschen mit eingeprägtem E – der sogenannten Epsilon-Markierung – können in Finnland wiederbefüllt werden.
Ebenso wie in Schweden und Norwegen existiert auch hier der Industriegas-Hersteller AGA. Dort gibt es Gasflaschen zu kaufen, jedoch werden sie nicht wieder zurückgenommen. Zudem ist es möglich, an NESTLE-Tankstellen oder in einigen Dorfläden über Tehokaasu Gasflaschen zu erhalten. In jedem Fall ist ein Adapter nötig.

Frankreich

Gas in Frankreich

Gas gibt es in Frankreich in mehr als ausreichendem Maße; allein an den Supermarkt-Tankstellen stehen Gasflaschen in vielen verschiedenen Farben und Ausführungen in großer Anzahl. Franzosen mieten die Gasflaschen, indem sie ein Pfand entrichten. Ist die Flasche leer, bekommt man sein Pfand zurück oder eine neue volle Flasche.

Wie bereits erwähnt, ist das Angebot in Frankreich vielfältig. Man findet vorwiegend 5-kg, beziehungsweise 6-kg- und 13-kg-Flaschen. Ebenso existieren 10-kg-Gasflaschen. Die meisten der gängigen Flaschen sind mit Butan gefüllt. Und auch bezüglich der Abmessungen unterscheiden sie sich von unseren. Das bedeutet, dass man genau hinschauen muss, ob die anvisierte Gasflasche auch in den Gaskasten passt.

Lobenswert ist, dass es beinahe überall Gas gibt: an Tankstellen, in Baumärkten, in kleinen Dorfläden, im Bar-Tabac und natürlich auf Campingplätzen. An Supermarkt-Tankstellen ist es am preisgünstigsten.

Leider kann man in Frankreich weder leere Butan- noch leere Propangasflaschen auffüllen lassen. Da somit auch unsere deutschen Gasflaschen nicht wiederbefüllt werden, benötigt man auch keinen Füll-Adapter. Eintauschen lassen sich unsere Flaschen ebenfalls nicht.

Deshalb empfiehlt es sich, bei Gasknappheit eine französische 13-kg-Flasche für ein Pfand von etwa 35 Euro auszuleihen und nach der Reise wieder zurückzugeben. Aber Achtung: Unbedingt den „Bulletin de Consgnation“ – die Quittung – aufheben, da man sonst das Pfand nicht mehr zurückbekommt.

Weil die französischen Anschlüsse nicht mit unseren konform gehen, muss ein Adapter aus dem Europa-Set herhalten.

Abschließender Insider-Tipp: :

Was die wenigsten wissen ist, dass die goldfarbenen Gasflaschen auch ohne Adapter auf unsere Anschlüsse passen.

Griechenland

Meist kann man nur in größeren Städten Gasflaschen tauschen oder befüllen lassen. Das erschwert natürlich den Gas-Nachschub enorm. Im Zweifelsfall bekommt man auf Campingplätzen oder über den ADAC Auskunft über mögliche Quellen in der Nähe, die Gas verkaufen.

Obwohl die meisten griechischen Gasflaschen direkt an unsere Regler angeschlossen werden können, empfiehlt es sich, das Europa-Füllset an Bord zu haben, denn „die meisten“ bedeutet keinesfalls „alle“.

Tankstellen dürfen in Griechenland keine Gasflaschen nachfüllen. Zudem ist es untersagt, fest eingebaute Gastanks an Gastankstellen zu befüllen.

Großbritannien

In Großbritannien werden keine deutschen Gasflaschen befüllt. Dafür kann man aber englische 6-kg- beziehungsweise 13-kg-Flaschen kaufen und sie mit dem passenden Adapter an unser System anschließen.

Island

Die gelbfarbenen isländischen Gasflaschen können an unser System angeschlossen werden, indem man einen Gummi-Ring in den Regleranschluss legt. Mancherorts werden unsere Flaschen sogar befüllt – beispielsweise an „N1“-Tankstellen. Mit etwas Glück bekommt man sie sogar getauscht.

Gas ist in Island recht teuer!

Irland

Einige Firmen füllen unsere Gasflaschen auf. An Verkaufsstationen der Firma Calor Gas werden 11-kg- und 13-kg-Flaschen angeboten. Diese können dann mittels des passenden Adapters aus dem mitgeführten Euro-Set an unser System angeschlossen werden. Wer den Kauf des Sets daheim vergessen hat, kann den passenden Adapter direkt in den Verkaufsstationen käuflich erwerben. Die Firma Calor Gas hat auf ihre Website eine Liste gestellt, die darüber informiert, wo genau es Gasflaschen gibt.

In nahezu jedem größeren Ort gibt es zudem Auffüllmöglichkeiten für Propan-Pfandflaschen von FLO-Gas.

Italien

An speziellen Tausch- oder Abfüllstationen kann man in Italien Gas bekommen. Da es bislang noch kein offizielles Verzeichnis hierzu gibt, liegt die Schwierigkeit darin, diese Stationen zu finden. Campingplätze – die manchmal sogar selber über derartige Stationen verfügen – oder Touristenbüros sind bei der Suche gerne behilflich.

Italienische Gasflaschen sind in unterschiedlichen, eher kleinen, Größen erhältlich; 11-kg-Flaschen sind nicht alltäglich. Daher ist das Auffüllen der eigenen Flasche wohl am sinnvollsten.

Sowohl zum Befüllen der eigenen als auch zum Anschließen italienischer Flaschen braucht man einen Adapter aus dem Set.

Vorsicht für Reisende mit Gastank:

Gastankstellen dürfen kein Flüssiggas in fest eingebaute Gastanks füllen.

Kroatien

Deutsche Gasflaschen mit einem Prüfsiegel, das nicht älter als fünf Jahre ist, können an INA-Tankstellen, manchmal sogar auch auf Campingplätzen oder von Privatbetrieben befüllt werden. Dazu wird ein Adapter des Europa-Füll-Sets benötigt. Wer das nicht hat, kann es bei der INA kaufen.

Lettland

In Lettland werden alle handelsüblichen Gasflaschen mit einem Euro-Adapter wiederbefüllt.

Litauen

Mithilfe des passenden Euro-Adapters können alle handelsüblichen Gasflaschen wiederbefüllt werden.

Niederlande

Bezüglich des Gasnachschubs gibt es in den Niederlanden für uns kein Problem, denn die landeseigenen Flaschen sind mit unseren identisch. Unsere Gasflasche können also sowohl getauscht als auch befüllt werden.

Norwegen

Skandinavische Gasflaschen kann man mühelos an unser System anschließen.
Aufgrund der Größe und der teils einsamen Regionen des Landes es jedoch besonders wichtig, sich rechtzeitig um die Gasversorgung zu kümmern. Rund 100 Autogastankstellen des Vertreibers „LPG Norge" bieten an, unsere Flaschen aufzufüllen. Adapter sind dafür normalerweise nicht notwendig. Unter www.lpgnorge.no findet sind die einzelnen Stationen zu finden.

Die Firma AGA (Hersteller von Industriegas) verkauft in etwa 800 Filialen einheimische 11-kg-Gasflaschen, sie nimmt diese jedoch nicht mehr wieder zurück. Dafür sind sie aber nachfüllbar.

Österreich

Österreich hat die gleichen Flaschen wie wir, sodass ein Tausch unproblematisch ist.

Polen

Polnische Gasflaschen sind mit unseren identisch, daher können unsere Flaschen ohne Schwierigkeiten getauscht oder befüllt werden.

Portugal

Die Gasversorgung in Portugal ist ähnlich wie die in Spanien: Landesübliche Flaschen werden an den meisten Cepsa- oder Repsol-Tankstellen befüllt oder ausgeliehen. Dazu bedarf es eines passenden Reglers sowie eines Schlauches mit Verbindungsstück. Deutsche Flaschen werden allerdings leider nicht befüllt.

Schweden

Das Wiederauffüllen unserer Gasflaschen ist in Schweden schwierig, da es kaum die passenden Stellen dafür gibt. Wohingegen sich die skandinavischen Gasflaschen ohne Probleme mit einem Adapter an unser System anschließen lassen. Diese Flaschen gibt es – ebenso wie in Norwegen oder Finnland – beim Industriegas-Hersteller AGA. Unerfreulicherweise werden sie jedoch nicht mehr zurückgenommen.

Schweiz

Nur mit Ausnahme werden unsere Gasflaschen in der Schweiz mittels eines Adapters aus dem Set befüllt. Tauschen funktioniert generell nicht. Man kann jedoch eine landeseigene Flasche mit Druckregler mieten. Einige – meist größere – Campingplätze haben sich allerdings extra für uns mit passenden Tauschflaschen bevorratet.

Slowenien

Unsere Gasflaschen bekommt man hier problemlos – teils sogar ohne Adapter – an einigen wenigen Stationen aufgefüllt. Wo, das ist übers Touristenbüro oder an den Rezeptionen der Campingplätze in Erfahrung zu bringen.

Spanien

In Spanien ist es etwas kompliziert. Zwar dürfen festeingebaute Gasbehälter an Gastankstellen befüllt werden, jedoch nicht unsere Gasflaschen. Alles in allem ist sowohl das Befüllen als auch das Tauschen unserer Euro-Gasflaschen nicht möglich. Aber es gibt auch hierfür eine Lösung: Mit einem Pfand kann man an Cepsa-Tankstellen 12,5-kg-Gasflaschen und an Repsol-Tankstellen 6-kg-Gasflaschen leihen. Bei Flaschenrückgabe, die an Tankstellen dieser Betreiber erfolgen muss, wird das geleistete Pfand zurückerstattet.

Für den Anschluss der spanischen Flaschen benötigt man sowohl einen spanischen Regler als auch einen Schlauch mit Verbindungsstück. Beide sind im Eisenwarenhandel erhältlich.

Umbau für Vielurlauber:

Einige Firmen des Landes bieten einen speziellen Umbau an, der sich sicherlich dann lohnt, wenn man öfters und länger im Lande ist. Marktführend hierbei ist die Firma Repsol.

Tschechien

Sowohl unsere Gasflaschen als auch die Tanks können in Tschechien befüllt werden.

Ungarn

In Ungarn werden die gleichen grauen Stahlflaschen wie bei uns verwendet. Es können sowohl Gasflaschen ausgetauscht als auch Tanks befüllt werden.

Türkei

In der Türkei gibt es 5-kg- und 12-kg-Gasflaschen zu kaufen. Für den Anschluss an unser System ist dafür ein Adapter nötig. Ehe man das Land verlässt, kann man die türkische Gasflasche wieder zurückgeben und bekommt das Geld, das als Pfand gezahlt wurde, erstattet. An einigen Autogastankstellen werden unsere Euroflaschen sogar befüllt.

Marokko

Zwar gehört Marokko nicht mehr zu Europa, da es jedoch ein von uns deutschen Wohnmobilfahrern gern besuchtes Land ist, soll es hier abschließend erwähnt werden. In einigen Orten kann man in sogenannten „Gasfabriken“ deutsche Flaschen auffüllen lassen. Außerdem gibt es die blauen Campingaz® Gasflaschen zu kaufen.

Adapter fürs Ausland

Land Adapter
Belgien nicht erforderlich
Dänemark D4
Finnland Wiederbefüllung nicht erlaubt, Erwerb einheimischer Gasflaschen nötig
Frankreich Wiederbefüllung nicht erlaubt, Nutzung einheimischer Leihgasflaschen nötig
Griechenland D2
Großbritannien Wiederbefüllung nicht erlaubt, Erwerb einheimischer Gasflaschen nötig (Adapter regional unterschiedlich)
Italien unterschiedlich, D1 bis D4
Island Wiederbefüllung nur durch wenige Tankstellen, teils aber Tausch möglich
Kroatien D4
Luxemburg nicht erforderlich
Niederlande D4, Tausch gegen deutsche Flaschentypen aber meist problemlos möglich
Norwegen D3
Österreich nicht erforderlich
Polen nicht erforderlich
Portugal Wiederbefüllung nicht erlaubt, Nutzung einheimischer Leihgasflaschen nötig (Adapter D3)
Schweden D3
Schweiz Adapter oft nicht erforderlich, Mietflaschen aber möglich
Spanien Wiederbefüllung nicht erlaubt, Nutzung einheimischer Leihgasflaschen mit Zusatzequipment (z. B. span. Gasregler) nötig (Adapter D4)
Tschechien Wiederbefüllung deutscher Gasflaschen durch Gashändler
Ungarn nicht erforderlich

Gastank statt Gasflasche?

Wer keine Gasflaschen mitführt, sondern einen größeren Gastank hat verbauen lassen, hat es einfacher. An jeder LPG-Gastankstelle können Sie ihn einfach wiederbefüllen. Diese gibt es europaweit (außer in Finnland) und mit einer Tankfüllung kommen Sie meist problemlos über den Urlaub, auch im Winter.

Fazit: Mit Gas unterwegs

Wer in seinem Wohnmobil Gas nutzt, ist damit recht unabhängig und kann in Europa fast überall Gasflaschen auffüllen oder austauschen. Kleine Hürden gibt es, die sollten Sie mit einem Adapterset umschiffen. Dann steht dem Urlaub mit Kühlschrank, Heizung und Kochfeld nichts mehr im Wege!

Tipp zum Abschluss:

Wer eine ausländische Gasflasche kauft oder leiht, sollte vor dem Kauf abklären, ob diese auch in den vorgesehenen Gaskasten passt und entsprechend gesichert werden kann. Nur so sind ein sicherer Anschluss sowie eine fachgerechte Nutzung garantiert.

FAQ

Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Gasversorgung im europäischen Ausland'

Welchen Anschluss haben Wohnmobil-Gasflaschen?

Gasflaschen in unterschiedlichen Ländern haben auch unterschiedliche Anschlüsse. Die Gewinde und Anschlüsse sind in der EU-Norm DIN EN ISO 11117 festgelegt. Üblich sind Anschlüsse mit dieser Beschreibung: W 21,80 × 1/14" LH.

Was kostet eine Gasfüllung mit 11 kg?

Je nachdem, wo Sie das Gas auffüllen, kostet eine Füllung etwa zwischen 15 und 25 Euro.

Welches Gas ist in Gasflaschen zum Campen?

In Gasflaschen ist zumeist Propangas enthalten, teils auch Butan.

Wie lange hält eine 11 kg Gasflasche im Wohnmobil?

Im Frühling und Herbst kann man mit etwa einer Woche rechnen, im Sommer sogar locker 14 Tage. Bei kühleren Temperaturen, um den Gefrierpunkt herum, hält eine 11-kg-Gasflasche im Wohnmobil eher 3-5 Tage.

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