Wohnmobil in Frankreich unterwegs

Mit dem Wohnmobil nach Frankreich: Das musst du beachten - das solltest du sehen!

Solltest du dich dazu entschließen, mit dem Wohnmobil nach Frankreich fahren zu wollen, können wir dich nur beglückwünschen, denn kaum ein anderes Land ist so wohnmobilfreundlich wie unser Nachbarland Frankreich. Kein Wunder, fährt doch gefühlt jeder zweite Franzose selber Wohnmobil. Doch ehe du dich auf den Weg machst, wollen wir dir ein paar offizielle Infos sowie persönliche Tipps mit auf den Weg geben. Generell könnte man damit Bände füllen, wir sind jedoch bemüht, es so kurz wie nötig zu machen und es als Einstieg in die Materie zu sehen.

C’est la France: Frankreich im Überblick

La République française, wie Frankreich offiziell heißt, befindet sich mit ihrem Mutterland inklusive der Insel Korsika im Westen Europas und nennt zudem mehrere Überseegebiete beziehungsweise Überseeinseln ihr Eigen. Wenn wir im Folgenden von Frankreich reden, meinen wir La France métropolitaine (das Mutterland).

Nachbarländer Frankreichs sind:
  • Deutschland (östlich)
  • Luxemburg (nördlich)
  • Belgien (nördlich)
  • Italien (südöstlich)
  • die Schweiz (östlich)
  • Spanien (südlich)
  • Monaco (südöstlich)
  • Andorra (südwestlich)
  • Das Britische Königreich, getrennt durch den Ärmelkanal (nordwestlich)

Frankreich gehört zur EU, ist flächenmäßig mit knapp 550.000 km² das größte Land Westeuropas und besitzt mit Korsika die viertgrößte Mittelmeerinsel neben zahlreichen weiteren kleineren Inseln und Inselchen auf europäischem Boden. Die Bevölkerungsdichte von etwa 118 Personen pro km² (erhoben 2020) spricht dafür, dass weite Teile des Landes weniger dicht besiedelt sind.

Geografische Aufteilung

Seit 2016 ist La France in 18 Großregionen zusammengefasst, wovon 13 im Mutterland liegen. Diese 13 Regionen sind in 96 Départements, und diese wiederum in Arrondissements unterteilt. Klingt etwas kompliziert, ist es vielleicht auch, tut aber für uns Wohnmobilisten nichts zur Sache, zumal an den Straßenrändern jeweils die entsprechenden Schilder zu finden sind.

Natur: Abwechslungsreich & vielfältig

Sowohl kulinarisch als auch landschaftlich ist Frankreich so abwechslungsreich wie kaum ein anderes europäisches Land. Es besitzt rund 7.330 km Küstenlinie – inklusive der Inseln – sowie zwei Meere, eine beinahe unüberschaubare Menge an glasklaren Bächen, Seen und Flüssen, zahlreiche auch hierzulande bekannte Mineralquellen und etliche Berge, die teils über 4.000 m hoch sind. Flora und Fauna sind sehr unterschiedlich, von alpin bis mediterran.

Eine allgemeingültige Landschaftsbeschreibung kann nicht gegeben werden, da das Land derartig verschiedenartig ist. Und gerade das macht den Reiz aus, das Land mit dem Wohnmobil immer wieder zu erkunden.

So vielseitig ist Frankreich:
  • hohe Berge in den französischen Alpen (z.B. 4.810 m hoher Mont Blanc, höchster Berg der EU)
  • 3.000er in den Pyrenäen sowie den Seealpen
  • Hügellandschaft, Vulkane aber auch Gipfel über 1.000 m in der Auvergne
  • Verschiedene Mittelgebirge wie die französische Jura und die Vogesen
  • zwei unterschiedliche Meere (der raue Atlantische Ozean im Westen & das ruhige Mittelmeer im Süden)
  • steile Klippen, Stein- aber auch lange Sandstrände
  • unzählige Bäche, Flüsse und Seen mit glasklarem Wasser (teils Trinkwasserqualität)
  • Mineralquellen, vornehmlich in der Auvergne
  • Landwirtschaft, Wälder, Olivenhaine, Walnussplantagen, riesige Lavendelfelder und Weinanbaugebiete

Geschichte: Zahlreiche historische Monumente

Zu allen Superlativen kommt noch die beeindruckende Geschichte des Landes hinzu, die sehr, sehr weit zurück in die Vergangenheit geht und uns heute die Möglichkeit bietet, zahlreiche Zeitzeugen zu bestaunen. Angefangen bei den Neandertalern und den Cro-Magnon-Menschen, die prähistorische Höhlen mit Wandmalereien – beispielsweise die von Lascaux und Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil im Périgord Noir oder den Felsenwohnungen La Roque Saint-Christophe im Tal der Vézère – zurückließen bis hin zu den Dolmen und Menhiren in der Bretagne.

Auch Liguren, Iberer und Kelten hinterließen ebenso wie Römer und natürlich Gallier ihre Spuren. Berühmte Herrscher wie Vercingetorix – Fürst der gallisch-keltischen Arverner – oder Napoléon und der Sonnenkönig Louis XIV haben etliches Erbgut hinterlassen. Nicht zu vergessen die Spuren der Französischen Revolution 1789-1799 und Jeanne d’Arcs. Schlachtfelder, Bunker, Landungsstrände und vieles mehr sind Reste der beiden Weltkriege; den 1. Weltkrieg nennen die Franzosen übrigens „La Grande Guerre“.

On y va! Los geht’s!

Anreise

Natürlich kommt es zum einen darauf an, von wo du anreist, zum anderen, wohin du willst, denn schließlich ist Frankreich groß! Gehen wir also von der Mitte Deutschlands sowie dem Endziel Meer aus, dann sieht die Anreise grobrichtungsmäßig folgendermaßen aus:

  • nach Südfrankreich südlich der Camargue/ westlich von Marseille & östliche Pyrénées/Pyrenäen
    → über Luxemburg (billig tanken) – Grand Est – durch die Auvergne – Carcassonne – Richtung Spanien
  • an die südliche Atlantikküste
    → über Luxemburg (billig tanken!) – Grand Est – östlich an Paris & Orléans vorbei – Richtung Bordeaux
  • an die Côte d’Azur
    → über den Elsass – westlich an der Schweiz vorbei, durch die Bourgogne – Lyon – durch die Provence-Alpes
    oder
    → durch die Schweiz – durch Italien – an die Côte
  • in die Bretagne
    → über Luxemburg (billig tanken!) – nördlich oder südlich an Paris vorbei – Richtung Rennes
    oder
    → über Belgien – südlich an Lilles und Rouen vorbei – Richtung Rennes
  • in die Normandie
    → über Belgien – südlich an Lilles vorbei – Richtung Rouen
  • ins Nord-Pas-de-Calais
    → über Belgien – Richtung Lille

Selbstverständlich kann man auch andere Strecken fahren. Als Wohnmobilfahrer bevorzugen wir die Fahrt auf Landstraßen mit verschiedenen Zwischenstopps. Schließlich ist ja bereits die Fahrt unser Ziel!

Straßen

Frankreich besitzt gut ausgebaute Autobahnen (”autoroutes”), für die jedoch mehrheitlich gestaffelte Mautgebühren anfallen. Die Routes Nationales (RN) sind Nationalstraßen, die häufig ebenfalls sehr gut ausgebaut und öfters sogar 4-spurig sind. Unterbrochen werden sie häufig von Kreisverkehr(französisch ”rond-point” oder ”giratoire”), was viele Wohnmobilfahrer abschreckt. Andere Straßen sind die Routes Départementales, bei uns landläufig Landstraßen genannt, welche hin und wieder einem Grünen Planweg gleichen und manchmal – allerdings nicht immer – für Wohnmobile über 3,5 t gesperrt sind.

Maut

Maut-Autobahnen sind mit „péage“ beziehungsweise einem „P“ gekennzeichnet. Die Abgabe kann mit Kreditkarte oder bar – in der Regel an Automaten – bezahlt werden. Das Ticket gilt 24 Stunden.
Richtige Spur nehmen:

Nicht in die Fahrspur für „télepéage“ fahren! Frankreich-Viel-Autobahnfahrer können jedoch hierfür eine elektronische Mautbox erwerben. Mehr dazu unter www.bipandgo.com.

Pässe im Gebirge

Wenn du weißt, dass du in einer Gebirgsregion mit Pässen unterwegs sein wirst, beziehungsweise einen oder mehrere solcher passieren musst, solltest du dich rechtzeitig über die örtlichen Gegebenheiten informieren: Ist der Pass gesperrt? Wie sind die Straßenverhältnisse? Ist die Strecke für Wohnmobile über 3,5 t verboten? Ausführliche Infos dazu bekommst du unter www.alpenpaesse.de.

Stoßzeiten kennen

Wichtig ist vielleicht noch zu wissen, dass auch in Frankreich an Feiertagen sowie an Wochenenden – vor allem bei schönem Wetter – mehr Verkehr auf den Straßen herrscht als sonst. Extrem lange und viel steht man vor allem im Sommer auf der Küstenstraße am Mittelmeer. Speziell am letzten Juli- sowie am ersten Augustwochenende herrscht Hochbetrieb – in erster Linie Richtung Süden.

Weiterführende Infos

Mehr Infos zu den französischen Straßen erhältst du unter www.autoroutes.fr und über die Mautgebühren unter Explore France. Deine Mautgebühren kannst du dir übrigens auch vorher über www.maps.adac.de oder www.autoroutes.fr ausrechnen lassen.

Mein persönlicher Tipp:

Wir fahren generell – mit Ausnahme der Umgehungsstraßen um Lyon, Paris, Marseille etc. herum – keine Autobahn. Das hat nichts mit Spargründen zu tun, sondern damit, dass wir etwas von Land und Leuten sehen und zwischendurch an Plätzen, wo es uns gefällt, Halt machen möchten. Die RN lässt sich fantastisch fahren, und mich nerven die ”rond-points” (Kreisverkehre) nicht.

Ziele

Hier eine grobe Aufzählung einiger Gebiete, Sehenswürdigkeiten und/oder Besonderheiten, die man unbedingt besuchen sollte. Dabei handelt es sich nicht (nur) um behördliche Regionen, sondern eher um Urlaubsregionen.

Ardèche/Cévennes: „Frankreichs wilder Süden“ mit Kalksteinformationen, prähistorischen Fundstätten, tiefen Canyons, mediterraner Flora & Fauna, Kastanienwäldern & Tropfsteinhöhlen, wilder Ardèche & Tarne zum Kanu-Fahren sowie idyllischen Dörfchen.

Atlantik-Süd: Wundervolle Strände, Dune du Pilat als höchste Wanderdüne Europas, schöne Inseln wie die Île de Noirmoutier zu der man zu Fuß oder mit dem Auto/Womo „übers Meer“ mittels der Passage du Gois gelangen kann, die Île d’Oléron, La Rochelle und Biarritz.

Auvergne: Region des Wassers & der Natur, zahlreiche Mineralquellen, Seen, Bäche & Flüsse, Vulkane (Puy de Dôme), historische Orte wie der Pilgerort und Linsenhauptstadt Le Puy-en-Velay, historische Thermalbäder wie Vichy, Skigebiete, Jakobs- & Stevenson-Weg.
Entlang der Loire: Frankreichs längster Fluss entspringt im Zentralmassiv und fließt über 1.020 km bis zum Mündungsdelta bei Saint-Nazaire in den Atlantik, mehr als 400 Burgen & Schlösser, Klöster, idealer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Frankreichs längste Weinstraße.

Île-de-France/Paris: Stadt der Verliebten, der Mode, der Kunst und des guten Essens, Louvre, Montmartre, Eiffelturm, Schloss von Versailles, Disneyland.

Lothringen/Lorraine: Teil der Region Grand Est, wunderschöne Kirchen wie die Kathedrale von Metz und die von Toul, Radrouten entlang der Mosel/Moselle, historisches Schlachtfeld von Verdun, Quiche Lorraine & Munster-Käse.
Périgord/Dordogne: Grotte von Lascaux und zahlreiche weitere prähistorische Entdeckungsstätten, Martin Walkers Wohnort & Schauplatz seiner Romane Le Bugue, Trüffel, Maronen, foie gras (Gänseleber), Flüsse zum Kanu fahren, viel Landschaft & wunderschöne Dörfer.

Provence-Alpes-Côte d’Azur: Lavendelfelder, Sonne, Strand & Meer (Côte d’Azur), Zikaden, Olivenbäume & jede Menge wilde Kräuter, malerische Orte, Hafenstadt Marseille & die Calanques, Papststadt Avignon, Luberon mit dem Mont Ventoux, VIP-Orte wie Saint-Tropez.

Mit dem Wohnmobil durch die Provence

Bourgogne-Franche-Comté: Traumziel für Gourmets & Weinliebhaber (Weinanbaugebiet Côte-d'Or), Wälder, Wasser & Seen, viel Natur mit Wanderwegen, Wasserfälle von Hérisson, Französische Jura, Besançon mit Vauban-Zitadelle und Auxerre mit gotischer Kathedrale.

Bretagne/Breizh: Große, traditionsreiche Halbinsel am Atlantik, Dolmen, Menhire & Calvairs, Austern & Muscheln, in Pont-Aven auf den Spuren Kommissar Dupins, Leuchttürme und Inseln.

Elsass/Alsace: Gutes Essen, Wein, Straßburg/Strasbourg und viele idyllische Fachwerk-Orte.

Nord, Pas-de-Calais & Picardie: Geschichtsträchtige Region am Ärmelkanal & im Inland, zahlreiche Schlachtfelder & Soldatenfriedhöfe (vornehmlich aus dem 1. Weltkrieg), Land der Ch’tis, Lille, Louvre-Zweigstelle in Lens, Vauban-Festungen, Seehunde, Somme-Bucht, Schloss Chantilly und Wald von Compiègne wo zwei Friedensverträge geschlossen wurden.

Normandie: Geschichtsträchtige Gegend am Atlantik (Atlantikwall) mit zahlreichen Kriegsschauplätzen wie die D-Day-Landungsstrände Omaha-Beach und Utah Beach, weltberühmter Teppich von Bayeux, weiße Kreidefelsen von Étretat, Haus und Garten des Impressionisten Claude Monet in Giverny, Calvados & Cidre.

Okzitanien: Teils am Mittelmeer gelegen, geschichtsträchtige und interessante Städte wie Nîmes oder Carcassonne, Canal des Deux Mers mit Hausbooten und Radwegen, wunderschöne Strände.
Camargue: Weiße Pferde, wilde Stiere & Flamingos, Salinen, Reisanbau, Festungsstadt Aigues-Mortes, Wallfahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer, gigantische Plage de Piémanson.

Pyrénées/Pyrenäen: Grenzgebiet zu Spanien, atemberaubende Pässe, gigantische Berge, malerische Bergdörfer, Radfahrer-Paradies, Lourdes.

Route Napoléon: Wunderschöne Strecke von Grenoble nach Gap & Sisteron, weiter über Digne, Grasse und nach Golfe-Juan (zwischen Antibes und Cannes), die Napoléon Bonaparte I (in umgekehrter Reihenfolge) von Elba aus kommend nahm, um die Macht wiederzuerlangen, entspricht der Route nationale 85 (RN85), ist 335 km lang, hat atemberaubende Aussichten sowie wunderschöne Orte, viele Kehren, Kurven und Pässe, für Wohnmobilfahrer eine (machbare) Herausforderung.

Beste Reisezeit

Die Antwort kann nur lauten: im Prinzip 365 Tage im Jahr, je nachdem, was man möchte. Wir persönlich fahren am liebsten im Frühling und im Herbst an die Mittelmeerküste und in die Provence, um dem Touristenansturm zu entgehen. Auch einige Abschnitte am südlichen Atlantik besuchen wir aus gleichem Grund nur zu dieser Zeit. Generell jedoch herrscht gerade im August der größte Touristenansturm überall dort, wo Wasser ist und es viel zu sehen und zu erleben gibt. Ansonsten hat jede Landschaft zu beinahe jeder Zeit ihren speziellen Reiz.

Wintercamping in Frankreich

Camping im Winter

Wer gerne Wintersport betreibt, kann dem zur entsprechenden Jahreszeit sehr gut in den französischen Alpen, in den Pyrenäen sowie in den Skigebieten der Auvergne nachgehen. Das Wetter in der Bretagne sowie in der Normandie kann „launisch“ sein und selbst im August Sturm, Regen und Gewitter bringen. Aber auch dieses Wetter beruhigt sich und verleiht der Region im Prinzip einen ganz besonderen Charme.

Tipps für den Sommer

Paris und Umgebung ist ideal im August, da sind nämlich die meisten Pariser „ausgeflogen“. Wer die blühenden Lavendelfelder der Provence erleben möchte, muss in der Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli/Mitte August reisen. Die Route Napoléon kann man gut im Sommer fahren, muss jedoch mit Hitze rechnen. In der kalten Jahreszeit ist es dort eher düster und karg, und wenn man Pech hat auch nass sowie vielleicht glatt. Badeurlaub am Meer kannst du stellenweise – je nach persönlicher Empfindlichkeit und Wetterlage – von Mai bis hinein in den Oktober genießen, wobei die Wassertemperaturen des Atlantiks oft eher Hartgesottene zum Baden einladen.

Vorschriften & Regeln

City-Maut/Umweltplakette (Crit´Air)

In einigen Départements und Städten Frankreichs gibt es Umweltzonen mit Zufahrtsbeschränkungen. Das bedeutet, dass du, wenn du in eine solche hineinfahren möchtest – manchmal liegen sogar Stellplätze auf dem Weg dorthin – eine Crit´Air (certificat qualité de l'air), also eine Umweltplakette, benötigst. Und zwar nicht irgendeine, sondern eine französische. Besorge sie dir rechtzeitig vor der Abfahrt, denn bislang kannst du sie lediglich per Online-Bestellung erhalten. Dafür musst du einige Daten bereithalten, die du u. a deinem Fahrzeugschein entnehmen kannst.
Du bekommst sie beispielsweise:

Bei den Umweltzonen unterscheidet man zwischen dauerhaften und sporadischen, temporären. Manchmal gelten die Beschränkungen auch nur für die Zeit von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Sporadische Umweltzonen werden bei der Überschreitung bestimmter Luftschadstoffkonzentrationen ausgerufen. Über diese temporären Maßnahmen wirst du durch die Medien informiert. Da ich jedoch nicht davon ausgehe, dass deutsche Wohnmobilisten regelmäßig französische Sender oder Internet-Nachrichten verfolgen, ist es wohl besser, dass du dir generell vor Reiseantritt eine solche Plakette besorgst.

Was die Sache jedoch nicht einfacher macht, ist die Tatsache, dass es sechs verschiedenfarbige Plaketten für verschiedene Fahrzeuge gibt, wobei fünf nummeriert sind, und nicht jede für jede Umweltzone gilt. Eine fehlende Umweltplakette kostet übrigens ein Bußgeld in einem mindestens zweistelligen höheren Bereich.

Angles Morts/Tote-Winkel-Aufkleber

Wichtig in Frankreich: Angle morts Aufkleber für das Wohnmobil

Ein Schild, über dessen Sinn und Zweck man sich ebenso wie über dessen ästhetischen Wert streiten kann. Das macht jedoch keinen Sinn, da es Vorschrift ist!

„Angles morts“ klingt toll, bedeutet jedoch übersetzt lediglich „Toter Winkel“. Ab 2021 ist das Anbringen dreier solcher Schilder an Fahrzeugen über 3,5 t Pflicht! Allerdings entbindet das dich nicht von Pflichten wie Schulterblick und Blick in den Seitenspiegel. Da helfen auch keine Endlosdiskussionen bezüglich des Unterschiedes zwischen einem Wohnmobil über und einem unter 3,5 t. Klar ist: Beide haben einen meist sehr eingeschränkten Blickwinkel beim Abbiegen und somit das gleiche Tote-Winkel-Risiko.

Bei den Angles-Morts-Schildern handelt es sich nicht um irgendwelche Schilder, vielmehr unterliegen sie strengen Vorgaben. Das betrifft sowohl das Aussehen als auch die Anbringung.

Mehr zum Angles-Morts-Schild:

Ob du diese Schilder für dein Wohnmobil brauchst und welche Möglichkeiten es gibt, haben wir hier aufgelistet: Angles-Morts in Frankreich

Erhältlich sind die Schilder als ablösende, festklebende oder als Magnetfolie. Sogar eine entsprechende Bemalung der Karosserie mit dem Hinweisschild ist erlaubt. Magnetschilder haben den Vorteil, dass du sie in Deutschland wieder abnehmen kannst, jedoch den Nachteil, dass sie leichter entwendet werden können. Kaufen kannst du die Angles-morts-Schilder an verschiedenen Stellen und auch die Preise schwanken sehr. Generell muss man mit 1 € im Minimum und höchstens 8 € (Magnetschild) pro Schild rechnen. Sowohl die ADAC-Geschäftsstellen als auch grenznahe Tankstellen vertreiben die Schilder, natürlich kannst du auch online bestellen.

Gibt es eine Strafe, wenn man das Schild nicht hat?

Gab es bis Ende 2021 noch eine Art „Schonzeit“, so wird ab 2022 ein Bußgeld verhängt, wenn das Schild fehlen sollte. Dessen Festschreibung befindet sich in der französischen Verstoßklasse 4, wo die Bußgeldbeträge zwischen 90 € und maximal 750 € liegen.

In diesem Sinne: Drei Schilder kaufen, anbringen und ab nach Frankreich!

Geschwindigkeitsbeschränkungen

Natürlich gibt es auch in Frankreich Geschwindigkeitsbeschränkungen sowie – augenscheinlich viel mehr als bei uns – Radaranlagen. Die Strafen bei Übertretung sind sehr hoch, sodass mit 135 €-1.500 € – je nach Überschreitung – zu rechnen ist. Solltest du einen Strafzettel bekommen, empfiehlt es sich, die Zahlung so schnell wie möglich zu begleichen, da es so etwas wie einen „Rabatt“ gibt. Das könnte bedeuten, dass bei einer Überschreitung bis zu maximal 20 km/h statt 135 € nur noch 90 € zu zahlen wären. Näheres dazu steht auf dem Bescheid. Übrigens kann durch ein Vollstreckungsabkommen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten der Bußgeldbescheid durchaus auch in Deutschland vollstreckt werden.

Mit Punkten in Flensburg ist nicht zu rechnen. Aber auch in Frankreich existiert ein Punktesystem, das jedoch anders ist als bei uns – und die Punkte nicht “übertragbar”.

Wird die Höchstgeschwindigkeit nicht durch ein Verkehrsschild angezeigt, so gelten folgende Tempolimits:
  • innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h
  • außerhalb geschlossener Ortschaften 80 km/h
  • für Wohnmobile unter 3,5 t außerhalb auf mautfreien Straßen mit getrennten Fahrspuren 110 km/h; bei Regen sowie für Fahrer, deren Führerschein jünger als 3 Jahre ist 100 km/h
  • für Wohnmobile über 3,5 t außerhalb auf mautfreien Straßen mit getrennten Fahrspuren 100 km/h
  • für Wohnmobile unter 3,5 t auf Autobahnen 130 km/h; bei Regen sowie für Fahrer, deren Führerschein jünger als 3 Jahre ist 110 km/h
  • für Wohnmobile über 3,5 t auf Autobahnen 110 km/h

Parken

Einen passenden Parkplatz – gerade mit einem längeren Wohnmobil – zu finden, ist auch in Frankreich manchmal schwierig. Beachte in jedem Fall unbedingt die dazugehörigen Regeln, denn ein Zuwiderhandeln kann teuer werden.

Generell gilt beim Parken:
  • Mit dem Wohnmobil darfst du überall dort parken, wo es für einen PKW auch erlaubt ist. Zu beachten ist jedoch die Zugabe „sauf camping-cars“ (außer Wohnmobile) sowie die Tatsache, dass du aufgrund der Länge niemanden behindern darfst.
  • Prinzipiell darfst du überall dort stehen, wo eine weiß gestrichelte Linie zu finden ist.
  • Erlaubt sind auf der gleichen Parkfläche maximal 7 Tage (Ausnahme natürlich Stellplätze)

Das bedeuten die Zeichen:
  • gelbe, durchgezogene Linie ≙ absolutes Parkverbot
  • gelbe, unterbrochene Linie ≙ Parkverbot
  • blaue Linie (zone bleue) ≙ Parken nur mit Parkscheibe
  • durchgestrichenes P bzw. „Stationement Interdit“ ≙ Parkverbot
  • „sauf camping-cars“ ≙ das vorhandene Schild gilt nicht für Wohnmobile

Wichtige Verkehrsregeln

Vieles ist wie bei uns. Folgende wichtige Regeln solltest du jedoch unbedingt beachten:
  • Bei Dunkelheit, schlechter Sicht sowie in Tunneln mit Abblendlicht zu fahren
  • Straßenbahnen haben grundsätzlich Vorfahrt
  • Bergauffahrende Fahrzeuge haben auf Bergstrecken Vorfahrt; bei schmalen Stellen muss jedoch das Fahrzeug, das wendiger ist (also PKW vor Wohnmobil) die Vorfahrt gewähren
  • Telefonieren während der Fahrt ist nur mit Freisprechanlage gestattet; selbst beim Anhalten darf man nicht mit dem Handy in der Hand telefonieren
  • Kinder unter 10 Jahren müssen hinten im Kindersitz sitzen; Babysitze auf dem Beifahrersitz entgegen der Fahrtrichtung sind erlaubt
  • Winterreifen sind unter bestimmten Voraussetzungen vorgeschrieben
  • Außer dem Navi darf kein Gerät mit Bildschirm im Sichtfeld des Fahrers sein
  • An Kreuzungen ohne Beschilderung gilt „Rechts vor Links“ (Kommt häufig in Frankreich vor!)
  • Wenn vor einem Kreisverkehr die vorfahrtsregelnde Beschilderung fehlt, gilt „Rechts vor Links“
  • Die Promillegrenze liegt bei 0,5 %, für Fahrer, die ihren Führerschein weniger als 3 Jahre besitzen gilt 0,2 %
  • Für den Fahrer ist Tragen von Kopfhörern oder In-Ear-Kopfhörern verboten
  • Radarwarner sind verboten
  • Rauchen im Fahrzeug in Gegenwart einer Person unter 18 Jahren ist verboten
  • Bei plötzlichem Bremsen ist der Hintermann durch Warnblinkanlage zu warnen

Was du sonst noch wissen musst

Panne/Unfall

Was man nicht hofft, aber eintreten kann: eine Panne oder gar ein Unfall. Beides ist immer blöd, aber man sollte vorbereitet sein und bestimmte Dinge wissen. In jedem Fall ist ein Verkehrsrechtsschutz über den ADAC oder anderweitig sinnvoll.

Außerdem musst du Folgendes mitführen beziehungsweise beachten:

Die Sache mit dem Warndreieck und der Sicherheitsweste ist wie bei uns. Allerdings darf auf der Autobahn kein Warndreieck aufgestellt werden. Auf oder in der Nähe der Autobahn darfst du dir auch nicht selbst den Pannendienst rufen, sondern musst unter der 112 die Autobahnpolizei verständigen oder über eine der orangefarbenen Notrufsäulen beziehungsweise über die SOS-Autoroute-App Hilfe holen. Auf anderen Straßen kannst du direkt einen Pannen- oder Bergungsdienst (dépanneur) anrufen. Unter der +33 04 72 17 12 22 kannst du rund um die Uhr den „AIT-FIPA Assistance“, den Pannendienst in Deutsch erreichen.

Zudem ist es verboten, Wohnmobile auf der Autobahn privat abzuschleppen oder zu reparieren.

Tanken & Gas

Tankstellen für Treibstoff sind recht gut übers Land verteilt. Am günstigsten tankst du an den Tankstellen der Supermärkte. Die meisten von ihnen ersparen sich das Personal und funktionieren mit Automaten, die mit Kreditkarte gefüttert werden wollen.

Autogas (GPL) ist ebenfalls leicht zu bekommen, dazu benötigst du den italienischen Anschluss Dish.

Öffnungszeiten beachten:

Vorteil der Supermarkt-Tankstellen – aber auch der an den Autobahnen, die allerdings meistens teurer sind – ist der, dass an 7 Tagen in der Woche jeweils 24 Stunden lang geöffnet ist. Kleinere Tankstellen auf nicht so befahrenen Strecken hingegen habe häufig über Mittag sowie an Sonntagen geschlossen.

Was deine Gasflaschen an Bord betrifft, so musst du wissen, dass unsere deutschen Verschlüsse keinesfalls mit denen in Frankreich identisch sind. Du benötigst also einen Euro-Adapter, um französische Flaschen anschließen zu können. Mehr zu dem Thema hier.

Hier noch ein kleines Treibstoff-Wörterbuch:
  • Autogas: GPL
  • Benzin: essence
  • bleifrei: sans-plomp
  • Diesel: gasol/gas-oil
  • Super: super/SP95
  • Super Plus: SP98
  • Super E 10: E 10 oder SP95
  • tanken: prendre de l’essence
  • Tankstelle: station-service
  • Zapfsäule: pompe à essence

Bestimmungen speziell für Wohnmobile

Das gilt in Frankreich:
  • Fahrzeuge dürfen bis zu 2,55 m breit sowie maximal 18,75 m lang sein; eine Höhenbegrenzung besteht nicht
  • Wohnmobile über 3,5 t benötigen 3 Angles-Mortes-Schilder am Fahrzeug
  • Wohnmobile über 7 m und/oder über 3,5 t müssen beim Hintereinanderfahren mindestens 50 m Abstand zu anderen Wohnmobilen, LKWs oder Gespannen einhalten
  • Wohnmobile über 7 m dürfen auf Autobahnen und Schnellstraßen mit drei und mehr Spuren je Fahrtrichtung nur dann ganz links fahren, wenn abgebogen werden soll
  • Wohnmobile über 7,5 t haben auf einigen Strecken an Wochenenden Fahrverbot

Übergewicht

Achtung: Übergewicht ist aus mehreren Gründen nie gut! Auch nicht beim Wohnmobil! Und das nicht nur, weil bei einer Kontrolle hohe Geldstrafen drohen.
Bei Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts um mehr als 5 %, droht dir in Frankreich ein Bußgeld zwischen 135 € und 750 € (je nach Mehrgewicht). Außerdem kann es sein, dass dir die Weiterfahrt untersagt wird und die Papiere eingezogen werden.

Gasbetrieb während der Fahrt

Gas im Wohnmobil während der Fahrt

In der Regel muss man während der Fahrt in Frankreich die Heizung nicht laufen lassen, es sei denn, man ist im Winter im Gebirge unterwegs. Und auch niemand wird beim Fahren kochen. Allerdings läuft bei dem ein oder anderen speziell bei hochsommerlichen Temperaturen der Kühl-/Gefrierschrank über Gas auf Hochtouren, da der Batteriebetrieb vielleicht nicht ausreicht. Das ist weiter kein Problem, denn Gasflaschen dürfen während der Fahrt angeschlossen bleiben und auch genutzt werden, wenn bestimmte Sicherheitsvorkehrungen gewährleistet sind.

Dazu gehören im Idealfall ein Sicherheitsventil am Gasregler, wie etwa bei der Mono-Control CS und Duo-Control CS mit integriertem Crashsensor von Truma. Für Wohnmobile, die vor 01/2007 gebaut wurden, gibt es in Deutschland eine Art „Bestandsschutz“, der besagt, dass hierfür keinerlei Einschränkungen beim Betrieb der Gasanlage während der Fahrt existieren. Das gilt aber nicht für Frankreich! Dort müssen die Gasflaschen bei älteren Fahrzeugen mit einer Sperrvorrichtung zugedreht sein.

Mehr zur Gasversorgung:

Willst du mehr über Gas in Frankreich wissen, schau hier nach!

Sicherheit

Frankreich ist genauso sicher wie Deutschland. Hier wie da gibt es Gegenden, wo du dein Fahrzeug nicht unbewacht und schon gar nicht offen stehen lassen solltest. Das trifft in erster Linie auf Großstädte zu (ist in Deutschland nicht anders), speziell auf die Gegend um Paris und Marseille herum sowie auf die Côte d’Azur. Im Inland, dort wo kaum oder kein Tourismus herrscht, fühlten wir uns stets vollkommen sicher.

Keinesfalls solltest du an Autobahnraststätten übernachten und vielleicht auch auf Supermarktplätzen im Großraum von Städten jemanden zum Bewachen beim Einkauf im Wohnmobil belassen.

Natürlich kannst du die Sicherheit generell erhöhen, indem du aufmerksam bist, nie deine Tasche oder Papiere im Wohnmobil zurücklässt, eventuell einen fest eingebauten Safe installierst, Kopien deiner Papiere daheim hinterlegst und/oder weder Fenster noch Dachluken während deiner Abwesenheit sperrangelweit geöffnet lässt. Dennoch muss ich gestehen, dass wir nicht immer alle eben genannten Vorsichtsmaßnahmen beherzigten und (bis auf eine Ausnahme) nie Probleme hatten. Man muss nur eben wissen, wo man was machen kann…

Ein kleiner – wie ich meine – wirkungsvoller Tipp:

Auch wenn du keinen Hund hast, solltest du demonstrativ eine Hundeleine hinter der Frontscheibe platzieren sowie einen großen Wassernapf vor die Tür stellen. Wo Hunde vermutet werden, wird seltener eingebrochen!

Mehr zum Thema Sicherheit findest du hier: Einbruchsicherheit im Wohnmobil.

Sonstige Reiseinformationen

Ein Auslandsschutzbrief ist empfehlenswert. Für Wohnmobile, die ein bestimmtes Maß überschreiten, brauchst du eine Zusatzpolice!

Wichtige Grundlagen:
  • Die Vorwahl von Frankreich lautet 0033; die von Deutschland 0049.
  • Notfallnummer ist die 112
  • Für das Lenken eines Fahrzeuges in Frankreich benötigst du einen gültigen EU-Führerschein. Scheine, die in Deutschland mit 16 oder 17 Jahren erworben wurden, werden dort nicht anerkannt.
  • Franzosen feiern viel und gerne und nehmen dich dabei gerne in ihren Kreis auf. Einer der wichtigsten Feiertage ist der 14. Juli (Nationalfeiertag).
  • Häufig haben Museen montags geschlossen; Supermärkte am Sonntagvormittag geöffnet dafür aber montags geschlossen.
  • Ein unbedingtes Muss in Frankreich ist der Besuch der zahlreichen Märkte, wo es beinahe alles gibt und die Atmosphäre einfach unbeschreiblich ist.
Strom & Wasser:
  • Stromanschlüsse sind im Prinzip mit den unsrigen identisch, dennoch gibt es Ausnahmen: So findet man z. B in Sanitärgebäuden kleinerer Campingplätze außerhalb des Touristenstroms manchmal noch Anschlüsse, die neben zwei runden Löchern zusätzlich noch einen hervorstehenden Kontaktstift (Typ E oder C) besitzen.
    Dafür benötigst du einen Schuko-Stecker F mit entsprechendem Loch.
  • Französisches Leitungswasser sowie Wasser aus einer der zahlreichen Quellen kann bedenkenlos getrunken werden.
  • Wo „non potable“ oder „eau non potable“ steht, handelt es sich um kein Trinkwasser!

Fährfahrten
Wenn du planst, mit der Fähre zu fahren – etwa nach Korsika –, solltest du dich im Vorfeld bei der entsprechenden Reederei erkundigen, ob Gasflaschen mit an Bord genommen werden dürfen beziehungsweise, ob sie geöffnet sein dürfen.

Angeln
Angler kommen in Frankreich voll auf ihre Kosten. Glasklare Seen, Bäche und Flüsse sowie zwei Meere laden förmlich dazu ein. Toll ist, dass du auch ohne deutschen Jahresfischereischein oder/oder eine Prüfung einen örtlichen oder einen überregionalen Angelschein bekommen kannst. Die Preise sind, verglichen mit denen in Deutschland, sehr moderat. Frauen und Kinder zahlen weniger.

Angelschein downloaden:

Mit einem Passfoto, das du hochlädst, kannst du dir sogar online einen Angelschein – für verschiedene Zeiträume und Regionen – für derzeit knapp unter 100 € pro Jahr in ganz Frankreich (außer an Privatgewässern) downloaden. Die Adresse hierfür lautet: www.de.cartedepeche.fr.

Bitte keinesfalls ohne Schein angeln, das wird richtig teuer!

Hunde

Mitgeführte Hunde müssen mindestens 3 Monate alt sein. Für sie benötigst du die entsprechenden Impfungen sowie den EU-Heimtierausweis. Zudem muss das Tier gechipt oder tätowiert sein. Sogenannte „Kampfhunde“ benötigen einen Abstammungsnachweis, und auch nur solche der Kategorie 2 dürfen einreisen. Für sie gilt Maulkorb- und Leinenpflicht. Ansonsten ist es mit Hunden in Frankreich vollkommen unkompliziert. Mehr zum Thema hier.

Gastronomie

Kleine Gastronomie-Kunde:

  • Restaurant: ist identisch mit unserem Wort
  • Brasserie: kommt unseren Gasthäusern am nächsten, preiswert und einfache Küche
  • Crêperie: hier gibt es verschiedene französische Pfannkuchen/Crêpes
  • Café/Bar: man trifft sich, um etwas zu trinken und sich zu unterhalten
W-LAN

WLAN hast du überall dort, wo die bekannte Schnellimbisskette MacDonalds vertreten ist sowie an einigen anderen Hotspots. Erkundige dich vorher, wie es mit deinem Handyanbieter aussieht oder ob du besser eine Prepaid-Karte kaufen solltest, wenn du ins Internet möchtest.

Hier ein kleiner Übersetzungs-Erste-Hilfe-Crash-Kurs:
  • UMTS: 3G+
  • UMTS-Stick: clé +G+
  • SIM-Karte: la carte SIM
  • Prepaid-Karte: carte preépayée
Sprachkenntnisse

Wenige Franzosen sprechen Deutsch (oder wollen es nicht sprechen können), viele Englisch, sind jedoch wegen der Aussprache schwer zu verstehen. Wer sich bemüht, wenigstens ein paar Brocken Französisch hervorzukramen, dem werden Tür und Tor aufgemacht und manchmal spricht der Gegenüber sogar ganz plötzlich Deutsch.

Campen & Übernachten

Wohnmobil und Frankreich oder generell Camping und Frankreich, das ist eine Symbiose, wie sie besser nicht sein könnte. In beiden Fällen gilt „savoir-vivre“. Im Sommer sind in Frankreich erstaunlich viele Menschen mit dem Zelt unterwegs. Wohnmobilisten sind das ganze Jahr über anzutreffen. Kein Wunder, hat die stolze Nation, wie man sie getrost nennen darf, doch für jeden den passenden Stell- und Übernachtungsplatz, gleichgültig ob in freier Natur, nahe an einem Ort oder an einer Sehenswürdigkeit, an Flüssen, Seen, Bächen oder am Meer – einfach (fast) überall. Und dabei gibt es die Auswahl zwischen verschiedenen Arten von Plätzen.

Das Netz der Stell- und Campingplätze ist sehr engmaschig verteilt.

Campingplätze

Beinahe jeder Ort besitzt – besser noch besaß – einen Campingplatz. Besaß deshalb, weil gerade im Inland immer mehr Campingplätze schließen und sich an genau diesem Ort offizielle Wohnmobilstellplätze etablieren.

In Frankreich unterscheidet man zwischen „camping municipal“, sogenannten gemeindeeigenen Campingplätzen, und solchen, die sich in Privatbesitz oder im Besitz bestimmter Ketten/Gesellschaften befinden. Erstere sind in der Regel kostengünstiger (im Schnitt zwischen 8-12 €/Nacht), können doch durchaus auch sehr komfortabel sein. Einziger Nachteil der ”camping municipal” ist der, dass man sie kaum in Campingführern und ebenso wenig im Internet findet.

Speziell in Meernähe gibt es etliche Luxus-Campingplätze mit allem Brimborium, was man als autarker Wohnmobilist nicht unbedingt braucht oder möchte, wie beispielsweise eine ständige Animation. Aber jedem, wie er es gerne mag!

Die meisten Campingplätze befinden sich in der Natur (davon hat Frankreich sehr viel), in der Nähe oder am Wasser (Auch davon besitzt das Land viel!) oder aber in Nachbarschaft zu Sehenswürdigkeiten (Erraten: Wieder etwas, was massenhaft vorhanden ist). Es sind auch einige Stadt-Campingplätze zu finden.

Eine Grundversorgung bieten alle. Die meisten haben spezielle Plätze für Wohnmobile inklusive Ver- und Entsorgung. Die Preise variieren sehr, je nach Ausführung oder Lage. So musst du auf den meisten Campingplätzen an der Mittelmeerküste – speziell an der Côte d’Azur – extrem tief in die Tasche greifen, während es im Inland günstig ist.

Wohnmobilstellplätze

Wir kennen kein anderes europäisches Land, das bereits seit längerer Zeit so viele Wohnmobilstellplätze bietet wie Frankreich. Und immer noch sprießen sie wie Pilze aus dem Boden. Dabei gibt es sowohl solche, die eng und spartanisch sind, als auch solche, die einem Campingplatz nahe kommen.

Stellplätze haben – mit wenigen Ausnahmen – Ver- und Entsorgung, manchmal jedoch auch „mittelalterlich“, und immer mehr bieten Strom an. Preislich unterscheiden sie sich eher wenig. Man bekommt einen Stellplatz ab 0 € bis etwa 12 €. Natürlich gibt es auch teurere. Bei einigen sind Ver- und Entsorgung sowie Strom inklusive, bei anderen wird dafür ein geringer Aufpreis genommen. Bezahlt wird entweder an einem Automaten – immer häufiger bargeldlos – oder aber es kommt am Abend jemand von der Gemeinde vorbei und kassiert. Das System mit den Automaten ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber meist stehen die Erklärungen auch auf Deutsch auf dem Display.

Immer größer wird das Netz der Plätze von Camping-Car-Park, die nur mit einem Pass‘ Étapes angesteuert werden können.

Alternativplätze

Wer einen Platz für eine (manchmal sind auch mehrere möglich) Übernachtung mit wenigen Mitstreitern sucht, dem stehen Plätze von „France-Passion“ zur Verfügung. Hier übernachtest du beispielsweise beim Winzer, beim Olivenbauern oder auf dem Terrain eines anderen landwirtschaftlichen Betriebes.

Wegweiser mit der Aufschrift „Camping à la ferme“ weisen darauf hin, dass hier jemand Stell- oder sogar Campingplätze auf einem Bauernhof außerhalb von „France-Passion“ anbietet. Gemütlich, einfach und inmitten der Natur.

Die meisten Städte haben ebenfalls für uns Stellplatzmöglichkeiten geschaffen, die sich manchmal lediglich auf reservierte Stellflächen auf einem gemischten Parkplatz beschränken. Für eine Stadtbesichtigung sowie eine einmalige Übernachtung ist das vollkommen ausreichend! Oft sind sie sogar kostenlos.

Freies Stehen

Wir alle kennen die Regelung mit dem längeren Verweilen bezüglich der „Erhaltung der Fahrtüchtigkeit“. Gerade die Franzosen sind diesbezüglich tiefenentspannt, was das Freie Stehen anbelangt. Überall dort, wo es schön und nicht ausdrücklich verboten ist (manchmal sogar trotz Verbots) schlagen sie „ihre Zelte“ auf und richten sich nicht selten häuslich ein. Selbst in Naturschutzgebieten. Auch wir haben uns schon – beispielsweise am Lac du Salagou oder in den Pyrenäen – trotz Naturschutzschild mit ausgesprochenem Verbot bezüglich des Campens „wild“ zu anderen Wohnmobilen gesellt. Abends kamen dann die Gendarmes vorbei, ich sprach sie an und sie meinten nur, wir sollen keinen Unrat hinterlassen…

Dennoch solltest du „Wildes Campen“ – besser klingt „Freies Stehen“ – nicht zur Gewohnheit werden lassen, damit es uns in Frankreich nicht so ergeht, wie momentan den Wohnmobilisten an Spaniens und Portugals Küste, wo vieles verbarrikadiert und verboten wird. Außerdem solltest du in jedem Fall die Natur respektieren und in keinem Fall irgendwelche Hinterlassenschaften zurücklassen.

Tipps zu Küsten:

Entlang der Mittelmeerküste, teils auch an der Atlantikküste, findest du oft Balken mit Höhenbeschränkungen, die uns aufgrund unserer Höhe ausgrenzen. Außerdem rate ich sowieso davon ab, an der Mittelmeerküste frei zu stehen, da dort schon der ein oder andere Einbruch beziehungsweise Überfall stattgefunden hat.

Ein Schild mit der Aufschrift „Camping reglementé – s’adresser à la mairie” sagt dir, dass du hier im Ort frei stehen darfst, wenn du dich vorher auf der Gemeinde (mairie) meldest und einen Platz zuweisen lässt.

Noch ein abschließender Tipp:

Siehst du die Hinweise zur „base de loisirs“ (Freizeitzentrum) oder zum „port“ (Hafen), kannst du ziemlich sicher sein, dass du hier auch ein Plätzchen – manchmal sogar offiziell – finden wirst.

Dennoch: Wildcampen ist auch in Frankreich verboten und wird mit Geldbußen geahndet. Oft wird es toleriert. Speziell an touristischen Hotspots wird des Öfteren kontrolliert, zum Weiterfahren aufgefordert oder gar eine Strafe ausgesprochen. Und noch etwas: Wenn du vorhast, in einem Wohngebiet zu nächtigen, spricht nichts dagegen, doch überlege dir, wo und wie du stehst. Grundprinzip sollte sein: Willst du, dass sich vor deinem Haus ein Wohnmobil so positioniert wie du gerade? Kannst du das mit Ja beantworten, könnte es okay sein.

Service

Station Sanitaire

Auch außerhalb der Camping- und Stellplätze gibt es im Land zahlreiche Servicesäulen. Manche stehen innerhalb oder am Rand eines Ortes, andere beim Supermarkt. Die gängigsten sind „Flot Bleu“- und „Euro Relais“- Säulen. Einige wenige werden mit Münzen (1 €, 10 ct oder 50 ct) gespeist, andere „schlucken“ Jetons und wieder andere nehmen nur Kreditkarten. Da die benötigten Jetons leider nicht einheitlich sind, haben wir persönlich immer von jeder gängigen Sorte mehrere auf Vorrat an Bord. Du bekommst sie entweder im tabaque, in einem anderen Laden oder im Café/Bar vor Ort (steht an der Säule angeschrieben), manchmal sogar direkt am Automaten selber. Einige Stationen sind immer noch kostenlos. Oft findest du in der Nachbarschaft Müllcontainer zur Getrenntmüllsammlung.

Bezüglich der Nutzung der Service-Stationen bestehen ebenso große Unterschiede wie bezüglich dem Auf-dem-neuesten-Stand-Sein.

Platzsuche

Camping- und auch Stellplätze sind mittels Piktogramme oder anderer Wegweiser relativ gut ausgeschildert. Wohnmobilstellplätze heißen „aire de stationnement camping-cars“ oder kurz „aire de camping-cars“. Zudem gibt es zahlreiche Apps und Camping- beziehungsweise Stellplatzführer, die dir neben genauen Beschreibungen auch die exakten GPS-Daten nennen. Mehr dazu unter Punkt „Nützliche Helfer“.

Campingplatz in Frankreich

Auch in den Touristenbüros, kurz OTSI – Office de Tourisme – erhältst du Auskunft sowie Pläne, auf denen Camping- und Stellplätze eingezeichnet sind.

Nützliche Helfer

Hilfreiche Apps

Hilfe findest du auf folgenden Apps/Seiten:
  • www.maps.adac.de vom ADAC, rechnet dir die Maut aus
  • www.adac.de/services/apps/campingfuehrer: ADAC Camping- und Stellplatzführer-App, kostenpflichtig, mit Offline-Funktion; knapp 12.000 Campingplätze und über 9.000 Stellplätze in ganz Europa
  • Französisch Lernen – Bravoloö: ideal als Wörterbuch für den Urlaub mit vorformulierten Sätze, teils kostenlos nutzbar
  • Französisch Lernen mit Babbel für Anfänger und Fortgeschrittene
Besonders empfehlenswert sind:
  • park4night.com: Park4Night, kostenlose Basisfunktionen oder kostenpflichtige Offline-Funktion (mit Abo)
  • www.campingcarpark.com: nur mit kostengünstigem Mitgliedsausweis „Pass’Étapes“
  • www.campingcar-infos.com: französischer Stellplatzführer mit Stell- & Campingplätzen und vielen anderen Infos (mit Google-Übersetzung); kostenlos

Reiseführer & andere interessante Literatur

Wer ausführliche und in Papierform geschriebene Reiseführer mit Fotos bevorzugt, greift auf die gängigen zurück. Manche gibt es auch als E-Book, als PDF-Download oder mit Daten-CD fürs Navi. In einigen von ihnen findest du unterhaltsame, persönliche Erlebnisse.

Wir empfehlen:
  • Verschiedene Bände zu verschiedenen Regionen aus dem WOMO-Verlag, Mittelsdorf; Beispiel Band 11, Vergenz, Esther; Mit dem Wohnmobil in die Auvergne
  • Reiseführer der Reihe „Reise Know-How Wohnmobil-Tourguide“ aus dem Know-How-Verlag Bielefeld; Beispiel: Otzen, Hans & Barbara; Normandie
  • Reiseführer der Reihe „CityTrip aus dem Reise Know-How Verlag, Bielefeld; Beispiel: Sparrer, Petra, CityTrip-Lyon
  • Yapp, Nick & Syrett, Michael; „So sind sie, die Franzosen“ aus dem Reise Know-How Verlag Bielefeld
  • Schöttle, Claus; „Frankreich-Mobil-Erleben: Reise-Ratgeber für mobile Urlauber“; BoD – Books on Demand, 2020
  • Hofmeister, Carina; „On the Road – Mit dem Campervan entlang der französischen Atlantikküste. 21-Tage-Rundreise“; Bruckmann, München 202

Touren & Ziele

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, dennoch möchten wir dir an dieser Stelle kurz unsere Favoriten bezüglich Routen beziehungsweise POIs vorstellen, wobei die Reihenfolge keine Bewertung darstellt.

TOP 5 der Routen

Provence- & Côte d’Azur-Tour (Rundreise)

Überblick:
  • Etappenziele: Marseille – Avignon – Bédoin – Gordes – Rousillon – Ménerbes – Naturpark Verdon – Cannes – St- Tropez – Ramatuelle – Hyères – Marseille
  • Ungefähre Kilometerzahl: 900-1000 km
  • Reisedauer: mindestens 14 Tage
  • Günstigste Reisezeit: Am schönsten ist es in der Provence, wenn von Mai/Juni bis August die Lavendelfelder blühen, an der Côte sollte man lieber nicht im Juli/August unterwegs sein, denn da ist alles total überlaufen. Am besten fährt man an die Côte d‘Azur von April bis Juni oder im September/Oktober.

Besonderheiten: enorm viele Campingplätze aller Kategorien, Calanques bei Marseille, Papststadt Avignon mit berühmter Brücke, Mont Ventoux (1.909 m.ü.d.M.) im Luberon mit malerischen Örtchen wie Gordes, Bédoin & dem Ocker-Ort Rousillon, Mittelmeer, Cannes & St Tropez als Städte der Reichen & Schönen, einer der größten Canyons Europas (Gorges du Verdon), Lac de Sainte-Croix (Stausee), Galetas Brücke, Castellane auf der Route Napoléon & am Eingang zur Verdonschlucht, Kanu fahren, Rafting & Klettern, Licht der Provence, Zikaden…

Geschichtsträchtige Bretagne- & Normandie-Tour (Rundreise)

Überblick:
  • Etappenziele: Nantes – Pornic – Vannes – Carnac - (Halbinsel) Quibéron – Concarneau – Saint-Malo – Mont St. Michel – Sainte Mère-Église – Arromanches – Le Havre – Argentan – Le Mans – Angers – Nantes
  • Ungefähre Kilometerzahl: 1.500 km
  • Reisedauer: mindestens 14 Tage
  • Günstigste Reisezeit: Mai-September; liegt der Schwerpunkt auf Strand- und Badeurlaub, bieten sich Juli/August an, allerdings ist dann mehr Betrieb und die Preise steigen

Besonderheiten: Loire-Mündung, wunderschöne Orte wie Nantes oder Angers, Carnac als Hochburg der Megalithkultur, Steinfelder „Alignements de Carnac“, Côte Sauvage, Concarneau als alte Festungsstadt und Handlungsort vieler Commissaire Dupin-Krimis, Festungsstadt Saint-Malo, Ärmelkanal, Klosterinsel Mont St. Michel, D-Day-Landungsstrände wie Omaha-Beach & Utah Beach, Rennstrecke von Le Mans, wundervolle Strände mit Klippen…

Atlantik-Tour (Rundreise)

Überblick:
  • Etappenziele: Bordeaux – Dune du Pilat – Cognac – Saintes – La Rochelle – Angers – Parc naturel régional Loire – Touraine – Dordogne-Tal – Bordeaux
  • Ungefähre Kilometerzahl: 1.200 km
  • Reisedauer: mindestens 14 Tage
  • Günstigste Reisezeit: Ideal im September/Oktober, aber auch April-Juni; wer schwimmen mag (und den Tourismus nicht scheut), fährt im Juli/August

Besonderheiten: Weinbaugebiet, herrliche Sandstrände, Pinienwälder, Cognac Destination & Besichtigung bei Hennessy, Dordogne-Tal mit prähistorischen Sehenswürdigkeiten wie Höhlen, alten Festungen und idyllischen mittelalterlichen Dörfern, Kanu-Touren, Europas größte Wanderdüne, historische Sehenswürdigkeiten in La Rochelle und Saintes, Schlösser, Höhlenwohnungen…

Route Napoléon (RN85)

Überblick:
  • Etappenziele: Grenoble – Lac du Laffrey/ Lac du Sautet – La Mure – Sisteron – Digne-les-Bains – Castellane/Verdon – Grasse – Mittelmeer (Cannes)
  • Ungefähre Kilometerzahl: 350 km
  • Reisedauer: 10 - 14 Tage
  • Günstigste Reisezeit: Mai – September

Besonderheiten: atemberaubende Strecke, die der Tour folgt, die Napoléon 1815 in nur 6 Tagen nach seinem Exil über die Alpen zurücklegte, zahlreiche Höhenunterschiede, einige Pässe, etliche Kurven und Kehren, atemberaubende Aussichten, idyllische Orte, glasklare Bergseen, Lavendelfelder, malerisches Bergdörfchen La Mure, Durance-Tal, Sisteron mit Zitadelle, Castellane/Verdon, Parfumstadt Grasse, Filmstadt Cannes/Mittelmeer

Herausfordernde Strecke:

Streckenweise eine kleine Herausforderung für den Fahrer (und vielleicht auch den Beifahrer!?). Bremsen und Reifen sind besonders gefragt. Auch sollte die Motorleistung stimmen, damit man bei Steigungen nicht zum Hindernis für andere wird. Wenn dein Wohnmobil mehr als 3,5 t auf die Waage bringt, musst du bei der Talabfahrt von Laffrey nach Vizille die Ausweichstrecke nehmen. Besonders große Wohnmobile sowie Fahrer, die sich nicht trauen, sollten zwischen Grenoble und Sisteron auf die D1075 wechseln.

Elsass/Alsace- & Vogesen-/Vosges-Tour (Rundreise)

Überblick:
  • Etappenziele: Straßburg – Marlenheim – Kintzheim – Ribeauvillé – Riquewihr – Kayersberg – Colmar – Cernay – Parc natural régional des Ballons des Vosges – Gérardmer – Col du Bonhomme – Saint-Dié-des-Vosges – Dabo – Straßburg
  • Ungefähre Kilometerzahl: 500 km
  • Reisedauer: 7 - 14 Tage
  • Günstigste Reisezeit: Während die Elsässer Weinstraße das ganze Jahr über gut befahrbar ist, kommt es vor, dass in den Bergregionen der Vogesen einige der Straßen in der Zeit von November bis Anfang April wegen Schnee und Schneeglätte schwer befahrbar oder gar gesperrt sind. Allein aus diesem Grund ist die Tour von Mai bis Oktober zu empfehlen.

Besonderheiten: grenznah zu Deutschland liegt (je nach Wohnort auch für ein verlängertes Wochenende denkbar), Elsässer Weinstraße, Weinberge, heimelige Örtchen, leckeres Essen, atemberaubende & kurvenreiche Route des Crêtes mit Höhen bis hin zu 1.343 m.ü.d.M., Wanderwege & fantastische Aussichten, Seen, Europa-Stadt Straßburg mit Münster, malerische Fachwerkorte wie Ribeauvillé und Riquewihr, Albert-Schweitzer-Stadt Kayersberg, Wanderwege im Naturpark Parc natural régional des Ballons des Vosges, Gérardmer mit Skigebiet…

TOP 10 der POIs & Strecken

Vulkanlandschaft der Auvergne

Das solltest du sehen:
  • Martigues-Carro: ca. 40 km westlich von Marseille, kleiner Fischerort mit wunderschön gelegenem Stellplatz (Ansichtssache, uns gefällt es dort sehr gut!), Fischmarkt nebenan, kilometerlanger Strand mit Badebuchten, ideales Gebiet zum Wandern, Surf- und Kite-Paradies
  • Camargue: offiziell Parc naturel régional de Camargue (Regionalen Naturpark Camargue) mit weißen Pferden, Flamingos, wilden Stieren, kilometerlangen Sandstränden, Aigues-Mortes als eine der größten noch erhaltenen mittelalterlichen Festungsstädte, Saintes-Maries-de-la-Mer ein Wallfahrtsort für Roma mit Schwarzer Madonna, Rhône-Mündung, Salinengebiet mit Étangs um Salin-de-Giraud
  • Cévennes/Cevennen: südöstlichster Teil des französischen Zentralmassivs mit viel, viel Natur und Flüssen, enge, steile Schluchten & Plateaus (Causses), Dolmen, Grotten, Mont Aigoual (1.567 m.ü.d.M.) & Mont Lozère (1.699 m.ü.d.M.), Stevenson-Weg auf dem der Dichter Robert Louis Stevenson mit seiner Eselin wanderte, atemberaubende Felsformationen wie z. B. Chaos de Nîmes-le-Vieux
  • Périgord: historische Provinz, etliche Flüsse, malerische Orte mit typischen Steinhäusern wie z.B. Sainte-Eulalie-d'Ans, viel Natur, Eichen, Trüffel, foie gras, prähistorische Fundstätten wie Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil, die Höhlen von Rouffignac oderLascaux, Felsenwohnungen, Brantôme (Venedig des Périgords), Périgueux mit Kathedrale
  • Auvergne: abwechslungsreiche Landschaft in der Mitte Frankreichs, Zentralmassiv, Vulkanlandschaft mit Puy-de-Dôme, zahlreiche Seen, Flüsse & Mineralquellen (z.B. Volvic), Thermalbäder wie Vichy, Skigebiete & Pässe, heißeste Quelle Europas in Chaudes-Aigues, Pilger- & Linsenort Le-Puy-en-Velay, Messerstadt Thiers, zahlreiche weitere historisch und architektonisch interessante Orte wie Moulins, Brioude, La Chaise-Dieu
  • zu den Cht’is: Nordfrankreich, Nord-Pas-de-Calais, zahlreiche historische Stätten, Kriegsschauplätze mit Bunkeranlagen (z.B. Le Blockhaus Éperlecques), Windmühlen, Lille, Louvre-Zweigstelle in Lens, Gravelines mit Zitadelle, Bergues (Schauplatz des Films „Willkommen bei den Cht’is“), Ärmelkanal, Dunkerque/Dünkirchen, Sandstrände & Naturschutzgebiete (Dünen)
  • Pyrenäen/Pyrénées: Grenzgebirge zwischen Frankreich & Spanien, rund 200 Berggipfel über 3.000 m, atemberaubende Tierwelt mit Geiern, Murmeltieren u.a., wunderschöne (teils wilde) Stellplatzmöglichkeiten, Jakobsweg nach Santiago de Compostela, herrliche Bergorte wie Saint-Jean-Pied-de-Port, Lourdes
  • Carcassonne: sehr gut erhaltene mittelalterliche Festungsstadt im Languedoc mit zahlreichen Wachtürmen, innerhalb der Festung gelegene Burg aus dem 12. Jhdt., archäologische Exponate, Stellplatz vor der alten Stadt
  • entlang der Somme: von der Quelle bis zur Mündung der Somme in den Atlantik, geschichtsträchtige Route (ca. 280 km), mit etlichen Soldatenfriedhöfen, interessante Grotte von Naours (cité souterraine de Naours), Amiens mit Kathedrale, Péronne & St Quentin
  • Oradour-sur-Glane: nichts für schwache Nerven, eine Art Freilichtmuseum mit mehreren Stellplatzmöglichkeiten, Ruinendorf mit original gelassenen Überresten des Massakers von Oradour im Jahre 1944.

Fazit

Man kann es drehen und wenden wie man will, Frankreich mit dem Wohnmobil hat weitaus mehr Vor- als Nachteile. Es ist ein wunderschönes, abwechslungsreiches Land mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten sowie extrem wohnmobil- und hundefreundlich. Lediglich an der Côte d’Azur muss man einige Abstriche machen; außerhalb der Saison ist es jedoch auch hier empfehlenswert.

FAQ

Die häufigsten Fragen zum Ratgeber 'Mit dem Wohnmobil nach Frankreich: Das musst du beachten - das solltest du sehen!'

Stimmt es, dass man in Frankreich einen Alkoholtester an Bord haben muss?

Nein, das stimmt nicht! Gemäß dem Motto „Es war einmal“, gab es diese Vorgabe wirklich, allerdings wurde sie nach nur kurzer Zeit im Mai 2020 wieder abgeschafft.

Brauche ich für Frankreich andere Stromanschlüsse beziehungsweise einen Adapter?

Nein, denn auch Frankreich hat auf Stell- und Campingplätzen die gleichen CEE-Stecker wie wir. Allerdings kommt es manchmal noch vor, dass gerade auf kleinen Campingplätzen in weniger touristisch frequentierten Regionen in den Sanitärgebäuden Steckdosen des Typs E vorhanden sind, die manchmal noch in der Mitte einen Kontaktstift haben. Dafür brauchst du einen Schuko-Stecker F mit Loch. Oft bekommst du einen an der Rezeption geliehen.

Wie verhält es sich mit der Maut in Frankreich?

Es gibt sowohl Autobahnen als auch Brücken oder Unterführungen, die mautpflichtig sind. Dabei wird in der Regel nach gefahrener Strecke sowie Fahrzeuggröße berechnet. Auf mautpflichtigen Autobahnen werden die Fahrzeuge in Kategorien eingeteilt: Fahrzeuge, die höher als 2 m sind und weniger als 3,5 t wiegen, zählen zur Kategorie 2. Damit sind Wohnmobile teurer als PKWs. Bezahlen sollte man an den Mautstellen am besten mit Kreditkarte, das geht schneller. Eine weitere Möglichkeit ist der vorherige Kauf einer Télépéage-Box, was Gebühren kostet, einfach in der Handhabung ist und eine schnellere Abfertigung verspricht.

Komme ich auch ohne französische Sprachkenntnisse aus?

Im Prinzip ja, allerdings sind Franzosen sehr stolz auf ihre Nation und ihre Sprache und freuen sich, wenn du dich bemühst, wenigstens ein „Bonjour“ über die Lippen zu bringen. Ansonsten kommst du mit Englisch ganz gut zurecht, jedoch ist das von Franzosen gesprochene Englisch nicht immer gut zu verstehen. Mittlerweile sprechen immer mehr Franzosen Deutsch, wissen es aber noch gut zu vermeiden.

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